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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wurde aufgezehrt, unterhalb der Grenze verschlungen. Der Wulst zog sich zurück. Dann schrumpfte die Leere selbst. Die Gravitation, der Leere erster Vollstrecker, verringerte sich. Der undurchdringliche Mantel, der den Plan der Natur so lange durchkreuzt hatte, fiel ab, und nackt lag die Leere da im Kern der Galaxis.
    »Meine Güte«, sagte Paula voll Staunen.
    Die Leere erlangte Transzendenz.
    Nachdem sie fort war, nachdem die normale Raumzeit alles, dessen sie verlustig gegangen war, zurückgefordert hatte, flogen die riesigen Kriegsschiffe der Raiel heran, um die Dunkelheit zu untersuchen, die ihr größter Feind zurückgelassen hatte. So gut wie keine Materie existierte nun noch in der Kluft, keine Strahlung, kein Licht. Keine Sternennebel.
    Mitten im Zentrum fanden die Schiffe einen einzelnen, hell leuchtenden Stern, auf einer Umlaufbahn um ihn herum kreiste ein einsamer, H-kongruenter Planet. Und eines der Ihren.

12
    Das Raiel-Kriegsschiff glitt über Icalanise in die Raumzeit hinaus und ließ den High Angel winzig erscheinen. Qatux und Paula teleportierten hinüber und materialisierten in einer kreisförmigen, hundert Meter breiten Sektion. Wie bei den Raiel-Quartieren auf dem High Angel war die Decke nicht zu sehen, was den Eindruck erweckte, als würde die Sektion sich endlos nach oben erstrecken.
    Mit Interesse betrachtete Paula die wartenden Krieger-Raiel. Sie hatte angenommen, diese wären größer als Qatux. Stattdessen brachten sie es nur auf etwa zwei Drittel seiner Größe, doch während seine Haut ledrig war, bestand ihre aus harten, neutral blau-grauen Segmenten. Kleine Lämpchen blinkten unter der Oberfläche, sodass sie davon ausging, dass es sich um nicht natürliche Panzerungen handelte. Oder vielleicht waren sie inzwischen auch einsequenzialisiert wie makrozellulare Cluster bei Menschen.
    Neskia stand zwischen den Kriegern. Ihr Hals bewegte sich leicht von Seite zu Seite, wie eine sich senkrecht aufrichtende Schlange; die Goldringe, die ihn umhüllten, schoben sich absolut lückenlos übereinander. Der metallisch graue Oberflächenschimmer ihrer Haut war gedämpft. Große, runde Augen hatten ein Mal geblinzelt, als Paula erschienen war. Das mochte Verwirrung widergespiegelt haben, Paula war sich nicht sicher. Jedenfalls war sie ausgesprochen überrascht gewesen von der Nachricht, dass die Accelerator-Agentin sich widerstandslos den Krieger-Raiel ergeben hatte.
    »Sie waren an der Errichtung der Sol-Barriere beteiligt«, sagte Paula.
    Neskia schwieg.
    »Ich hätte gern den Deaktivierungscode, jetzt gleich, bitte.«
    »Und dann was?«
    »Sie werden sich einer Untersuchung Ihrer Handlungen stellen.«
    »Durch ANA selbst. Insofern besteht kein großer Anreiz für mich, den Code auszuhändigen, nicht wahr?«
    »Eine Erinnerungsauslesung ist auch nicht angenehm.«
    »Eine leichte Unannehmlichkeit. Aber Sie wären niemals imstande, den Code zu extrahieren. In meine Biononics sind mehrere Selbstzerstörungsroutinen eingebettet.«
    »Dann sind Sie ja in einer unschlagbaren Position. Meinen Glückwunsch. Komisch nur, dass Sie sich haben abfangen lassen. Ihr Schiff verfügt über eine ausgezeichnete Tarnfähigkeit, und dennoch haben Sie sich entschieden, sie nicht zu benutzen. Wieso?«
    Neskias Hals wurde kerzengerade. »Ich kann nirgendwo hin.«
    »Sie hat Sie nicht mitgenommen.«
    »Offensichtlich.«
    »Aber andererseits war das Erreichen des postphysischen Zustands durch die Verschmelzung niemals ihr Ziel.«
    »Dessen bin ich mir inzwischen bewusst.«
    »Was für ein Deal schwebt Ihnen vor?«
    »Völlige Immunität. Das Recht, mich auf einer Welt meiner Wahl niederzulassen, welche auch immer das sein sollte. Und ich bekomme das Schiff.«
    »Nein, was das Schiff betrifft. Es ist Ihnen untersagt, in Zukunft an jedweder subversiven Aktivität teilzunehmen. Sie werden sich damit einverstanden erklären, sich sämtliche gefechtsfähigen Biononics entfernen zu lassen. Sie werden weder diese noch andere Waffenenrichments je wieder einsetzen. Sie werden jede Kontaktaufnahme seitens krimineller oder sonstiger verbotener Organisationen umgehend meiner Dienststelle melden.«
    »Im Greater Commonwealth herrscht das Grundrecht auf Vereinigungsfreiheit.«
    »Ohne ANA kann das Commonwealth, wie wir es kennen, nicht existieren. Ich bin fest entschlossen, es vor jeglichen extremen Ideologien zu schützen.«
    »Wird ANA die Accelerators verbieten?«
    »Ich nehme an, dass die Mitglieder, die in illegale Aktivitäten

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