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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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tatsächlich in der Form reagieren wird wie von euch behauptet.«
    Qatux schwieg, als hätten ihn ihre Worte getroffen. »Ihr misstraut uns, Paula?«
    »Wir Menschen müssen immer erst alles selbst erfahren, Qatux. Das ist unsere Natur.«
    »Ich verstehe. Das tut mir leid für euch.«
    »Lass uns nicht zu schwermütig werden. Ich gebe dir mein Wort, dass ich nichts unversucht lassen werde, um Licht in dieses heillose Chaos zu bringen.«
    »Wie immer sind deine Absichten ehrenhaft. Ich hoffe, du hast Erfolg. Ich möchte unsere beiden Spezies ungern in einen Konflikt geraten sehen.«
    »Das werden wir nicht.«
     
    Der High Angel teleportierte Paula zurück in die Kabine auf der Alexis Denken . Wie bei allen modernen Raumschiffen war auch diese Kabine in der Lage, sie mit allem leiblich Notwendigen zu versorgen; wie ein Hotelzimmer mit besonders schlechter Aussicht.
    Sie forderte einen einfachen Stuhl an und holte ihre Gitarre aus dem Aufbewahrungsschrank. Musik war etwas, das sie erst spät in ihrem Leben für sich entdeckt hatte. Während ihre genetisch bestimmten Zwänge nach und nach beseitigt worden waren, hatte sie sich einer zunehmenden Erweiterung ihres kulturellen Horizonts gegenübergesehen. Sie hatte den ganzen Bereich der darstellenden Kunst nie so recht zu würdigen gewusst, hatte in jedem Werk stets nach rationalen Erklärungen gesucht. Literatur war da schon um einiges befriedigender; Geschichten hatten eine Pointe, eine Auflösung zum Schluss. Nicht, dass dieser Tage viele Bücher in der Unisphäre veröffentlicht wurden, die Autoren heutzutage hielten sich mehr an Produktionsskizzen und Drehbücher für Senso-Dramen. Doch die Klassiker waren unterhaltsam genug und reichten ihr völlig; die einzigen Genres, vor denen sie gewöhnlich zurückschreckte, waren Krimis und Thriller. Poesie klammerte sie als lächerliche Belanglosigkeit von vornherein aus. Musik dagegen bot für jede Gemütslage etwas, und für jedweden Ort. Sie hatte große Freude daran und hörte alles, von orchestralen Arrangements bis hin zu Singer-Songwritern, von Jazz bis hin zu gaianatürlicher Tonalität, von Chorälen bis hin zu Starsphere Dance. Nicht selten jagte die Alexis Denken unter den Klängen von Rachmaninow, Pink Floyd oder Deeley KTC zwischen den Sternensystemen dahin.
    Paula lehnte sich zurück und zupfte ein paar zufällige Akkorde, bevor sie nach und nach in Johnny Cashs »The Wanderer« verfiel. Sie versuchte erst gar nicht mitzusingen; es gab ein paar Grenzen im Leben, die musste man einfach akzeptieren. Stattdessen projizierte der Smartcore den »Man in Black« in die Kabine, der zu ihrer Begleitung den Text nölte.
    Der Song half ihr beim Nachdenken.
    Ihr war klar, dass sie eigentlich direkten Kurs auf Orakum oder sogar Hanko hätte nehmen müssen, aber Qatux’ letzte Bemerkung hatte sie mehr beunruhigt, als sie es können sollte. Fast schien es, als diene dieses ganze Pilgerschaftsdilemma nur dazu, ihre Objektivität und ihr Urteilsvermögen auf die Probe zu stellen.
    Oder aber ich werde auf meine alten Tage einfach nur einsam und wankelmütig.
    Paula hörte auf zu klimpern. Verloren schaute der »Man in Black« sie an. Sie vollführte eine knappe Geste; der Smartcore beendete die Projektion.
    Ihr U-Shadow öffnete einen Link zu Kazimir – jemand, der sich in ihre Lage hineinversetzen konnte.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
    »Ich bin hier am High Angel . Aaron hat Qatux Inigos Memorycell gegeben. Demnach wusste jemand von der Vorliebe unseres Freundes.«
    »Und? Hat Qatux sie sich angesehen?«
    »O ja. Qatux hat Aaron gesagt, dass Inigo sich wahrscheinlich auf Hanko versteckt.«
    »Interessant. Vermutlich ist die Artful Dodger alias Alini bereits nach dorthin unterwegs?«
    »Ja.«
    »Kurz bevor die Artful Dodger abgeflogen ist, kam ein weiteres Ultra-Antriebsschiff in dem System an. Der Navy-Kommandant sagt, es sei im Kometengürtel auf Stand-by gegangen und dann zu einer heißen Verfolgungsjagd wieder gestartet.«
    »Verfügt denn inzwischen jede Fraktion über Ultra-Antriebsschiffe?«, fragte Paula empört. »Kürzlich ist Justine dahintergekommen, dass der Delivery Man auf Arevalo einen Hawking m-Sink benutzte.«
    »Das hat sie mir erzählt. Ich halte es für sehr bezeichnend, dass die Fraktionen derartige Technologien inzwischen ganz offen einsetzen. Diese ganze Pilgerfahrtsveranstaltung könnte einen irreversiblen Bruch innerhalb der menschlichen Spezies herbeiführen.«
    »Auf welcher Seite

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