Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Unterlagen darüber, was heutzutage eine verdammt große Leistung darstellt.«
    »Wie ich schon sagte, er hat es niemandem erzählt. Kein Mensch hätte einem Higher, der das Universum mit seinen Träumen beglücken wollte, auch nur irgendeine Beachtung geschenkt, nicht hier draußen, auf den Externen Welten. Er musste so normal wie möglich erscheinen. Um als einer von uns akzeptiert zu werden.«
    Aaron gab ein amüsiertes Grunzen von sich. »Higher sind auch Menschen.«
    »Ein paar von ihnen.« Sie sah ihn mit vielsagendem Blick an.
    »War Yves der andere Kleriker, der über Inigo Bescheid wusste?«
    »Nein.« Sie keuchte erschrocken auf und schaute sich über die Schulter. »O Ozzie, Yves! Er war bewusstlos, als der Tempel eingestürzt ist.«
    »Es geht ihm bestimmt gut.«
    »Gut?«, schrie sie, endlich doch wieder munter werdend. »Gut? Er ist tot!«
    »Na ja, wahrscheinlich wird er ein Relifing benötigen, okay. Aber das ist heutzutage höchstens eine Sache von einigen Monaten.«
    Sie stieß ein ungläubiges Schnauben aus und lehnte sich gegen den transparenten Kapselrumpf, um auf die Stadt hinunterzublicken.
    Schock, Wut und Angst, befand er. Größtenteils Angst. »Sie müssen sich entscheiden, was Sie als Nächstes tun wollen«, sagte er in einem so mitfühlenden Ton, wie er konnte. »Ob Sie sich mit mir zusammentun, oder …« Er zuckte die Achseln. »Ich könnte Ihnen ein paar nicht zurückverfolgbare Geldmittel zukommen lassen, die Ihnen dabei helfen würden, unterzutauchen.«
    »Sie mieser Dreckskerl.« Sie trocknete sich die Augen und blickte dann an sich herunter. Ihr roter Pullover hatte große, feuchte Flecken und die untere Hälfte ihrer Hosen war bedeckt von blauem Schaum. Die Knie waren aufgeschürft und verdreckt vom Herumgekrieche im Tunnel. Resignierend ließ sie die Schultern sinken. »Er hat sich immer an einen besonderen Ort begeben«, sagte sie mit leiser, emotionsloser Stimme.
    »Inigo?«
    »Ja. Dies ist nicht das erste Mal, dass er sich für eine Schaffenspause von der Bildfläche verdrückt hat und es Living Dream überlässt, seine Abwesenheit zu decken. Aber die anderen Male hat es nicht so lange gedauert. Höchstens ein Jahr.«
    »Verstehe. Wohin ging er?«
    »Anagaska.«
    »Das ist seine Geburtswelt.«
    »Ja.«
    »Eine Externe Welt. Eine der allerersten. Advancer durch und durch«, sagte er mit bedeutungsvollem Blick.
    »Ich will mich nicht mit Ihnen streiten.«
    »Hat er Sie jemals mit dorthin genommen?«
    »Nein. Er sagte, er würde seine Familie besuchen. Keine Ahnung, ob das stimmte.«
    Aaron checkte die Dateien über Inigos Familie. Die Informationen waren äußerst spärlich. Die Familie suchte keine öffentliche Aufmerksamkeit, vor allem nicht nach der Gründung von Living Dream. »Seine Mutter ist migriert, schon vor langer Zeit. Ihr Download in ANA fand 3440 statt, nachdem sie zuvor …«
    »Zu einer Higher geworden war, ja, ich weiß.«
    Er verzichtete darauf, diesen Punkt zu vertiefen; aber es war im Grunde genommen so gut wie unmöglich, zur Higher-Kultur überzutreten, ohne dass es darüber irgendwelche Unterlagen gab. Corrie-Lyn musste sich geirrt haben. »Es findet sich nirgendwo etwas über irgendwelche Geschwister«, sagte er.
    Corrie-Lyn schloss die Augen und stieß langsam die Luft aus. »Seine Mutter hatte eine Zwillingsschwester. Es gab da … ich weiß nicht genau, was, aber irgendein Ereignis vor langer Zeit. Inigo hat mal so eine Andeutung gemacht; ein heftiges Trauma, das beide Schwestern gleichermaßen durchgemacht haben. Jedenfalls, was immer es war, was sie auseinander getrieben hat, sie haben sich niemals wieder richtig versöhnt.«
    »Darüber steht nichts in den Unterlagen, ich wusste nicht einmal, dass er eine Tante hatte.«
    »Jetzt wissen Sie es. Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Wir machen uns nach Anagaska auf. Versuchen, dort die Tante oder ihre Kinder ausfindig zu machen.«
    »Und wie kommen wir da hin? Ich vermute mal, die Polizei wird die Raumhäfen und Wurmlöcher strengstens überwachen.«
    »Möglicherweise wird sie das. Aber ich besitze mein eigenes Raumschiff.« Überrascht hielt er inne, als die Kenntnis um das Raumschiff aus irgendwelchen Tiefen der Erinnerung in seinem Bewusstsein auftauchte.
    Corrie-Lyns Augen weiteten sich neugierig. »Ach ja?«
    »Ich glaube, schon.«
    »Du lieber Ozzie, Sie sind wirklich ’ne Nummer.«
    Siebzehn Minuten später glitt die Kapsel herab, um neben einem Feld auf Riasis Raumhafen zu landen. Aaron und

Weitere Kostenlose Bücher