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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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soll das beste sein? Hilfe!«
    »Ja, und Helie ist ein aufstrebendes Viertel. Sei doch nicht so negativ. Das nervt.« Ihr Ton klang gereizter, als sie eigentlich beabsichtigt hatte.
    Sofort entschuldigte sich Cressida. »Tut mir leid, Schätzchen. Aber in meinem Leben gibt’s inzwischen keine Risiken mehr. Um ehrlich zu sein, bewundere ich dich sogar dafür, dass du so ein Wagnis eingehst. Und du wirst zugeben müssen, ein Wagnis ist es.«
    »Natürlich ist’s ein Wagnis. Ohne kommt man nie auf einen grünen Zweig im Leben.«
    »Was ist nur aus dem kleinen Farmersmädchen aus Langham geworden?«
    »Es ist gestorben, und niemand ist zur Beerdigung gekommen.«
    Eine perfekt geformte Augenbraue hob sich überrascht. »Was hab ich da bloß auf die Welt losgelassen?«
    »Ich dachte, du würdest dich freuen zu sehen, wie ich vorankomme?«
    »Tu ich auch. Willst du die ganze Arbeit wieder allein machen?«
    »Größtenteils, ja. Ich hab mir ein paar neue Bots zugelegt und weiß jetzt, an wen ich mich wenden muss, falls ich irgendwelche Zubehörteile oder Aufsätze brauche. Das hier wird ein Prestigeprojekt werden, du wirst sehen, durchweg alle Apartments werden Prämien einheimsen.«
    »Davon bin ich überzeugt. Wusstest du übrigens, dass sämtliche Hotels in der Stadt restlos ausgebucht sind?«
    »Ist das von Belang?«
    Cressida wischte mit einer Hand über das Balkongeländer und stützte sich anschließend mit dem Ellbogen darauf. »Naja, ganze Heerscharen von Living-Dream-Anhängern überschwemmen derzeit die Stadt. Es kursieren Gerächte im Gaiafield, nach denen sich der Zweite Träumer auf Viotia aufhalten soll.«
    »Wirklich? Das hab ich in der Tat noch nicht gewusst, aber andererseits hab ich auch seit Wochen schon keine Newsshow mehr abgerufen. Ich bin zurzeit ein hart arbeitendes Mädchen.«
    »Behalt’s für dich, aber die Regierung macht sich einigermaßen Sorgen hinsichtlich des Drucks, der dadurch auf den Wohnungsmarkt entsteht, und bezüglich einiger anderer Dinge – wie beispielsweise der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.«
    »Ach komm, ich bitte dich!«
    »Nein, ernsthaft. In den letzten sieben Wochen sind mehr als zwei Millionen Gläubige bei uns angekommen. Und weißt du, wie viele davon wieder abgereist sind?«
    »Nein.«
    »Nicht einer. Und wenn die alle auf die Idee kommen, ihren Wohnsitz hierher verlegen zu wollen, dürfte das die Bevölkerungspolitik maßgeblich verändern.«
    »Wir nehmen also wieder Einwanderer auf, na und? So entwickeln sich nun mal Planeten. Es wird eine Riesennachfrage nach Wohnungen geben. Das kann mir doch nur recht sein.«
    »Alles, was ich damit sagen will, ist, dass in Zeiten ziviler Unruhe auch die Immobilienpreise in den Keller gehen.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Araminta, jäh alarmiert; immerhin verfügte Cressida über ziemlich gute Beziehungen.
    »Du weißt, dass es hier immer schon unterschwellige Ressentiments gegenüber Ellezelin gab. Falls die Anzahl der Living-Dream-Anhänger im augenblicklichen Tempo weiter ansteigt, könnte das zu echten Problemen führen. Wer hier will am Ende schon in einer Hierokratie leben müssen?«
    »Ja, aber was ist mit dieser Pilgerfahrt? Die wird sie doch sicher wieder zurück nach Ellezelin treiben, oder? Und es ist ja auch nicht gesagt, dass sie diesen blöden Zweiten Träumer tatsächlich finden, am allerwenigsten hier. Die ganze Sache ist nichts als eine politische Kraftprobe ihres neuen Kleriker-Conservators. Nicht wahr?«
    »Wer weiß. Aber dennoch, bei allem Respekt, würde ich vorschlagen, Schätzchen, dass du dir irgendeinen Trottel suchst, an den du diese Apartments möglichst kurzfristig abstoßen kannst.«
    Araminta musste daran denken, wie erpicht Ikor darauf gewesen war, ihr die Wohnungen zu verkaufen. Und es war ein gutes Geschäft gewesen, zumindest hatte es zu der Zeit so ausgesehen. Bin ich vielleicht der Trottel? »Ich denke«, erwiderte sie, »es könnte nicht schaden, wenn ich mich nach einem umsehe.«
     
    Mr Bovey ließ einen kleinen Chor von Flüchen los, als vier von ihm versuchten, die altmodische Steinbadewanne durch den Flur und in das Badezimmer zu manövrieren. Es war ein heikler Winkel, und der hintere Flur des Apartments war nicht sonderlich breit.
    »Kann ich helfen?«, zwitscherte Araminta aus der Küche, wo sie und drei Bots damit beschäftigt waren, auf den letzten Drücker ein paar Änderungen an den neuen Versorgungsleitungen vorzunehmen und sie für die Einbauten, die sie

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