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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gesetzt hat. Es gab nichts, worum es sich überhaupt zu streiten gelohnt hätte; nicht mal für Kids auf der untersten Sprosse der Gesellschaft. Der Gemeinderat hat immer nur zwischen drei Parteien gewechselt, und von denen war praktisch eine wie die andere. Deren Absichtserklärungen waren es auf jeden Fall: Steuern senken, der Verschwendung öffentlicher Gelder Einhalt gebieten, Investoren in die Region holen und dafür sorgen, dass die Parks immer schön sauber bleiben. Verdammt, sie haben es nicht mal geschafft, aus eigener Kraft diese Arkologie loszuwerden. Das Ding stand fast neunhundert Jahre da. Neunhundert , um Ozzies willen! Und die ganze Zeit über haben sie nicht mal ansatzweise die Kurve gekriegt. Kuhmo ist die ultimative Spießbürger-Endstation, dümpelt seit tausend Jahren in immer gleichem Trott vor sich hin. Böse Jungs wollen kein Stück von dieser Hölle, das wäre ungefähr so wie eine Verurteilung zur Suspension, mit sensorischer Folter als Zugabe. Die wollen nur von hier weg.«
    »Okay, okay , ich geb’s ja zu. Inigo hat eine zweifelhafte Familiengeschichte. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Meine Theorie lautet: Radikale Infiltration; es betrifft exakt jenen Zeitraum. Und der steht mit Sicherheit nicht in irgendwelchen neueren Dateien, gut verborgen oder nicht.«
    »Und wie finden wir heraus, was wirklich geschah?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir müssen das Protektorat fragen.«
    Corrie-Lyn ächzte frustriert und ließ den Kopf in die Hände sinken.
     
    Der Versorgungshangar befand sich am Rand von Darocas Raumhafen. Einer von dreiundzwanzig identischen, schwarz schimmernden Würfeln in einer Reihe, in der letzten Reihe aus einem Block von zehn. An Blöcken gab es insgesamt achtzehn; es war ein großer Raumhafen, viel größer als der auf dem Navy-Gelände am anderen Ende der Stadt. Darocas Bürger waren ein ausgesprochen reiselustiges Volk und das Air-Projekt hatte beträchtlich dazu beigetragen, die Zahl der Schiffe in den letzten paar Jahrhunderten rapide anwachsen zu lassen. Ohne Verbindung zur Unisphäre und ihrem Leitsystem konnte ein Mensch den ganzen Tag lang auf dem Areal umherirren, ohne einen Hangar vom anderen unterscheiden zu können. Eine ausgeklügelte Modifikation der Raumhafenleitungssoftware hielt für jede ungebetene Person eine beinahe identische Desorientierungsfunktion für den Fall bereit, dass sie versuchen sollte, mithilfe von Navigationselektronik Troblums Hangar zu finden. Während die anderen Gebäude ihre Tore ständig öffneten, um Raumschiffe aufzunehmen oder auf die Rollbahn zu entlassen, blieb das von Troblum, außer für seine äußerst seltenen Flüge, hartnäckig verschlossen. Wenn die Tore sich beiseite schoben, verhinderte eine Sicherheitsabschirmung jeden visuellen oder elektronischen Blick ins Innere der Halle. Selbst die kleine Belegschaft, die Tag für Tag pflichtgetreu erschien, stellte ihre Kapseln draußen ab und kam durch eine kleine Seitentür herein. Danach musste sie drei weitere abgeschirmte Türen passieren, um in den zentralen Hangarbereich zu gelangen. Nahezu zwei Drittel des großen Gebäudes wurden von außerordentlich hoch entwickelten Synthese- und Produktionsmaschinen eingenommen. Sämtliche Systeme waren Spezialanfertigungen; ihre derzeitige Anordnung hatte Troblum über fünfzehn Jahre der beständigen Optimierung gekostet. Das war auch der Grund, warum er andere Menschen brauchte, die ihm halfen. Neumann-Kybernetik und Biononic-Extrusion waren hervorragende Systeme für den Alltagsbedarf. Aber für alles, was über das Übliche hinausging, musste man zunächst einmal die Maschinerie entwickeln, um die Maschinen zu bauen, die das Gerät fabrizierten.
    Troblum hatte kein Problem damit, die modifizierte Exotische-Materie-Theorie hinter einem Planetenverschiebungs-FTL-Antrieb der Anomine zu entwickeln und sogar die grundlegende Generatortechnik, die er sich wünschte, zu beschreiben. Aber es war schwer, diese Abstrakta in physikalische Realität umzusetzen. Um damit überhaupt beginnen zu können, benötigte er Informationen über Novabomben-Technologie. Aber selbst nach annähernd 1200 Jahren hielt die Navy Einzelheiten über diese entsetzliche und mächtige Waffe streng unter Verschluss. An diesem Punkt kam Emily Alm ins Spiel.
    Es war Marius gewesen, der den Kontakt zwischen ihnen hergestellt hatte. Emily arbeitete für die Waffenabteilung der Navy auf Augusta. Nach dreihundert Jahren war ihr das schlichtweg langweilig

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