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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sich direkt unter dem Lagerraum, den sie gerade durchsuchten. Die räumliche Ausstattung war überschaubar; mehrere Holzregale standen nebeneinander, in den Fächern stapelten sich kleine Kisten. In einer Ecke stand ein großer Eisentresor mit einem äußerst komplizierten Schließmechanismus. Die beiden Männer beachteten ihn nicht.
    Edeard hielt den Blick nach oben gerichtet, während seine Fernsicht die Stadtsubstanz durchdrang, eine solide Masse aus felsartigem, etwa fünf Meter dickem Material. Er konzentrierte sich. Schloss die Augen – albern, aber naja … Dann setzte er seinen Geist ein. Abermals stiegen wie aus dem Nichts die Gleichungen auf, um in seinem Verstand Pirouetten zu drehen. Er bewegte sich aufwärts, flutschte durch die vormals solide Materie wie ein Korken, der zur Meeresoberfläche emporschnellte. Wieder war sein Magen der Meinung, er würde fallen, und dies in einem Maße, das extreme Übelkeit erzeugte. Er hatte schon fast den Fußboden erreicht, als ihm einfiel, dass die Diebe ihn in der gleichen Sekunde, in der er auftauchte, wahrnehmen würden. Rasch hüllte er sich in eine Tarnung. Dann kam er in dem Lagerraum heraus, umgeben von mattem, orangenem Licht. Der Boden unter seinen Füßen verfestigte sich.
    »Was war das?«, fragte eine Stimme.
    Edeard stand hinter einem Regal an der hinteren Seite der Kammer. Er hielt den Atem an.
    »Nichts. Dreh jetzt verdammt nochmal nicht durch. Es gibt nur zwei Türen, und die andere ist verschlossen. Und jetzt hilf mir, den Scheißdreck zu finden, bevor uns noch jemand hier unten entdeckt.«
    Langsam ging Edeard um das Regalende herum. Er konnte die beiden sehen, wie sie sich an einem der Regale entlang bewegten, Kisten aus den Fächern nahmen und sie mit irgendeiner Art von Werkzeug aufstemmten. Ein rascher Blick hinein und die Kiste wurde achtlos beiseite geworfen. Die meisten schienen kleine Fläschchen zu enthalten. Zu Dutzenden rollten sie auf dem Boden umher und prallten klimpernd zusammen.
    »Na also, wer sagt’s denn«, verkündete der Gauner in der Kapuzenjacke, nachdem er gerade eine Kiste aufgebrochen hatte, die voller kleiner Päckchen war. Eines war geöffnet und brachte eine Rolle Metallfaden zum Vorschein. Edeard konnte in dem schwachen orangenen Licht des Lagerraums nicht sagen, ob es sich dabei womöglich um Gold handelte.
    »Ich nehm mir mal die Restlichen vor«, sagte der andere.
    Der mit der Kapuze machte sich daran, die Päckchen in die Innentasche seiner Jacke zu stopfen.
    Edeard ließ seine Tarnung fallen.
    »Was zum Teufel –« Beide Einbrecher wirbelten herum und starrten ihn an.
    »Hallo wieder mal«, sagte Edeard. »Kennt ihr mich noch?«
    »Edeard!«, hallte Kanseens angsterfüllte Stimme in seinem Schädel. »Gütige Herrin, wo hast du gesteckt? Wir haben uns schon fürchterliche Sorgen gemacht. Wie bist du da reingekommen?«
    »Der kleine Scheißer vom Marktplatz!« Der Dieb in der Kapuzenjacke spie die Worte förmlich aus. »Ich hab doch verdammt nochmal gewusst, dass dieser Ge-Adler auf Beute aus war.« Er griff in seine Tasche und zückte ein langes Messer. Gleichzeitig versuchte seine dritte Hand, in Edeards Brust hineinzustoßen und zu einer Herzquetsche anzusetzen.
    Edeard lachte, als er den Angriff ablenkte. Dann schnellte seine eigene dritte Hand hervor und zermalmte das Messer, das der Dieb hielt. Das Metall kräuselte sich, verdrehte sich dann zu einem dünnen, krummen Dorn. Zum Abschluss bog Edeard die Spitze u-förmig nach unten. »Ich verhafte Euch wegen Diebstahls und versuchten tätlichen Angriffs auf einen Konstabler.«
    »Scheiße!«, brüllte der andere und rannte zur Tür.
    »Einer kommt raus«, teilte Edeards Longtalk seinen Truppkameraden mit.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Dinlay.
    »Ging mir nie besser.« Währenddessen hatte er den Dieb mit der Kapuze nicht aus den Augen gelassen. Der Mann hielt sein ruiniertes Messer in die Höhe und grinste anerkennend. »Ein hartes Bürschchen bist du, das muss man dir lassen. Aber bist du auch schlau? Hier unten liegt genug Edelmetall rum, um uns alle glücklich zu machen.«
    »Wollt Ihr Euren Anklagepunkten noch Bestechung hinzufügen?«
    »Idiot.« Der Dieb kehrte Edeard den Rücken und ging lässig auf die Tür zu, die auf den Durchgang hinausführte.
    »Stehengeblieben, sofort«, befahl Edeard.
    Der Mann drehte sich nicht mal um, stattdessen nahm seine dritte Hand eines der kleinen Fläschchen vom Boden auf. Verwirrt runzelte Edeard die Stirn. Ein

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