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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Part in diesem Spiel ist vorbei.«
    »Ja«, erwiderte er niedergeschlagen. Er war sich immer noch nicht sicher, wie seine Lebenspartner auf all dies reagieren würden. Nicht, dass er so ein Arsch wäre, einfach auf und davon zu fliegen, ohne ihnen wenigstens anzubieten, sie mitzunehmen. Aber sie hatten alle Familie, was die Sache komplizierter machte. Wohingegen er wirklich und wahrhaftig allein war. Die vermutlich engste Beziehung, die er zu einer heute lebenden Person hatte, war die zu Paula Myo. Ein Gedanke, der ihn lächeln ließ.
    In genau diesem Moment wurden plötzlich sämtliche Exosicht-Anzeigen Oscars von einem Prioritätsprotokoll überlagert, als sein U-Shadow meldete, dass jemand einen Link über einen ultrasicheren Einmal-Verbindungscode aktivierte.
    »Scheiß die Wand an!«, platzte er heraus.
    »Hallo, Oscar«, sagte Araminta. »Ich glaube, Sie sagten, ich solle Sie anrufen.«
    Selbst wenn man das Zusammenwirken von Smartcores, moderner Kybernetik, Replikatorfabriken, einem Heer von Bots und praktisch unerschöpflichen staatlichen Ressourcen in Rechnung stellte, von der Hingabe jedes einzelnen Mitarbeiters an das Projekt ganz zu schweigen, war der Bau der zwölf gigantischen Pilgerschiffe eine in jeder Hinsicht phänomenale Großtat. Dennoch konzentrierte sich der ungeheure Aufwand an Rechenleistung und menschlichem Kalkül, der nötig war, um das Projekt zu stemmen, in erster Linie auf die Planung und Ermöglichung der Fertigung selbst. Insofern war es umso bedauerlicher, dass demgegenüber nicht ein paar mehr Überlegungen in die Frage investiert worden waren, wie die Einschiffungsprozedur für die glücklichen vierundzwanzig Millionen zu bewerkstelligen sei.
    Mareble war vor Freude in Tränen aufgelöst gewesen, als sie und Danal die Bestätigung erhalten hatten, dass ihnen ein Platz an Bord der Macsens Traum zugewiesen worden war. Tatsächlich war sie in ihrem Hotelzimmer auf die Knie gesunken und hatte die inbrünstigsten Dankesgebete gen Gaiafield geschickt, gerichtet an Araminta den Träumer, für die ihnen einmal mehr bezeigte unermessliche Güte.
    Vier Tage lang hatte sie danach wie auf Wolken geschwebt. All ihr Denken hatte um die tollsten Phantasien gekreist und um die Frage, was sie als erstes tun würde, wenn sie endlich durch die Straßen des echten Makkathrans schritt, sodass es beinahe ein Wunder war, dass sie nicht auch noch das Essen vergaß. Dann waren sie in die Phase der Vorbereitung eingetreten; sie war eine der Auserwählten, eine Chance, die sie keinesfalls in den Sand setzen durfte. Und so hatten sie und Danal Stunden damit verbracht, zu erörtern, was sie mitnehmen wollten. Der Gepäckstauraum war strikt auf einen Kubikmeter pro Person beschränkt; dazu kam die dringende Empfehlung, keine modernen technischen Gerätschaften mit in die Leere zu bringen.
    Marebles sehnlichster Wunsch war es, ein Eiformer zu werden, so wie der Waterwalker selbst. Jahrelang hatte sie die Techniken studiert, die Edeard in jenen ersten Träumen angewandt hatte, und sie war sich sicher, die Fähigkeit emulieren zu können, wenn sie nur in die Nähe eines trächtigen Default-Genistars gelangen konnte. Also hatte sie sich, nachdem die Grundausstattung an Kleidern, Utensilien und Werkzeugen verstaut war, daran gemacht, den wertvollen verbleibenden Platz mit der Art von robusten Jacken, Hosen und Stiefeln zu füllen, wie sie für die Tierhaltung unerlässlich waren, und hatte zum Schluss sogar noch das eine und andere Veterinärinstrument in die allerletzten Ecken gestopft.
    In Danals Container wanderten einige Genussmittelpakete und eine ganze Palette von Pflanzensamen; der größte Teil des ihm zugestandenen Stauraums jedoch war für altmodische Bücher draufgegangen, gedruckt auf extrastarkem Papier mit einem Spezialvervielfältigungsgerät, das er sich eigens zu diesem Anlass zugelegt hatte. Er wolle Lehrer werden, hatte er ihr erklärt, was auch der Grund dafür sei, weshalb er zudem Mal- und Schreibstifte und alles für die Tintenherstellung eingepackt habe.
    Die Einschiffung begann drei Tage nach Eintreffen der Antriebe und Kraftfelder. Bevor sie Träumer Araminta begegnet war, hätte Mareble die widerliche Herkunft der Technologie noch gestört. Doch jetzt, da sie miterlebt hatte, wie Träumer Araminta diesem beunruhigenden Ilanthe-Ding die Stirn bot, hatte sie vollstes Vertrauen darin, dass ihre Pilgerfahrt nicht durch die finsteren Absichten einer Fraktion pervertiert werden würde. Araminta

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