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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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besten gleich ganz auszurotten), oder solche, die im Gegensatz dazu danach trachteten, alle Menschen, ob ANA oder physisch, in einen transzendentalen Zustand zu erheben.
    Der Delivery Man erhielt seine Aufträge von einer Fraktionsallianz, die im Wesentlichen konservativ eingestellt war und die Dinge möglichst so belassen wollte, wie sie waren – obwohl die Frage, wie dies am besten zu bewerkstelligen sei, Gegenstand anhaltender und heftiger interner Debatten war. Er tat die Arbeit, weil er die Einstellung seiner Auftraggeber teilte. Wenn er sich irgendwann einmal downloadete, in ein paar Jahrhunderten vielleicht, dann wären sie diejenigen, denen er sich anzuschließen gedachte. Bis dahin agierte er im materiellen Commonwealth als einer ihrer inoffiziellen Vertreter.
    Die Stationsendstelle war eine einfache kugelförmige Halle, die eine Sphäre von fünfzig Metern Durchmesser beherbergte. Ihre Oberfläche glühte von dem funkelnden Blau der Cherenkov-Strahlung, hervorgerufen von der exotischen Materie, die die Stabilität des Wurmlochs aufrechterhielt.
    Er schlüpfte durch die sanfte Photonenschicht und trat im gleichen Moment aus der Außenmembran einer entsprechenden Sphäre auf St Lincoln heraus. Nach wie vor war der alte Industrieplanet ein Hauptproduktionsstandort der Zentralen Welten und hatte seinen Status als Dreh- und Angelpunkt für das lokale Wurmlochnetzwerk behauptet.
    Von St Lincoln nahm er eine Transitröhre zum Wurmloch nach Lytham, eine der am weitesten von der Erde entfernten Zentralen Welten; ihr Wurmlochterminus endete am Hauptsternenhafen. Nur die Zentralen Welten waren durch ein althergebrachtes Wurmloch-Netzwerk verbunden. Die Externen Welten legten viel zu viel Wert auf ihre kulturelle und wirtschaftliche Eigenständigkeit, um auf solch unmittelbare Weise an die Zentralen Welten angeschlossen zu sein. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen erfolgte das Reisen zwischen ihnen nur mit dem Raumschiff.
    Eine zweisitzige Kapsel brachte den Delivery Man zu dem Schiff, das ihm zugeteilt worden war. Langsam glitt er zwischen zwei langen Reihen von parkenden Raumschiffen hindurch. Ihre Größe reichte von schnittigen, nadelförmigen Vergnügungskreuzern bis hin zu hundert Meter langen Passagierlinern, die imstande waren, Reiserouten von bis zu hundert Lichtjahren zu fliegen. Die meisten von ihnen waren mit Hyperantrieb ausgestattet; obwohl einige der größeren Handelsschiffe auch Kontinuitäts-Wurmlochgeneratoren benutzten, die zwar langsamer, aber dafür bei Kurzstreckenflügen zu benachbarten Sternen weitaus ökonomischer waren. Nirgendwo auf dem gesamten Feld war ein einziges Frachtschiff zu sehen; Lytham war eine Higher-Welt, sie produzierte keine Konsumartikel und führte auch keine ein.
    Die Artful Dodger stand ganz hinten in der Reihe. Ein erstaunlich gedrungener, fünfundzwanzig Meter in die Höhe ragender violetter Ovoid auf fünf tumorähnlichen Bulbi, die seine lang gestreckte Basis drei Meter über der Betonpiste hielten. Die Rumpfoberfläche war nichtssagend und glatt und ließ keinerlei Rückschlüsse zu auf das, was sich unter ihr verbarg. Die Artful Dodger wirkte wie ein typisches ziviles Hyperantriebsschiff einer betuchten Privatperson, einer Firma der Externen oder eines Higher-Ratsmitglieds mit diplomatischen Privilegien. Am anderen Ende des Felds stand ein unansehnlicher Metallturm mit mehreren dünnen Schläuchen, von denen zwei in der Serviceöffnung des Raumschiffs steckten, um die Synthesetanks mit Basischemikalien zu befüllen.
    Der Delivery Man schickte die Kapsel wieder zurück ins Empfangsgebäude und trat unter das Schiff. Sein U-Shadow sprach den Smartcore des Raumers an und verifizierte seine Identität – eine komplexe Abfolge von Codes und DNA-Überprüfungen-, bevor der Smartcore schließlich bestätigte, dass er autorisiert war, das Kommando zu übernehmen. Gleichzeitig öffnete sich in der Mitte des Schiffsunterbaus eine Luftschleuse, die sich nach oben hin zu einem finsteren Tunnel ausdehnte. Die Schwerkraft um ihn herum nahm ab, kehrte sich allmählich um und zog ihn hinein. In einer Einzelkabine in der Mittelsektion kam er wieder heraus. Sie wirkte völlig neutral, eine niedrige Hemisphäre aus dunklem Material, das sich porös anfühlte, als er es berührte. Über ihm fiel aus schmalen Lamellen gedämpftes blaues Licht herein, das ihm erlaubte, etwas mehr zu erkennen. Unter seinen Füßen schloss sich die Luftschleuse. Lächelnd sah er sich in der leeren

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