Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
er. »Dürfte ich erfahren, was Sie zu uns führt? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, wir freuen uns natürlich, Sie zu sehen. Aber wir bekommen so selten Besuch, genau genommen nie.« Purillars Auftreten war freundlich, aber bestimmt.
    Aarons Biononics führten einen raschen Low-Level-Feldscan durch. Der Projektleiter war ein gewöhnlicher Advancer; ebenso wie seine Mitarbeiter, niemand von ihnen wies Merkmale eines Higher auf. »Das ist etwas peinlich«, begann er mit einem schiefen Lächeln. »Äh, Corrie …«
    »Ich bin auf der Suche nach jemandem«, sagte sie geradeheraus.
    Sie sprach leise, in ihren Worten schwang eine ergreifende Traurigkeit mit. Aaron war ziemlich beeindruckt. Zudem entsandte sie einen zarten Schmerz ins kleine Gaiafield der Basis. Mit einem Mal war das ganze Team andächtig und erfüllt von Anteilnahme.
    »Es geht um einen Mann«, fuhr sie fort. »Yigo. Wir waren so verliebt … Doch dann lief alles schief. Meine Schuld. Ich war so dumm. Ich hätte nicht … Ich möchte eigentlich nicht darüber sprechen …«
    Tröstend legte Aaron ihr seinen Arm um die Schulter, während sie, den Kopf gesenkt, in höchst überzeugender Weise schluchzte. »Na, na«, beschwichtigte er sie. »Man interessiert sich hier gewiss nicht für die Einzelheiten.«
    Corrie-Lyn nickte tapfer und fuhr fort. »Er hat mich verlassen. Ich brauchte lange, bis ich merkte, was für einen Fehler ich gemacht hatte. Aber ich hatte ihn verletzt, wirklich sehr. Drei Jahre hab ich nach ihm gesucht. Er hat sich einen neuen Namen und eine neue Identität zugelegt, aber seiner Schwester ist entschlüpft, dass er sich hierher begeben haben soll.«
    »Wer ist es?«, fragte Purillar.
    »Wenn ich das wüsste. Ich weiß nur, was seine Schwester gesagt hat, nämlich dass er sich dem Wiederherstellungsprojekt angeschlossen hat. Ich musste einfach herkommen. Falls noch irgendeine Chance besteht …«
    »Ähm, ja, sicher.« Purillar schaute sich zu seinen Mitarbeitern um, die sich ihrerseits prüfend ansahen, wie um zu sehen, ob sich nicht einer von ihnen als der Eine entpuppte. Er machte eine ausholende Geste. »Kommt Ihnen hier irgendjemand bekannt vor?«
    Mutlos schüttelte Corrie-Lyn den Kopf. »Nein. Wahrscheinlich würde ich ihn nicht mal erkennen.« Sie sah ihre kleine Zuhörerschaft eindringlich an. »Yigo, bitte, wenn du hier bist, zeige dich. Ich möchte nur reden, mehr nicht. Bitte …«
    Jetzt erwiderte niemand mehr ihren Blick.
    »Du musst es ja nicht hier vor deinen Freunden tun«, sagte sie. »Komm später zu mir. Ich vermisse dich wirklich, wirklich .« Die letzten Worte wurden im Gaiafield von einem Ausbruch reinster Verzweiflung begleitet.
    »Also gut«, wandte sich ein inzwischen ganz und gar peinlich berührter Purillar an sein Team. »Ich nehm das hier vorerst in die Hand. Wir können uns dann alle beim Essen wiedertreffen.«
    Seine Leute machten sich über die offene Grasfläche auf den Rückweg, wobei sie sich alle Mühe gaben, ein Grinsen zu unterdrücken. Doch kaum waren sie ein paar Schritte entfernt, steckten sie die Köpfe zusammen und begannen angeregt miteinander zu tuscheln.
    Aaron sah ihnen mit ausdrucksloser Miene hinterher. Vermutlich war diese Sache die nächsten zwanzig Jahre das Gesprächsthema im Stützpunkt.
    Allein vor seinen beiden ungeladenen Gästen stehend, kratzte sich Ansan Purillar einigermaßen ratlos den Kopf. Seinen Gaiamotes entströmte ein gleiches Maß an Unbehagen. »Sie können gern von den hiesigen Unterkünften Gebrauch machen. Wir haben mehr als genügend freie Zimmer. Eine Hinterlassenschaft aus der Zeit, als das Projekt noch in größerem Umfang betrieben wurde. Allerdings dürfte, offen gestanden, Ihr eigenes Schiff um einiges komfortabler sein.« Neidisch betrachtete er die Artful Dodger . »Unsere Wohnquartiere wurden seit Jahrhunderten nicht mehr modernisiert.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, und natürlich benutzen wir das Schiff«, entgegnete Aaron. »Wir möchten Ihnen keinesfalls Umstände machen oder uns aufdrängen.«
    »Ganz im Gegenteil«, entgegnete Purillar verlegen. »Ihre Anwesenheit wird sich hervorragend auf die Moral auswirken. Die einzige Zerstreuung, die wir hier haben, sind Senso-Dramen, und die tendieren dazu, nach einer Weile zu verblassen. Eine Suche wie diese hingegen … Man stelle sich vor, einer von uns alten Langeweilern mit einer romantischen Vergangenheit. Mein Gott!«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte Aaron.
    »Ich selbst? Ich

Weitere Kostenlose Bücher