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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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steinernen Skulpturen. Abfällig rümpfte er die Nase. »Viel schlimmer als das hier konnte die Arkologie auch nicht sein«, stellte er fest. »Und das soll der ultimative Tempel eures Anführers sein? Seine Bekundung an seinen Geburtsort, dass es ihn weiter und höher gezogen hat? Verdammt! Er muss seine Heimatstadt wirklich gehasst haben, dass er ihr so etwas angetan hat. Das Einzige, was mir das hier sagt, ist, dass ich mich in Kuhmo vor falschen Freunden in Acht nehmen muss.«
    Corrie-Lyn seufzte und schüttelte den Kopf. »Ozzie, was sind sie bloß für ein Philister.«
    »Aber immerhin weiß ich, was mir gefällt. Und, Lady, das hier tut es nicht. Selbst die alten Big-15-Welten hatten eine bessere Architektur vorzuweisen.«
    »Was wollen Sie also tun? Den Tempel mit einem Disruptorimpuls in Schutt und Asche schießen?«
    »Verführerisch, das muss ich zugeben. Aber nein. Zuerst werden wir uns ein bisschen der Informationsbeschaffung widmen.«
     
    Das Inigo-Museum, in Wahrheit ein Schrein, erwies sich als mindestens genauso übel, wie Aaron es erwartet hatte. Zunächst einmal konnten sie nicht einfach so herumwandern. Sie mussten sich draußen am Haupteingang einer Kolonne von Andächtigen anschließen und bekamen einen ›Fremdenführer‹ zur Seite gestellt. Die Tour war förmlich und straff durchorganisiert. Jedes einzelne Objekt kam mit auf alle Sinne abzielenden und gleichermaßen salbungsvollen Inhalten daher, die ins Gaiafield ausgestrahlt wurden.
    Also biss Aaron die Zähne zusammen und setzte ein duldsames Lächeln auf, während sie in Inigos Haus seiner Kindheit herumgeführt wurden, das sorgsam von seinem ursprünglichen, zwei Kilometer weit entfernten Standort entwurzelt und unter Einsatz authentischer Methoden und Materialien der Zeit liebevoll in seinen alten Zustand zurückversetzt worden war. Mit jedem Raum ging eine langweilige, wenngleich andächtige Schilderung seiner Kindertage einher. Da gab es Solidos von seiner Mutter Sabine. Anrührige Dramenstückchen über seine Großeltern, deren Haus dies eigentlich war. Einen traurigen, seinem Vater Erik Horovi gewidmeten Bereich, der Sabine wenige Monate nach Inigos Geburt verlassen hatte. Eine Rekonstruktion der Entbindungsstation des örtlichen Krankenhauses.
    Aaron sah Eriks Solido nachdenklich an und schickte seinen U-Shadow in dessen öffentlichen Datenspeicher, auf der Suche nach nützlichen Informationen. Erik war achtzehn Jahre alt gewesen, als Inigo geboren wurde. Auf Nachfrage erfuhr Aaron, dass Sabine einen Monat vor ihrem achtzehnten Geburtstag gestanden hatte, als sie mit Inigo niedergekommen war.
    »Hatten die hier damals kein Empfängnisverhütungsprogramm?«, fragte er den Museumsführer brüsk.
    Corrie-Lyn stöhnte und lief rot an. Das freundliche Lächeln des Führers geriet geringfügig aus den Fugen und kehrte sodann in etwas verkrampfterer Form wieder zurück. »Verzeihung?«
    »Empfängnisverhütung. Das ist doch ziemlich üblich bei Teenagern, egal welcher Kultur.« Er hielt einen Moment inne, überflog die im Grunde genommen nicht vorhandene Information über Sabines Eltern. »Es sei denn, die Familie war nach alter Schule streng katholisch oder initiierten Taliban oder Hardcore-Protestanten angehörig. War sie das?«
    »Nein, das war sie nicht«, erwiderte der Führer steif. »Inigo war stolz darauf, dass er sich von keiner der haarsträubenden mittelalterlichen religiösen Sekten der Erde ableitete. Es bedeutet, seine Ziele blieben rein.«
    »Verstehe. Demnach war seine Geburt also geplant?«
    »Seine Geburt war ein Segen für die Menschheit. Er ist der eine, der vom Waterwalker auserwählt wurde, um uns zu zeigen, was sich in der Leere befindet. Warum fragen Sie? Sind Sie so etwas wie ein Unisphärenjournalist?«
    »Ganz bestimmt nicht. Ich bin Kulturanthropologe. Natürlich interessieren mich da Fortpflanzungsrituale.«
    Der Führer schaute ihn argwöhnisch an. Aarons U-Shadow war daraufgefasst gewesen, jegliche Anfrage, die der Mann ins lokale Netz senden mochte, augenblicklich zu blocken. Sie waren, ohne einen Alarm auszulösen, durch den Museumseingang gekommen, was hieß, dass Living Dream noch keine commonwealthweite Warnung herausgegeben hatte. Aber sie würden fraglos schnell genug auf jedes Personenfile reagieren, das zu ihm oder Corrie-Lyn passte, egal, von welchem Planeten es kam. Und die Tatsache, dass es von Anagaska stammte, kaum zwei Tage nach dem Vorfall in Riasi, würde ihnen sofort verraten, was für

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