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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dehnte sich aus und bremste ihre Landung. Ein weiterer Disruptorimpuls zuckte aus seinen Biononics, und die Fahrstuhldecke unter seinen Füßen bröckelte auseinander. Zwei einigermaßen perplexe Police Officers hoben den Blick, als er von oben auf sie herabfiel. Beide waren von Schutzfeldgeflechten umgeben, die sie vor dem Aufprall schützten. Die Waffenenrichments in Aarons Unterarm mussten ihr Leistungslevel um zwei Stufen erhöhen, um die Netze mit einem Betäubungsimpuls zu durchdringen. Dann trat er aus dem Lift, auf den Schultern immer noch eine inzwischen deutlich stiller gewordene Corrie-Lyn. Mehrere Polizisten hielten sich in dem Gang zwischen Aufzug und Empfangshalle auf. Brüllend forderten sie ihn auf stehenzubleiben, doch er achtete nicht auf sie. Ein Sperrfeuer aus Energieschüssen peitschte gegen sein Kraftfeld und hüllte ihn und Corrie-Lyn in eine kreischend violette Aureole. Aaron verlangsamte nicht einmal sein Tempo. Als er in der Empfangshalle auftauchte, rannten Kleriker wie Besucher lauthals und digital um Hilfe schreiend in Deckung. Die Polizisten suchten hinter den Torbögen zu drei Korridoren Schutz, während sie ihn mit ganzen Salven beschossen. Aaron nahm die Decke der Halle ins Visier und feuerte mehrere Niedrigenergie-Disruptorimpulse ab. Große Brocken von Kompositbruchstücken stürzten herab und erfüllten die Luft mit einem widerwärtigen Staub; Stahl- und Karbonträger gaben unter alarmierendem Geächze nach. Die Police Officers wichen zurück, um sich vor der einstürzenden Halle in Sicherheit zu bringen. Aaron lief in Richtung Haupteingang weiter, während Corrie-Lyn in qualvollem Entsetzen über das Chaos, das um sie herum tobte, keuchte und stöhnte.
    Draußen gab die Stadtcybersphäre unterdessen Notstandsund Warnmeldungen an alle heraus, die sich innerhalb eines Radius’ von zwei Häuserblocks um den Tempel befanden. Menschen hasteten in wilder Panik über den Platz, ein Exodus, der, wie Aarons taktische Programme entschieden, gegen ihn arbeitete. Intelligente Polizeisoftware wurde in die Distriktcybersphäre geladen, übernahm das Kommando und schirmte das lokale Netzwerk vor jeder Subversion ab, die er versuchen könnte. Sie sperrte den Kapsel- und den Bodenverkehr, überwachte die Sensoren und schloss ihn ein.
    Aarons U-Shadow nahm sich die ungeschützten Systeme vor, die den Plazabrunnen steuerten und änderte die Ausrichtung des Ingrav-Effekts auf die schräg geneigten Ringe. Die großen Wasserdüsen begannen sich zu bewegen, dann schwangen sie plötzlich herum und richteten ihren Strahl seitlich aus. Von einer Seite zur anderen ausschlagend, fegten sie wie eine riesige Wasserkanone jedes Individuum vom Platz. Haltlos purzelten Menschen über den steinernen Boden, hin und her geworfen von Wellen aus peitschendem Nass. Aaron erreichte den Tempelausgang und setzte zum Spurt über die Plaza an, den Blicken der Polizei zum Teil durch die aufwallenden Gischtwolken entzogen. Seine Biononics verstärkten seine Beinmuskulatur, der Feldeffekt potenzierte und beschleunigte jede Bewegung. Die ersten hundert Meter legte er in knapp sieben Sekunden zurück. Hilflos um sich schlagende Leute wurden an ihm vorbeigeschwemmt, während hinter ihm die Düsen unermüdlich von links nach rechts und zurück pendelten. Einige Police Officers wurden herausgepickt, um sich eine gnadenlose Tracht Prügel abzuholen. Ihre Kraftfelder hatten der auf sie einpeitschenden Flut nur wenig entgegenzusetzen und sie fielen um wie die Kegel. Andere, die einfach ziellos Energieschüsse in die wütende Gischt abfeuerten, verursachten dadurch knisternde Ionenwirbel, die brühend heißen Wasserdampf spuckten. Die Leidtragenden auf dem Boden versuchten angesichts der gefährlichen Schwaden außer Reichweite zu krabbeln und brüllten die Polizisten an, doch endlich das Feuer einzustellen.
    Als Aaron etwa zwei Drittel seines Sprints über die Plaza zurückgelegt hatte, ging dem Brunnen das Wasser aus. Zwei Energieschüsse schlugen in sein Kraftfeld ein und ließen einen Funkenregen niedergehen. Der Treffer brachte ihn zum Straucheln und er glitt auf einem nassen Stein aus.
    »Nicht so schnell«, heulte Corrie-Lyn auf, als er wieder Halt gefunden hatte. »Oh, Ozzie, NEIN.«
    Aarons Sensorfeld sondierte die Umgebung. Der Tempel war im Begriff einzustürzen. Er brach stufenweise, sich dabei leicht drehend, in sich zusammen, als wolle das Gebäude den Effekt, den seine Fließlicht-Oberfläche hervorrief, nun praktisch

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