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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schöpfen.«
    Alle sahen sich grinsend an, ganz ungeduldig vor Anspannung und Aufregung.
    »Los!«, rief Macsen.
    Nach fünf Minuten strammen Dauerlaufs wünschte sich Edeard, er hätte sich ein bisschen mehr um seine körperliche Fitness gekümmert. Wie gehabt machten die Bürger Makkathrans jemandem, der es eilig hatte, nur widerwillig Platz – schon gar nicht irgendwelchen rotgesichtigen, schwitzenden und keuchenden jungen Konstablern. Und so drückte, schob und schlängelte er sich durch die Straßen und durch Gassen, ignorierte das Gemurre und starrte jeden, der Anstalten machte, sich zu beschweren, in Grund und Boden. Die Uniform, mit ihrem warmem, schwerem Stoff, die ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte, machte das Ganze nicht eben einfacher.
    Schließlich brachte er sich in einer Straße westlich des Trios in Position. Seine Fernsicht zeigte ihm, dass die Truppkameraden überall ringsum ebenfalls Stellung bezogen. »Hab sie«, verkündete Dinlays Longtalk, als er in ein langsameres Schritttempo verfiel.
    »Ich auch«, meldete Boyd.
    »Was die hier wohl klauen wollen?«, fragte Macsen.
    »Irgendwas Kleines, das man leicht tragen kann. Aber es muss wertvoll genug sein, damit es das Risiko lohnt«, gab Dinlay zurück.
    »Noch einer, der im Unterricht gut aufgepasst hat. Aber dummerweise schließt das ungefähr neunzig Prozent der Geschäfte hier ein.«
    »Könnte auch was aus den Lagerräumen sein«, schlug Boyd vor.
    »Oder einem Wohnhaus«, fügte Kanseen hinzu.
    »Behalten wir sie einfach im Auge«, sagte Edeard zu ihnen. »Wenn sie in irgendein Gebäude reingehen, sind wir ihnen dicht auf den Fersen. Und wartet ab, bis die Straftat begangen wurde, bevor wir sie verhaften.«
    »Danke, dass du uns dran erinnerst«, sagte Macsen.
    Edeard ließ seine Fernsicht durch die Gebäude ringsum schweifen und versuchte abzuschätzen, woran die Diebe interessiert sein könnten. Ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Die Verdächtigen bogen von der Sonral Street in eine Gasse ein, die so schmal war, dass gerade eine Person hindurchpasste. Edeard zögerte. Sie bewegten sich auf seine Straße zu, aber es war eine Sackgasse, versperrt von einer sechs Meter hohen Hauswand. Seine Fernsicht tastete umher, zeigte ihm eine Reihe von Kellerlagerräumen unter einem der Schmuckgeschäfte auf der Sonral Street. Ein Durchgang führte hinauf zu einer dicken Metalltür in der Gasse.
    »Jedenfalls scheinen sie sehr zielstrebig zu sein«, bemerkte er. »Darüber liegt ein Schmuckgeschäft.«
    »Worüber?«, fragte Boyd.
    »Da geht eine Art Durchgang von der Gasse ab«, erklärte Kanseen. »Er führt irgendwo nach unten. Edeard, kannst du konkret erkennen, was da ist?«
    »Vage«, gab er widerstrebend zu. »Nur so eine Art offene Kammer. Glaube ich.« In diesem Moment wünschte er, jeder besäße seine Fähigkeiten – das Leben wäre um so vieles einfacher.
    »Gut, was machen wir jetzt?«, fragte Macsen. »Wir können ja schlecht zu ihnen vorstürmen, nicht in den engen Gassen.«
    »Wir warten am Ende«, sagte Dinlay. »Entkommen können sie so nicht.«
    Edeards Fernsicht zeigte ihm jetzt ein ganzes Netzwerk von miteinander verbundenen Gängen und Räumen unter der Geschäftszeile. Die Durchgänge hatten alle verschlossene Türen, doch wenn die Diebe erst mal drin waren, war es nicht ausgeschlossen, dass sie seinem Trupp in dem unterirdischen Labyrinth durch die Lappen gingen.
    »Ihr anderen kommt in die Sonral Street«, befahl er. »Ich gehe hinten rum und sehe nach, ob ich an der Rückseite einen anderen Weg nach unten finde.«
    »Du willst doch wohl nicht alleine da rein?«, fragte Kanseen. »Edeard, die sind zu dritt, und wir wissen, dass sie Messer haben.«
    »Ich will nur sicherstellen, dass sie dort keinen Fluchtweg haben, mehr nicht. Los jetzt, bewegt euch.«
    Schwach nahm er wahr, wie seine Truppkameraden die breite Straße jenseits der Gasse entlangeilten. Inzwischen hatte einer der Diebe sich neben der kleinen Tür gebückt und machte sich am ersten der fünf Schlösser zu schaffen. Nach dem, was er von den Schlössern erspüren konnte, ging Edeard davon aus, dass der Mann gar nicht erst versuchen würde, sie mit Gewalt aufzubrechen. Edeard konzentrierte sich, durchstieß mit seiner Fernsicht die Substanz der Stadt, um sich einen Überblick über das verborgene Labyrinth aus Räumen und Passagen zu verschaffen. Tatsächlich gab es außer dem einen, an dem das Diebestrio durchzubrechen versuchte, nur noch drei

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