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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Inneneinrichtung hatte sich Lizzie gekümmert, und das Ergebnis war eine geschmackvolle Mischung aus Möbeln und Gebrauchsgegenständen geworden, die aus der Mitte des 20. Jahrhunderts bis hin zum 27. Jahrhundert stammten, als die Replikationsfabriken von ANA die Weiterentwicklung menschlichen Designs auf der Erde praktisch zum Erliegen gebracht hatten. Zwei zusätzliche, geräumige Kellergeschosse waren hinzugekommen, was ihnen, zusammen mit all den Tanks und Zusatzsystemen, die die Kücheneinheit und den Haushaltsreplikator versorgten, einen Innenswimmingpool sowie einen Fitnessbereich beschert hatte.
    Er nahm Rosa mit in den stattlichen, mit Eisenverstrebungen eingefassten Wintergarten, wo in großen Weidenkörben ihre Spielsachen verstaut waren. Draußen hatte der Februar seinen gewohnt frostigen Morgen zelebriert und die Außenseite der Glasscheiben mit schnörkeligen Eismustern geschmückt. Der einzige Farbklecks, der derzeit das Auge im Garten erfreute, war der winterblühende Kirschbaum am gekrümmten Ufer jenseits des gefrorenen Fischteichs.
    Als eine Stunde später Lizzie die Treppe herunterkam, fand sie ihn und Rosa auf dem geheizten Plattenfußboden des Wintergartens sitzend und mit Leuchtbauklötzen spielend vor. Die siebenjährige Tilly und die fünfjährige Elsie folgten ihrer Mutter auf dem Fuße und begrüßten freudig ihre jüngere Schwester. Die kam sogleich eilig und mit ausgestreckten Armen auf sie zugetapst, dabei unentwegt in ihrer unverständlichen, doch aufgeregten eigenen Sprache plappernd. Gemeinsam begannen die drei Mädchen, einen Turm aus den Klötzen zu bauen; je höher er wurde, umso schneller wirbelten die Farben.
    Der Delivery Man gab Lizzie einen flüchtigen Kuss und befahl der Kücheneinheit, etwas zum Frühstück zuzubereiten. Lizzie ließ sich an dem runden Holztisch in ihrer Küche nieder. Als Spezialistin für Antike und altertümliche Kultur fand sie Gefallen an der altmodischen Vorstellung von einem Raum eigens zum Kochen. Obwohl völlig überflüssig, hatte sie einen massiven eisernen Küchenherd aufgestellt, als sie vor zehn Jahren eingezogen waren. Im Winter verwandelte dessen behagliche Wärme die Küche in den Maschinenraum des Hauses. Hier hielten sie ihre Familienversammlungen ab. Manchmal benutzte Lizzie den Herd sogar, um etwas zu kochen oder zu backen, das sie und die Mädchen aus Zutaten fabrizierten, die die Speisekammer hervorgezaubert hatte. Das letzte Mal war es Tillys Geburtstagskuchen gewesen.
    »Tilly hat heute Schwimmen«, sagte Lizzie, während sie an einer großen Porzellantasse mit Tee nippte, die ihr ein Hausbot gereicht hatte.
    »Schon wieder?«, fragte er.
    »Sie ist schon viel sicherer geworden. Es liegt wohl an ihrem neuen Lehrer. Er ist ziemlich gut.«
    »Schön.« Der Delivery Man nahm das Croissant von seinem Teller und begann es aufzureißen. »Mädchen«, rief er. »Kommt her und setzt euch. Und bringt Rosa mit.«
    »Sie will nicht«, rief Elsie augenblicklich zurück.
    »Muss ich erst rüberkommen und euch holen?« Er wich Lizzies Blick aus. »Ich werde für ein paar Tage fort sein.«
    »Was Interessantes?«
    »Es gibt Anschuldigungen, nach denen einige Unternehmen auf Oronsay in den Besitz der Technologie für Stufe-drei-Replikatoren gelangt sein sollen«, sagte er. »Ich muss ihre Produkte ein paar Tests unterziehen.«
    Sein augenblicklicher Job bestand darin, die Verbreitung von Higher-Technologie auf den Externen Welten zu überwachen. Hinsichtlich dieser Entwicklung waren die Externen ausgesprochen empfindlich geworden. Die Hardliner unter den Protektoratspolitikern sahen darin den ersten Akt einer kulturellen Kolonisierung, den es zu verhindern galt. Andererseits versuchten Industrielle auf den Externen Welten, an technologisch immer ausgereiftere Fertigungssysteme zu kommen, um ihre Kosten zu dämpfen. Und mindestens ebenso scharf waren radikale Higher darauf, sie ihnen zu liefern, war dies in ihren Augen doch der erste wichtige Schritt, um einen Planeten zu einer Higher-Kultur zu entwickeln. Seine Aufgabe war es nun, im Auftrag von ANA:Regierung darüber zu befinden, welche Intention sich hinter den beschafften Replikatorsystemen verbarg. Stellte sich heraus, dass die Unternehmen von radikalen Highern unterstützt wurden, schaltete er die Systeme diskret ab und setzte sie außer Funktion. Sein Hauptproblem bestand darin, eine objektive Entscheidung zu treffen; Higher-Technologien fanden zwangsläufig in dem gleichen Maße ihre Wege aus

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