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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geworden.
    »Es ergibt keinen Sinn mehr für mich«, hatte sie Troblum bei ihrem ersten Treffen gesagt. »Seit Jahrhunderten haben wir keine wirklich neuartigen Waffen gebaut. Das Einzige, was das Labor macht, ist, die Systeme, die wir haben, zu verbessern. Jedes auch nur ansatzweise neue Konzept, mit dem wir kommen, wird fast auf der Stelle von denen da oben verworfen.«
    »Sie meinen ANA:Regierung?«, hatte er sie gefragt.
    »Wer weiß schon, von wem die Anweisungen ursprünglich stammen? Ich weiß nur, dass sie von Admiral Kazimirs Dienststelle kommen und wir jedes Mal im Dreieck springen vor Wut. Es ist verrückt. Wieso, frag ich Sie, leisten wir uns überhaupt eine Forschungsabteilung für Waffentechnologie? Meines Wissens nach hat die Abschreckungsflotte schon seit fünfhundert Jahren keine Schiffe oder Bewaffnungen mehr ausgetauscht.«
    Das Problem, das er ihr umriss, schien ihr interessant genug, um ihren Download in ANA zu verschieben. Nach Emily waren nach und nach andere zu seiner zusammengewürfelten Mannschaft gestoßen. So Dan Massell, dessen Fachkompetenz in funktionaler Molekularanordnung konkurrenzlos war, oder Ami Cowee, um bei der Exotischen-Materie-Formatierung zu helfen. Etliche Fachleute waren über die Jahre gekommen und gegangen, hatten an dem Neumann-Kybernetik-Array mitgearbeitet und waren wieder ihres Weges gezogen, wenn ihre Entwicklung das benötigte Nachfolgemodell konstruierte. Doch diese drei hatten ihm seit den Anfangsjahren die Treue gehalten. Ihr Alter und ihre Higher-bedingte Ausdauer und Geduld bedeuteten, dass sie wahrscheinlich die Einzigen waren, die ihn so lange zu ertragen vermochten. Das und ihre gemeinsame Begeisterung für das Projekt.
    Als Troblums altersschwache Kapsel auf dem Feld vor dem Hangar aufsetzte, war er verwundert, lediglich Emilys und Massells Kapseln neben der schimmernden schwarzen Wand auf dem Beton stehen zu sehen. Er hatte Ami ebenfalls erwartet.
    Dann, kaum dass er den zweiten kleinen Büroraum durchquert hatte, wurde ihm klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Es fehlte das leise Vibrieren von Maschinen. Sobald der Schild vor der dritten Tür erloschen war, zeigte ihm sein auf Niedrigstufe arbeitendes Feld an, dass hinter ihr keine elektronische Aktivität stattfand. Der Hangar war zweigeteilt und die Mellanie’s Redemption war am einen Ende abgestellt, eine dunkle, klobige Präsenz in fast der gleichen Schattierung wie die Assemblierungssektion. Troblum trat unter den Schiffsbug und schaute sich verständnislos um. Die Neumann-Kybernetik-Module, die vor ihm aufragten, waren größer als ein Haus; zu einem Gitterwürfel zusammengefügt aus etwas, das aussah wie durchsichtige Kristallgussblöcke von den Maßen gewerblicher Personenkapseln. Ein jeder erglühte in seinem eigenen, ihm innewohnenden primären Licht. Es war, als ob ein Regenbogen zersprungen wäre, dessen Teile anschließend wieder zu einem transparenten Kasten zusammengeschoben worden waren. Im Zentrum, drei Meter über Troblums Kopf, befand sich ein scharlachrot-schwarzer Konus, der Ejektormechanismus des terminalen Extruders. Eigentlich hätte er von einem ungeheuer komplexen Netz aus Quantenfeldern, sich überkreuzenden Zuleitungspressoren, Elektronenausrichtern und Molekularverschlussinjektoren umgeben sein sollen. Doch er konnte nicht einmal ein Energieglimmen erkennen.
    Wenn alles glatt gegangen war in den letzten fünf Tagen, sollte der Planetenverschiebungsantrieb eigentlich zu zwei Dritteln fertiggestellt sein, Atom für Atom zu einer stabilen Matrix aus superdichter Materie zusammengefügt, die zusammengehalten wurde von ihrem eigenen integralen Kohärenzbindungsfeld. Mittlerweile hätte der Zylinder im Extruder zu sehen sein müssen, schimmernd vor neu angeordneter exotischer Strahlung, als würde er seine eigene Galaxis enthalten.
    Stattdessen saßen Emily und Massell auf einem kistenähnlichen Atomar-D-K-Phasenverbindungsgehäuse am Sockel der Kybernetik und tranken Tee. Als er eintrat, sahen ihm beide schweigend und mit kummervollen Mienen entgegen.
    »Was ist passiert?«
    »Irgendeine Art von Instabilität«, erwiderte Emily. »Tut mir echt leid, Troblum. Der Bindungsfeldaufbau stimmte nicht. Ami musste es abschalten.«
    »Und sie hat mir nichts davon gesagt!?«
    »Konnte dir nicht gegenübertreten …«, sagte Massell. »Sie wusste, wie enttäuscht du sein würdest. Meinte, sie wollte nicht dafür verantwortlich sein, wenn dir das Herz bricht.«
    »Das ist nicht – Arrrgh«,

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