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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Verkleidung auf Streife.«
    »Normale Sachen sind keine Verkleidung«, protestierte Boyd.
    »Es ist vollkommen schnurz, was für Sachen wir tragen, solange es keine Uniform ist«, entgegnete Macsen, inzwischen merklich gereizt. »Zieh an, was du willst. Wie wär’s mit einem Kleid – benimmst dich ja ohnehin schon wie ein altes Weib.«
    »Der war gut, Klugscheißer. Wenn diese Bande wirklich so clever ist, wie du behauptest, dann kennen die doch längst unsere Gesichter.«
    »Schluss damit«, sagte Edeard und hob die Hände. »Sobald wir wieder auf der Wache sind, rede ich mit Chae. Bis dahin lasse ich meinen Ge-Adler in der Nähe der Boltan Street. Mehr kann ich während einer Streife nicht tun, also hört jetzt bitte auf.«
    »War ja nur ’n Vorschlag«, grummelte Macsen, während er davonging.
    Edeard wandte sich an Boyd. »Ist das Absicht, dass du so an ihm herumzergst?«
    Der schlaksige Junge grinste ihn an. »Darauf muss ich nicht antworten, ich stehe nicht unter Eid.«
    Edeard lachte. Der Boyd von vor sechs Monaten hätte sich niemals auf Kosten eines anderen amüsiert, ganz zu schweigen von einem Freund.
    Der Trupp setzte seine Streife den Kanal entlang fort und folgte dessen sanfter Biegung nach Norden. Edeard hatte vor, auf dem Seitenweg zu bleiben, bis sie die Verbindung zum Outer Circle Canal erreichten, und dann nach Jeavons zurückzukehren. Er schickte seinen Ge-Adler aus, hieß ihn, tief auf die Dächer und Türme des Distrikts herabzustoßen, und dirigierte ihn auf die Boltan Street zu. Es war ein nasser, grauer Morgen, und immer noch ballten sich die nächtlichen Regenwolken am Himmel, während sie langsam westwärts zogen. Jede Oberfläche war glitschig vom Regen. Dennoch gingen die unerschütterlichen Einwohner Makkathrans wie immer ihrem Tagewerk nach und füllten die Straßen und engen Gassen.
    Still schoss Edeards Ge-Adler hoch über ihnen durch die Lüfte, von den meisten unbemerkt. Plötzlich registrierte Edeard eine verdächtige Bewegung. Auf halber Strecke die Sonral Street hinunter drehte sich ein Subjekt in Kapuzenjacke von dem Adler weg, dann schob es sich die Kapuze über den Kopf und tief ins Gesicht.
    Es mochte nichts zu bedeuten haben, der Ge-Adler war immer noch an die fünfzig Meter entfernt. Und es war feucht, die Luft frisch. Absolut legitim, wenn jemand sich unter diesen Umständen eine Kapuze aufsetzte. Viele Leute in dieser, im Zickzack verlaufenden Straße trugen an diesem Morgen Kopfbedeckungen. Und der Mann war auch nicht der Einzige, der eine Kapuzenjacke trug.
    Trotzdem, da stimmt was nicht, ich weiß es.
    »Anhalten«, befahl er seinem Trupp. Er schickte seine Fernsicht durch die Straße, suchte nach der einen verdächtigen Gestalt. Die Gedanken des Mannes waren abgeschirmt, obwohl eine Spur von Unsicherheit durchsickerte. Doch andererseits, und ebenfalls absolut legitim, konnte es auch sein, dass er sich wegen irgendwas Sorgen machte; vielleicht ein schlimmer Streit mit seiner Frau oder Geldprobleme.
    Edeard beobachtete die Richtung, die er nahm, und schickte den Ge-Adler in einem weiten Bogen herum. Auf dem Dachvorsprung eines dreistöckigen Hauses am Ende der Soral Street und außer Sicht seines Ziels ließ er sich nieder. Während erwartete, bemerkte Edeard, dass der Mann in der Kapuzenjacke nicht allein war; zwei weitere Männer waren mit ihm unterwegs. Dann konnte ihn, als er um eine der seichten Kurven kam, der Ge-Adler unten auf der Straße erspähen. Inzwischen war die Kapuze ein kleines Stückchen zurückgerutscht.
    »Herrin, ich danke Dir«, sagte Edeard.
    »Was ist passiert?«, wollte Dinlay wissen.
    »Er ist wieder da«, knurrte Edeard. »Der Dieb vom Silvarum-Markt, der, der die Kiste getragen hat.«
    »Wo!«, rief Kanseen aus.
    »Sonral Street. Höhe drittes Haus.«
    Im Trupp kam leichter Unmut auf. »So weit können wir mit unserer Fernsicht nicht sehen«, beschwerte sich Boyd.
    »Na schön, bitte sehr«, sagte Edeard und ließ sie an der Sicht des Ge-Adlers teilhaben.
    »Bist du sicher?«, fragte Macsen.
    »Er hat recht«, stellte Kanseen fest. »Das ist der Schweinehund. Ich kann ihn gerade noch erkennen.«
    »Er hat noch zwei andere bei sich«, teilte Edeard ihnen mit. »Und der Ge-Adler macht ihn nervös, also führen sie bestimmt nichts Gutes im Schilde. Lasst uns ausschwärmen, sie umzingeln. Haltet immer eine Straße Abstand zwischen ihnen und euch. Ich verfolge sie mit Fernsicht, ich will nicht, dass sie den Ge-Adler noch mal sehen und Verdacht

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