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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Hauptmann Ronark Platz genommen, an der anderen Sergeant Chae.
    So gut wie sämtliche übrigen Sitzplätze waren leer. Edeard wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten die Bürger der Stadt ruhig sehen sollen, dass sein Trupp dabei geholfen hatte, einen kleinen Teil ihrer Probleme der gerechten Strafe zuzuführen – dass das Gesetz sie nicht im Stich gelassen hatte.
    Meister Cherix hob bei Edeards Äußerung überrascht eine Augenbraue und drehte sich zu den Konstablern um. Meister Vosbol warf ihnen einen zornigen Blick zu. »Ruhe da«, befahl er über Longtalk.
    Die ganze Sache sei, erklärte Meister Cherix, ein schreckliches Missverständnis. Bei seinen Klienten handele es sich tatsächlich um ehrbare Bürger, die ihren Geschäften nachgegangen seien, als sie die Explosion in der Gasse gehört hätten. Sie hätten daraufhin eine kleine Tür aufgesprengt und seien voller Sorge bis in den von Rauch und Flammen erfüllten Lagerraum vorgedrungen – unter beträchtlichem persönlichen Risiko –, um zu sehen, ob sich darin möglicherweise Verletzte befanden. Und in dem Moment seien nun die Konstabler dazu gestoßen und hätten die Situation vollkommen falsch eingeschätzt.
    Einer nach dem anderen betraten die drei Angeklagten den Zeugenstand und schworen unter Eid, dass sie absolut selbstlos gehandelt hätten. Während all dem strahlten ihre unabgeschirmten Gedanken nichts als Aufrichtigkeit aus, vermengt mit einer kleiner Prise gekränkter Unschuld, da doch ihre gute Tat so missdeutet worden war.
    Voll des Verständnisses schüttelte Meister Cherix den Kopf, fassungslos darüber, wie sich die Konstabler nur so falsch hatten verhalten können. »Ein Zeichen der Zeit«, sagte er zu den Richtern. »Diese Konstabler hier sind junge Menschen, die es nur gut gemeint haben, die durch ihre Ausbildung gepeitscht wurden von einer Stadt, die aus politischen Gründen verzweifelt darum bemüht ist, ihren Personalbestand aufzustocken. Doch in Wahrheit waren sie an diesem bedauerlichen Tag vollkommen überfordert. Darüber hinaus mussten sie Verhaftungen vorweisen, um sich vor ihrem notorisch strengen Hauptmann der Wache zu beweisen. Unter solchen Umständen ist es nur nachvollziehbar, warum sie sich dafür entschieden, die Ereignisse so zu interpretieren, wie sie es taten.«
    Edeard begegnete Arminels Blick. Er hat versucht mich umzubringen und sein Anwalt behauptet, es war nur ein Missverständnis? Dass wir im Unrecht wären? Das war so hanebüchen, dass er beinahe laut aufgelacht hätte. Dann veränderte sich Arminels Gesichtsausdruck, nur für einen winzigen Augenblick. Sein herablassendes Grinsen flackerte in Edeards Erinnerung auf. In diesem Moment wusste er, dass das hier noch nicht zu Ende war. Noch lange nicht.
    Nachdem sie sich zwei Stunden lang den Sermon der Verteidigung angehört hatten, wurde Edeard schließlich in den Zeugenstand gerufen. Wurde auch Zeit, ich kann die Dinge schnellstens richtig stellen.
    »Konstabler Edeard«, begann Cherix mit einem freundlichen Lächeln. Er war überhaupt nicht wie Meister Solarin. Vielmehr stand dort ein junger Mann, der wie der Sohn einer Handelsfamilie gekleidet war. »Ihr seid nicht aus dieser Stadt, nicht wahr?«
    »Welche Rolle spielt das für diese Verhandlung?«
    Meister Cherix verzog gequält das Gesicht und drehte sich zu den Richtern um. »Meine Lordschaften?«
    »Beantwortet ohne Umschweife die Fragen«, forderte der Regierungsanwalt Edeard auf.
    »Sir«, entgegnete Edeard errötend. »Nein. Ich wurde in der Rulan-Provinz geboren.«
    »Und Ihr seid jetzt wie lange hier? Ein halbes Jahr?«
    »Ein bisschen länger, ja.«
    »Demnach wäre es nicht falsch zu sagen, dass Ihr noch nicht gänzlich vertraut seid mit dieser Stadt.«
    »Ich bin durchaus ortskundig, falls Ihr das meint.«
    »Ich bezog meine Frage eigentlich mehr auf die Art und Weise, wie sich unsere Bürger verhalten. Warum schildert Ihr uns nicht einfach, was Ihr glaubt, was an jenem Tag geschehen ist?«
    Edeard spulte den einstudierten Hergang der Ereignisse ab. Wie Arminel versucht hatte, dem Ge-Adler auszuweichen. Wie der Trupp die Verdächtigen durch die Sonral Street verfolgt hatte. Wie sie ausgeschwärmt waren und die Männer eingekreist hatten, immer auf Abstand und die drei über Fernsicht observierend. Wie er Arminel beim Knacken der Schlösser beobachtet hatte.
    »Erst dann sind wir näher ran und ich wurde Zeuge, wie der Angeklagte Golddraht

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