Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
umsetzen. »Hab wohl mehr kaputt gemacht, als ich dachte«, grunzte er. Staub und Rauch brachen aus dem Eingang hervor wie die Schadstofffahne eines antiken Raketentriebwerks und quollen über den Platz.
    Er erreichte den Eingang der Einkaufspassage. Eine große Menschenmenge hatte sich hier versammelt, um dem Spektakel auf der Plaza zuzusehen. Als Aaron aus dem Chaos auftauchte und auf sie zuzustürmen begann, wichen sie hastig zurück und stoben wie verängstigte Vögel in alle Richtungen davon; niemand im Commonwealth war an zivile Unruhen gewöhnt, und schon gar nicht die Bürger von Riasi.
    Als er am Eingang kurz anhielt, erhielten mindestens fünf Police Officers Gelegenheit, ihn eindeutig in die Schusslinie zu nehmen. Energie krachte mit ungebremster Wucht in sein Kraftfeld und löste eine Furcht erregende Sternenexplosion von Photonen aus, deren Kreischen laut genug war, um selbst Corrie-Lyns Geheul zu übertönen. Um ihn herum fingen ungeschützte Flächen an zu knistern und zu schwelen. Aus der Deckung des Tumults heraus feuerte er seinerseits drei Blitze ab und nahm die Konstruktionsträger um den Bogengang ins Ziel. Die Kristalldecke sackte, lange Risse erschienen im Glas. Hinter ihnen stürzte mit jäh zunehmender Geschwindigkeit der Tempel endgültig zusammen. Trümmerbrocken mähten über den Platz und beschädigten die umliegenden Gebäude. Zehntausende von Glasscherben flogen, tödlichen Schrapnell-Ladungen gleich, durch die Luft. Die Officers stellten das Feuer ein und suchten irgendwo Deckung.
    Corrie-Lyn schluchzte hysterisch bei dem Anblick, dann begann der Bogengang der Passage zusammenzubrechen. Sie erstarrte, als um sie herum plötzlich gigantische Dolche aus dem Kristalldach zu Boden stürzten. Sirenen heulten auf, während hellblauer Löschschaum aus den verbliebenen Austrittsöffnungen über ihnen strömte. Aaron hechtete in das dritte Geschäft, das handgearbeitete Damenwäsche verkaufte. Von der Decke tropfte schmieriger Schaum zu Boden. Von seinem Kraftfeld glitt der jedoch einfach ab. Zwei übrig gebliebene Verkäufer sahen ihn und rasten im gleichen Moment auf den Notausgang zu.
    »Können Sie gehen?«, fragte er Corrie-Lyn. Sein U-Shadow attackierte unterdessen die Polizeiprogramme in den Sphärenknoten der Passage. Er störte die internen Gebäudesensoren und versuchte, Netzverbindungen zu kappen. Dann sandte er einen Ruf an eines der abgestellten Taxis aus und wies es an, auf der Rückseite der Arkaden zu landen.
    Als Aaron Corrie-Lyn von seiner Schulter hievte, verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust. Es war das Einzige, zu dem sie imstande war. Ihre Beine zitterten wie Espenlaub, unfähig, ihr Gewicht zu tragen.
    »Scheiße!« Er warf sie sich wieder über die Schulter und hastete mit ihr in den hinteren Bereich des Geschäfts. Hinter einer Tür führte eine Treppe in den Kellerlagerraum, die er eilig hinabstieg. Sein Feldscan offenbarte ihm einen ganzen Schwarm von Polizei-Regravkapseln, die in geringer Höhe über der Plaza herumschwirrten, während einige unerschrockene Officers sich ihren Weg durch das Trümmerfeld bahnten. Sie schienen einige äußerst leistungsfähige Waffen bei sich zu tragen.
    Es war kühl in dem Lagerraum, die Luft unbewegt und trocken. An der Decke flackerten Lampen, die einen viereckigen Raum mit glatten Betonwänden enthüllten, der reihenweise mit Metallregalen vollgestellt war. Am hinteren Ende stapelten sich alte Reklamedisplays. Sein U-Shadow meldete sich und teilte ihm mit, dass der Versuch, den Zugriff der Polizeisoftware auf in der Nähe befindliche Elektronik zu blocken, nicht ganz ohne Erfolg geblieben war. Man wisse zwar, dass er hier sei, aber nicht, was er tue.
    Das große Malmetalltor zur Verladerampe rollte zur Seite und er trat auf die schmale, unterirdische Zulieferstraße hinaus, die den Geschäften der Einkaufspassage gemeinsam diente. Sie war völlig verlassen, das polizeiliche Verkehrsverbot hielt auch jede Frachtkapsel davon ab, sie zu nutzen. Zehn Meter weiter, auf der anderen Seite, befand sich eine Zugangsluke zu einem Versorgungstunnel. Sein U-Shadow knackte das Schloss und die Luke sprang auf. Er kletterte hinein, eine widerstandslose Corrie-Lyn vor sich her schiebend. Hinter ihm schlug die Lukentür zu.
    Aaron scannte die Umgebung. Es gab kein Licht in dem Tunnel, abgesehen von einem gelben Kreis, der um den Notfallhandgriff der Lukenklappe herum leuchtete. Die Decke war nicht hoch genug für ihn, um aufrecht zu gehen, er

Weitere Kostenlose Bücher