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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Aussicht gestellt worden, dass sie ihre ersten Jagderfahrungen machen durften, aber dass es Galbys sein würden, damit hatten sie nicht gerechnet. Edeard hatte oft so manchen geübten Jäger davon berichten gehört, wie er geglaubt hatte, ein Galby in die Enge getrieben zu haben, nur um es im nächsten Moment in die Freiheit davonspringen zu sehen. Die Hinterbeine dieser Tiere waren übergroß und extrem kräftig, manchmal schnellten sie bis zu fünfzehn Meter weit durch die Luft.
    Wie Melzar gesagt hatte, veränderte der Wald sein Gesicht als sie einen sanften Hügelabhang erreichten. Die Bäume wurden kleiner, sie standen weiter auseinander und gestatteten einigen Bündeln aus Sonnenlicht, durch das Blätterdach zu strömen. Allmählich tauchten auch wieder die ersten Grashalme auf und verdichteten sich rasch zu einem lückenlosen Teppich. Büsche wuchsen in den ausgedehnten Breschen zwischen den Bäumen, mit Blättern, deren Farben von Sattgrün bis hin zu einem dunklen Violett variierten. Edeard konnte kaum mehr als ein Paar der Beeren, die er sah, mit Namen benennen, es musste hier Dutzende von unterschiedlichen Sorten geben.
    Im gleichen Maße, wie Licht und Luftfeuchtigkeit zunahmen, tauchten auch die Yifliegen und Beißflügel auf. Bald schwirrten sie in großen Schwärmen über ihren Köpfen, um sich sodann im Verein auf sie zu stürzen und in jedes unbedeckte menschliche Hautfleckchen zu zwicken. Edeard war permanent damit beschäftigt, sich die Plagegeister mit seiner dritten Hand vom Leibe zu halten.
    An einem kleinen Fluss hielten sie die Wagen an und zäunten die Genistars ein. Dies war auch der Moment, an dem Melzar die fünf Revolver und zwei Flinten verteilte, die er mit sich führte. Der Großteil der Waffen war Dorfeigentum, wenngleich Genril seinen eigenen Revolver besaß, der sich, wie er behauptete, bereits seit den Tagen der Ankunft im Besitz seiner Familie befand. Der Lauf seiner Waffe war länger als der der anderen und bestand aus einem weißlichen Metall, das erheblich leichter war als der solide Kanonenstahl, den man in der Waffengilde in Makkathran produzierte.
    »Herausgeschnitten aus dem Schiff selbst«, erklärte er stolz, während er den Mechanismus überprüfte. Auch der klickte und surrte mit einer Geschmeidigkeit, die den in der Stadt angefertigten Pistolen fehlte. »Mein erster Vorfahre hat einen Teil des Rumpfs gerettet, bevor Ebbe und Flut das Schiff in den Bauch des Meeres hinabgezogen haben. Seitdem ist er in unserem Familienbesitz.«
    »Blödsinn«, schnaubte Obron. »Das würde ja bedeuten, dass das Ding über zweitausend Jahre alt ist.«
    »Na und?«, erwiderte Genril herausfordernd, während er etwas Öl aus einer kleinen Kanne tropfte und es mit einem weichen Lappen auf der Waffe verrieb. »Die Schiffserbauer wussten, wie man wirklich solides Metall herstellt. Denkt doch mal nach, ihr Deppen, sie mussten starkes Metall besitzen, ihre Schiffe sind vom Himmel gefallen und sie haben trotzdem überlebt. Und draußen im Universum kamen sie von Schiffen, die zwischen Planeten hin und her geflogen sind.«
    Edeard enthielt sich eines Kommentars. Er hatte noch nie sonderlich viel von dieser Schiffs-Legende gehalten. Obwohl er zugeben musste, dass es eine tolle Legende war.
    Melzar hängte sich eine der beiden Flinten über die Schulter und holte eine Schachtel Munition aus seiner Tasche hervor. Er händigte jedem Lehrling, der einen Revolver bekommen hatte, sechs Pistolenkugeln aus. »Das genügt völlig«, sagte er, als sie sich beschwerten und behaupteten, mehr davon zu brauchen. »Wenn ihr es nicht schafft, ein Galby mit sechs Schüssen zu treffen, ist es entweder außer Schussweite gehüpft oder verspeist gerade fröhlich eure Leber. So oder so, mehr gibt es nicht.«
    Nur fünf Lehrlinge hatten eine Waffe erhalten (einschließlich Genril). Edeard gehörte nicht zu ihnen. Neidisch sah er zu, wie die anderen ihre Kugeln in die Revolverkammern schoben.
    Melzar ging in die Hocke und begann Linien auf den Boden zu zeichnen. »Kommt alle her«, rief er. »Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Die Schützen stellen sich entlang des Kamms da hinten auf.« Seine Hand wies in den Wald, dorthin, wo der Boden jäh anstieg. »Der Rest von uns fungiert als Treiber. Wir bilden eine lange Kette mit einem Ende hier , die sich in einem großen Bogen vorwärtsbewegt, bis wir auf einer Höhe mit dem ersten Schützen sind. Damit sollten wir alles, was größer ist als ein Drakken, vor uns her und

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