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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kabine um, spürte die Kraft, die sich hinter den Zwischenwänden verbarg. Fast schien es, als würde das Raumschiff auf einer triebhaften Ebene Besitz von ihm ergreifen, als würde es all die Überlegenheit und Besonnenheit, die einen Higher ausmachten, schlicht unterlaufen. Er genoss die Macht, über die er verfügte, die Freiheit, durch die Galaxis zu fliegen. Das hier war Befreiung pur.
    Die Mädchen würden es lieben, einmal in diesem Ding mitzufliegen.
    »Gib mir eine Sitzmöglichkeit«, befahl er dem Smartcore, »regel’ das Licht höher und aktiviere die Flugkontrollfunktionen.«
    Aus dem Boden wuchs eine Akzelerationscouch, während die Lamellen sich aufhellten und ein kompliziertes Muster aus schwarzen Linien offenbarten, das die Kabinenwände überzog. Der Delivery Man nahm Platz. Exoimages poppten auf und zeigten ihm den Schiffstatus an. Sein U-Shadow holte bei der Raumhafenleitung die Startgenehmigung ein und er legte einen Flugkurs nach Ellezelin fest, zweihundertfünfzehn Lichtjahre entfernt. Draußen zogen sich die Versorgungsschläuche wieder in ihren Metallturm zurück.
    »Auf geht’s«, befahl er dem Smartcore.
    Kompensationsgeneratoren hielten eine gleichbleibende Schwerkraft in der Kabine aufrecht, als die Artful Dodger sich mittels Regrav erhob. In einer Höhe von fünfzig Kilometern, der maximalen Leistungsgrenze des Regrav-Antriebs, schaltete der Smartcore auf Ingrav um, und das Schiff beschleunigte raumwärts.
    Der Delivery Man begann mit der Innenausstattung herumzuexperimentieren und ließ aus den Kabinenwänden Raumtrenner und Einrichtungsgegenstände wachsen. Die schwarzen Linien zerflossen und erblühten zu einer Vielzahl von Innenlayouts, die es erlaubten, bis zu sechs Passagiere in separaten Schlafquartieren einschließlich eigenem Bad unterzubringen. Bei aller Formbarkeit bot die Kabine im Wesentlichen aber nur die verschiedenen Varianten einer Lounge. Falls man mit jemandem zusammen reiste, dachte er, von fünf anderen Begleitern gar nicht zu reden, musste man mit dem- oder denjenigen schon sehr gut befreundet sein, um sich angesichts dieser beengten Verhältnisse nicht auf die Nerven zu fallen.
    Etwa tausend Kilometer über dem Raumhafen trat die Artful Dodger in den Überlichtgeschwindigkeitsflug ein und verschwand mit einer photonischen Implosion in einem Quantenfeldspalt, die sämtliche verstreute elektromagnetische Strahlung im Umkreis von einem Kilometer mit sich riss. Für gewöhnliche menschliche Sinne war keinerlei Unterschied festzustellen. Er hätte, soweit er es beurteilen konnte, auch in irgendeiner unterirdischen Kammer stecken können und selbst die Schwerkraft blieb unverändert. Schiffssensoren lieferten ihm eine vereinfachte graphische Darstellung von ihrem Kurs, wie er sich aus den größeren Massekonzentrationen in der zurückgelassenen Raumzeit ergab. Sie bildeten Sterne und Planeten anhand des Einflusses ihrer Quantensignatur auf die sich überschneidenden Felder ab, die sie durchflogen. Ihre Ausgangsgeschwindigkeit betrug gleichmäßige fünfzehn Lichtjahre pro Stunde, knapp am Limit für einen Hyperantrieb, den das hochentwickelte planetarische Raumüberwachungsnetzwerk von Lytham über einige Lichtjahre hinweg aufspüren konnte.
    Der Delivery Man wartete, bis sie sich drei Lichtjahre außerhalb des Erfassungsbereichs des Netzwerks befanden und befahl dem Smartcore dann weiter zu beschleunigen.
    Der Ultra-Antrieb der Artful Dodger katapultierte sie hoch auf sagenhafte fünfundfünfzig Lichtjahre pro Stunde, eine Geschwindigkeit, die selbst den Delivery Man zusammenzucken ließ. Er war bisher erst zweimal auf einem Ultra-Antriebsschiff geflogen; es gab nicht viele von ihnen; ANA hatte die Technik niemals an die Zentralen Welten herausgegeben. Wie genau die Konservativen sie in die Finger bekommen hatte, war etwas, das er sich lieber gar nicht erst fragte.
    Gute drei Stunden später setzte er die Geschwindigkeit wieder auf fünfzehn Lichtjahre die Stunde herab und gestattete es dem Verkehrsnetzwerk von Ellezelin, seine Ankunft via Hyperraum zu verzeichnen. Über einen TD-Kanal setzte er sich mit der planetaren Datasphäre in Verbindung und holte die Landeerlaubnis für Riasi-Raumhafen ein.
    Ellezelins ursprüngliche Hauptstadt lag an der Nordküste des Sinkang und erstreckte sich beidseits des Camoa River. Während die Artful Dodger dem Hauptraumhafen entgegensank, schaute er hinunter auf die Stadt. Von oben sah sie wie ein Spinnennetz aus, dessen Zentrum das

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