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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hoffentlich in die Schusslinie treiben. Unter keinen Umständen geht einer von euch weiter als bis zum ersten Schützen. Es ist mir egal, ob ihr die besten Freunde seid oder Longtalk benutzt, keiner von euch latscht mir vor die Mündung irgendeiner Kanone. Ist das klar?«
    »Jawohl, Sir«, antworteten alle im Chor.
    »Also gut, nach dem ersten Durchlauf werden die Waffen weitergegeben, und wir gehen zu einer anderen Stelle.« Er warf einen Blick auf den Himmel, der sich inzwischen zu verdunkeln begann. »Wir werden genug Licht haben, um das Ganze heute Nachmittag dreimal durchzuziehen, also wird jeder Gelegenheit bekommen, einmal eine Pistole einzusetzen.«
    »Sir, mein Vater hat gesagt, dass nur ich unsere Pistole benutzen darf«, meldete sich Genril.
    »Ich weiß«, erwiderte Melzar. »Du darfst sie mitnehmen, wenn du in der Treiberkette bist, aber ohne Munition. Und jetzt aufgepasst: Wenn ihr einer der Treiber seid, müsst ihr immer in Fernblickweite mit denjenigen links und rechts von euch bleiben. Oder konkret gesagt: Ich will, dass ihr nicht mehr als etwa sechzig Meter Platz zwischen euch lasst. Anweisungen loszumarschieren, stehenzubleiben oder euch zu versammeln werden mündlich oder in Longtalk erteilt. Ihr werdet sie in beiderlei Form in der Kette weitergegeben. Und ihr werdet sie zu jeder Zeit genauestens befolgen. Die Treiberkette bekommt drei Ge-Wölfe zur Seite gestellt, die dabei helfen, den Galbys Feuer unterm Hintern zu machen. Bei diesem ersten Durchlauf werden Edeard und Alcie je einen von ihnen kontrollieren, den dritten übernehme ich. Niemand sonst erteilt ihnen Befehle, ich will nicht, dass sie kopfscheu gemacht werden. Irgendwelche Fragen? Nein? Gut. Dann los, und möge die Herrin über uns lächeln.«
    Edeard rief einen der Ge-Wölfe zu sich herüber und machte sich zusammen mit der Gruppe, die Melzar folgte, auf den Weg. Toran, einer der Bauern, führte die Pistolenträger hinauf auf den steinigen Kamm.
    »Ich versteh nicht ganz, was das soll«, beklagte sich Fahin, während er neben Edeard herschlurfte. »Wir alle haben das Pistolenschießen an den Zielscheiben draußen vor der Dorfmauer bis zum Abwinken geübt, und außerdem kann man Galbys nicht essen.«
    »Hast du nicht zugehört?«, sagte Janene. »Hier geht’s um Erfahrungen in der Praxis. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob du auf eine Zielscheibe schießt oder ob du hier draußen in den Wäldern bist, mit gefährlichen Tieren überall um dich herum, die dich angreifen können. Der Ältestenrat muss wissen, ob er sich auf uns verlassen kann, wenn es im Ernstfall das Dorf zu verteidigen gilt.«
    Sieht man mal davon ab, dass Melzar behauptet hat, die Nomadenfamilien seien keine Bedrohung , dachte Edeard. Aber wozu dann die Dorfmauer? Ich muss unbedingt Akeem danach fragen, wenn wir wieder zurück sind.
    »Und was ist, wenn die Galbys keine Lust haben, sich in die Schusslinie zu begeben?«, fragte Fahin. »Wenn sie stattdessen in unsere Richtung rennen?« Er packte seinen Ranzen etwas fester, als könnte der ihn vor den Bestien des Waldes beschützen.
    »Das werden sie nicht«, sagte Edeard. »Sie werden versuchen uns auszuweichen, weil wir zu mehreren sind.«
    »Ja, theoretisch«, grummelte Fahin.
    »Hör auf zu jammern, um der Herrin willen!«, rief Obron. »Melzar weiß, was er tut; er macht das seit fünfzig Jahren mit jeder Karawane so. Abgesehen davon, Galbys sind nicht gefährlich. Sie sehen nur so aus. Wenn dir eins zu nahe kommt, schütz dich einfach mit deiner dritten Hand.«
    »Was, wenn wir einen Rennfuchs aufscheuchen?«
    Die Lehrlinge stöhnten.
    »Rennfüchse leben unten in den Ebenen«, erwiderte Alcie gereizt. »Sie sind keine Bergtiere. Es ist wahrscheinlicher, dass du einen in Ashwell erwischst als hier.«
    Fahin verzog das Gesicht, er schien wenig überzeugt.
    Als sie sich dem Waldrand näherten, wandte Melzar sich über Longtalk an sie: »Fangt jetzt an, euch zu verteilen. Denkt daran, dass ihr die Leute links und rechts von euch im Fernblick behaltet. Wenn ihr den Sichtkontakt verliert, nehmt Longtalk zu Hilfe.«
    Edeard hatte auf einer Seite Obron und auf der anderen Fahin neben sich. Er war nicht gerade glücklich darüber. Wenn irgendjemand es vermasselte, dann Fahin. Der schlaksige Junge war nun wirklich nicht der Freilandtyp; und Obron würde voraussichtlich keinem von ihnen helfen. Gut, das Schlimmste was passieren kann, ist, dass Fahin zurückfällt. Glücklicherweise hat er keine Pistole. Und wenn er

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