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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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noch im Krankenhaus im Koma und seine Ergebenen tun ihr Möglichstes, sein ausgebranntes Gehirn wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Das kann nicht sein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich hab keine Gaiamotes. Es kam mir immer ein bisschen albern vor, so wie ein mickriger Unisphärenabklatsch.«
    Plötzlich wurde Cressida sehr still. Sie schob ihr Glas beiseite und nahm Aramintas Hand. »Du machst keine Witze?«
    »Witze worüber?«
    »Hat es dir deine Mutter nicht erzählt?«
    »Was erzählt?« Araminta spürte, wie eine leichte Panik in ihr aufstieg. Sie wollte noch einen Schluck trinken, doch Cressidas Griff war überraschend fest.
    »Das über unsere Urururgroßmutter.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Es war Mellanie Rescorai.«
    Nachdem Cressida die Spannung so in die Höhe getrieben hatte, fühlte sich Araminta zutiefst enttäuscht. Sie hatte mindestens mit einem Dynastie-Erben gerechnet – vielleicht dem Mitglied eines alten Königshauses von der Erde.
    »Eine Freundin der Silfen. Sie nannte sich ihr Freund. Du weißt, was das heißt?«
    »Nicht wirklich, nein.« Aramintas Kenntnisse über die Silfen waren einigermaßen vage. Eine verschrobene humanoide Rasse, die jedermann als Elfen bezeichnete. Sie sprachen ein singsangartiges Kauderwelsch und hatten ein bizarres Wurmlochnetzwerk, das sich über die halbe Galaxis erstreckte und es ihnen erlaubte, buchstäblich zwischen Welten zu wandern. Eine Fähigkeit, die eine erschütternd hohe Zahl von Menschen ungeheuer romantisch fand und daher zum Anlass nahm, ihnen auf ihren verschlungenen interstellaren Pfaden zu folgen. Nur wenige kehrten zurück. Doch die, die es taten, wussten phantastische Geschichten von Abenteuern auf unbekannten Welten und von fremdartigen Geschöpfen zu berichten.
    »Okay«, sagte Cressida. »Dann hör mir zu. Die Silfen nannten auch Ozzie ihren Freund. Sie gaben ihm ein magisches Amulett, das es ihm ermöglichte, ihre Pfade zu erkennen und sich sogar mit ihrem gemeinsamen Bewusstsein, ihrem Mutterholm, zu verbinden.«
    »Ozzie? Du meinst … unser Ozzie? Der, den wir –«
    »Genau. Tja, und unser Ozzie wäre nicht unser Ozzie gewesen, wenn er das Amulett nicht aufgebrochen und herausgefunden hätte, wie die Magie in dem Ding funktioniert. Dass es nämlich keine Magie, sondern eine Quantenverflechtung war. Also haben die Menschen angefangen, Gaiamotes zu produzieren. Unser Gaiafield ist im Prinzip nichts anderes als eine armselige Kopie des gemeinschaftlichen Bewusstseins der Silfen.«
    »Gut. Und wo kommt jetzt unsere Vorfahrin ins Spiel?«
    »Mellanie war ebenfalls ein Freund der Silfen. Was de facto natürlich ein bisschen mehr bedeutet, als dass sie einem bloß ein Amulett in die Hand drücken. Ihr Mutterholm akzeptiert in diesem Fall dein Bewusstsein und lässt dich an seiner Weisheit teilhaben. Das Amulett initiiert nur den Kontakt. Nach einer Weile wird diese Fähigkeit dann ganz natürlich – na ja, relativ gesprochen. Und wie aller Magie wird auch ihr nachgesagt, dass sie sich vererbt.«
    »Du hast doch gerade gesagt, es war keine Magie.«
    »Natürlich nicht. Aber bedenke, dass Mellanie und ihr Ehemann, Orion, zurückgekehrt sind. Sie bekamen, während sie dort draußen waren und durch die Galaxis spazierten, ein kleines Baby, Sophie. Einer der ganz wenigen Menschen, die jemals auf den Pfaden geboren wurden, und ganz gewiss der erste, dessen Eltern beide Silfen-Freunde waren. Sophie war von Anfang an auf den Mutterholm abgestimmt und hat die Magie an ihre Kinder weitergegeben. Dank ihr können die meisten aus unserer Familie das Gaiafield wahrnehmen, auch wenn es in unserer Generation schon schwächer geworden ist. Aber in einer guten Nacht kann man manchmal den Mutterholm selber spüren. Als ich noch jünger war, hab ich mich sogar selbst mal auf einen der Silfen-Pfade gewagt; er liegt gleich außerhalb von Colwyn City, im Francola-Wald. Ich war dreizehn, wollte was erleben. Völlig beknackt, aber …«
    »Es gibt einen Silfen-Pfad auf Viotia?«
    »Ja. Sie benutzen ihn nicht oft. Sie mögen Planeten mit Zivilisationen wie der unsrigen nicht sehr.«
    »Wohin führt er?«, fragte Araminta atemlos.
    »Zu keinem einzelnen bestimmten Ort, sie laufen zusammen, verflechten sich miteinander. Selbst die Zeit verläuft anders auf ihnen. Deshalb verirren sich Menschen, die nicht Freunde der Silfen sind, auf ihnen. Ich hatte Glück, ich schaffte es nach einigen Tagen, wieder nach Hause zu kommen. Mutter war stinkwütend auf mich.«
    »Also sind … meine

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