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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Inangriffnahme dieser Gräueltat nicht verhindern, wird das Empire es tun. Selbst Ihre Juristen werden uns das Recht zur Selbsterhaltung nicht absprechen wollen.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte Kazimir ruhig.
    »Es ist die Handlungsweise, zu der Sie uns zwingen. Warum wollen Sie das nicht einsehen? Haben Sie etwa Angst vor Ihren primitiven Verwandten? Womit können die Ihnen nur drohen?«
    »Sie drohen uns nicht, wir respektieren uns nur gegenseitig. Schaffen Sie den Sprung, das zu begreifen?«
    Justine versuchte die Reaktion des Botschafters auf den spöttischen Seitenhieb zu erkennen, doch er schien völlig ungerührt. Nach wie vor tröpfelte Speichel von seinem Artikulationslappen herab, während seine Arme in ihren kybernetischen Umschalungen umherklatschten wie gestrandete Fische.
    »Ihre Gesetze und Ihre Scheinheiligkeit werden sich bis zum Ende aller Tage unserem Verständnis entziehen«, sagte der Botschafter. »Dem Empire ist bekannt, dass in Ihren Verfassungen stets besondere Machtbefugnisse eingebunden sind, um in Krisenzeiten Lösungen zu erzwingen. Wir fordern Sie auf, diese jetzt in Anspruch zu nehmen.«
    »ANA:Regierung wird mit Freuden im Senat einen Antrag einbringen«, sagte Justine. »Wir werden darum ersuchen, dass Living Dream von unbesonnenen Handlungen Abstand nimmt.«
    »Werden Sie sich mit Gewalt Geltung verschaffen, falls sie sich weigern?«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Kazimir. »Unsere Navy ist dazu da, uns vor Feinden von außen zu schützen.«
    »Was ist die Leerenabsorption, wenn nicht ein Feind? Letzten Endes ist sie unser aller Feind. Die Raiel haben das erkannt.«
    »Wir verstehen Ihre Besorgnis, Botschafter«, sagte Justine. »Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles daransetzen werden, um jede Art von Katastrophe davon abzuhalten, die Galaxis zu verschlingen.«
    »Die Raiel konnten die Absorption nicht verhindern. Sind Sie etwa mächtiger als die Raiel?«
    »Wahrscheinlich nicht«, murmelte sie. Verstand der Botschafter eigentlich Ironie?
    »Dann werden wir den Abflug der Schiffe vereiteln.«
    »Botschafter, ich muss dem Ocisen-Empire von einem solchen Vorgehen abraten«, sagte Kazimir. »Die Navy wird es nicht zulassen, dass Sie Menschen angreifen.«
    »Denken Sie nicht, dass Sie uns einschüchtern können, Admiral Kazimir. Wir sind nicht mehr die hilflose Spezies, gegen die Sie bei Fandola gekämpft haben. Wir besitzen jetzt Verbündete. Ich spreche für zahlreiche schlagkräftige Spezies, die nicht zulassen werden, dass die Leere ihre finale Absorptionsphase einleitet. Wir stehen nicht allein da. Glauben Sie, Ihre Navy kann die ganze Galaxis besiegen?«
    Kazimir zeigte sich unbeeindruckt. »Die Navy dient ausschließlich Verteidigungszwecken. Botschafter, ich möchte Sie dringend bitten, dem Commonwealth zuzubilligen, ein internes Problem auf seine eigene Weise zu lösen. Die Menschen werden keine großflächige Absorption auslösen.«
    »Wir werden Sie im Auge behalten«, donnerte der Botschafter. »Sollten Sie den Bau und den Start dieser Pilgerschiffe nicht unterbinden, so handeln wir und unsere neuen, mächtigen Verbündeten in reiner Notwehr.«
    »Ich habe Verständnis für Ihre Beunruhigung«, sagte Justine. »Aber ich möchte Sie bitten, uns zu vertrauen.«
    »Dazu haben Sie uns niemals einen Grund gegeben«, entgegnete der Botschafter. »Ich danke Ihnen für Ihre Zeit. Ich werde nun auf mein Schiff zurückkehren, ich empfinde Ihre Umgebung als unangenehm.«
    Eine Bemerkung, die für einen Ocisen einigermaßen hintergründig war , dachte Justine. Sie stand auf und begleitete den Botschafter hinaus zu seinem Schiff. Als das ungeschlachte Fluggerät sich in den Himmel erhob, materialisierte Gore neben ihr.
    »Verbündete, heh? Weißt du irgendwas darüber?«, fragte er Kazimir.
    »Kein bisschen«, sagte Kazimir. »Gut möglich, dass sie bluffen. Andererseits, wenn sie es tatsächlich ernst damit meinen, die Pilgerfahrt zu stoppen, brauchen sie Verbündete. Ganz sicher schaffen sie das nicht allein.«
    »Könnten es die Raiel sein?«, fragte Justine überrascht.
    Kazimir zuckte die Schultern. »Das bezweifle ich. Die Raiel gehen nicht herum und schließen klammheimlich irgendwelche Abkommen ab, um eine Spezies auf die andere zu hetzen. Wenn das Empire an sie herangetreten wäre, bin ich mir sicher, dass sie es uns erzählt hätten.«
    »Dann eine postphysische Spezies vielleicht?«
    »Nicht auszuschließen«, räumte Gore ein. »Die meisten von ihnen sehen in

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