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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zusammenzusetzen. Ein Prozess, der noch weit komplexer und auch schwerwiegender war als die DNA-Sequenzierung.
    Dann das Geschichtsarchiv: Es bestand für geborgene Opfer, die nicht identifiziert werden konnten. Sämtliche Bürgerdaten Hankos und Angaben von Familien mit vermissten Verwandten, die Protokolle und Erinnerungen der Evakuierungsteams wurden hier aufbewahrt. Dazu Listen von Menschen, die Hanko möglicherweise gerade besucht hatten, als der Angriff begann, und die intersolare Vermisstenliste aus dieser Zeit.
    Dann kamen die Labore, die sich auf die Analyse von Molekularstrukturen spezialisiert hatten. Hier wurden selbst winzigste Funde untersucht, welche die Bots auf ihrem Weg durch Hankos Permafrostboden entdeckt hatten. Farbreste zum Beispiel, die den einzelnen Fahrzeugtypen zugeordnet wurden. Oder ein Stofffetzen, der Aufschluss gab über das betreffende Kleidungsstück und dessen Hersteller, somit in der Folge auch darüber, an welchen Laden es geliefert und von wem es schließlich gekauft worden war. Schmuckstücke wurden hier untersucht und sogar Haustiere. Ein langes Register unbekannter Fundstücke, von denen jedes möglicherweise zu einem Verschollenen führen konnte.
    Im Fallarchiv lagerten die Daten über alle Personen, von denen bekannt war, dass sie nach wie vor vermisst wurden.
    Die Einsatzzentrale schließlich überwachte die Sensorbots und die Außenteams, die unter mörderischen Bedingungen das Gelände durchpflügten.
    Nach ihrem zweistündigen Rundgang hatten sie wirklich jeden in diesem Stützpunkt kennengelernt. Keiner der Mitarbeiter reagierte auf Corrie-Lyn, keiner versuchte, die Begegnung mit ihr zu vermeiden. Und niemand von ihnen war mit Biononics ausgestattet.
    »Es gibt noch ein paar weitere Leute hier«, sagte Purillar. »Wahrscheinlich treffen Sie sie heute Abend in der Kantine. Wir essen immer gemeinsam.«
    »Und wenn er nicht dabei ist?«, fragte Aaron.
    »Dann kann ich, so leid es mir tut, nicht mehr viel für Sie tun«, erwiderte der Leiter. Mit unbehaglichem Blick schaute er zu Corrie-Lyn hinüber.
    »Können wir auch die Außenposten besuchen?«, fragte sie.
    »Wenn er dort wäre, wüsste er mittlerweile längst von Ihnen und hätte das Signalstationsnetz benutzt, um sich zu melden. Ich schätze mal, er legt nicht sonderlich viel Wert darauf, Sie zurückzubekommen.«
    »Aber wenn er mich erst mal wiedersieht , ändert er vielleicht seine Meinung. Möglicherweise ist eine persönliche Begegnung das Einzige, was ihn umstimmen kann«, sagte Corrie-Lyn eindringlich. »Bitte.« Der Kummer und die Verzweiflung, die sie ins Gaiafield ergoss, waren bestürzend.
    Der Projektleiter blickte zutiefst unglücklich drein. »Wenn Sie sich wirklich da hinauswagen wollen, kann ich Sie nicht davon abhalten, de facto sind wir hier auf einer freien Commonwealth-Welt. Sie können gehen, wohin Sie wollen. Obwohl ich Ihnen davon abraten würde.«
    »Warum?«, fragte Aaron.
    »Sie haben ein hervorragendes Schiff, aber selbst das dürfte in Bodennähe nur schwer manövrierbar sein. Leider können wir hier keine Kapseln benutzen. Die Winde sind zu stark und der atmosphärische Energiegehalt zu hoch. Die beiden Male, in denen wir versucht haben, unser Schiff für eine Notfallrettung einzusetzen, endeten fast in einer Katastrophe. Wir mussten beide Aktionen abbrechen und sahen uns später gezwungen, die Teammitglieder zu relifen.«
    »Mein Schiff verfügt über ein ausgezeichnetes Kraftfeld.«
    »Das will ich gern glauben. Aber es bringt nichts, das Kraftfeld auszuweiten, Sie verschaffen dem Wind damit nur eine größere Angriffsfläche. Hier unten macht es sie sogar noch anfälliger gegen den Sturm. Die einzige Stabilität, die Sie in der Luft haben, ist die, die Ihnen Ihre Antriebseinheiten bieten können.«
    Das gefiel Aaron ganz und gar nicht; immerhin bot die Artful Dodger so ziemlich den besten Schutz überhaupt – unter normalen Umständen. Er konnte sich noch lebhaft daran erinnern, wie die Regrav-Einheiten auf ihrem Weg zur Kraftfeldkuppel der Basis an ihre Grenzen gelangt waren, und das war ein großes Anflugsziel gewesen. »Wie kommen denn Ihre Teams von A nach B?«
    »Ground Crawler. Die wiegen jeweils drei Tonnen und bewegen sich auf Ketten. Sind nicht gerade schnell, aber zuverlässig.«
    »Können wir uns nicht einen ausborgen? Ich meine, hier steht doch bestimmt noch einer rum, der nicht gebraucht wird. Sie sagten, diese Station hätte früher viel mehr Personal gehabt. Irgendein

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