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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Hals. »Ich werde Euch nicht enttäuschen.« Ein zweites Ashwell wird es hier niemals geben.
    Falls der Bürgermeister überrascht war, so zeigte er es nicht. Edeard erkannte Finitan, der auf der großen Treppe stand. Der Meister der Eiformergilde sah ziemlich stattlich aus in seiner goldenen und purpurfarbenen, mit kunstvollen Scharlachroten Symbolen bestickten Robe, den silberbesetzten Talarüberwurf sorgfältig über die linke Schulter drapiert. Er bemerkte Edeards Blick und zwinkerte. »Gut gemacht, Junge«, flüsterte sein Longtalk ihm zu.
    Edeard verließ das Podium. Ein Sturm von Beifall brandete auf. Fast hätte er gelacht; es war, als würde sich das Publikum darüber freuen, dass er endlich aus dem Weg war. Tatsächlich jedoch war es Dinlays gewaltige Familie, die stürmisch applaudierte, als ihr Sprössling seine Epauletten erhielt. Dinlay schaffte es, nicht zu stolpern, oder sich zu übergeben, oder vor Angst zusammenzubrechen. Mit glühendem Gesicht folgte er Edeard wieder zurück zu ihren Plätzen, verlegen zu seiner Verwandtschaft hinübergrinsend.
    Anschließend fand ein offizieller Empfang statt, bei dem sich der Bürgermeister und der Oberste Rat unter die frischgebackenen Konstabler und ihre Familien mischten, während Ge-Affen mit Getränketabletts durch die Malfit-Halle huschten. Das Ganze sollte eine Stunde dauern. Edeard mochte sich am Ende zwar für die Abschlusszeremonie erwärmt haben, doch was diese Party betraf, so war er wild entschlossen, sich nach spätestens zehn Minuten diskret zu verdrücken.
    »Das wirst du nicht tun«, verfügte Salrana. »Sieh doch nur, wer alles da ist.«
    Stirnrunzelnd musterte er die schwatzenden Menschen um sich herum; die Familien im Festtagsstaat, die prächtig herausgeputzten Ratsmitglieder. »Wer?«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Die Pythia zum Beispiel. Und sie hat mich beobachtet. Ich hab während der Zeremonie ihren Fernblick auf mir gespürt.«
    Edeard schaute sich abermals um. »Verständlich, du bist ja auch die einzige Novizin hier. Wahrscheinlich denkt sie, du hast dich vor deinen Pflichten gedrückt, um dir das Gratisbesäufnis nicht entgehen zu lassen.«
    Salrana straffte sich. Bei der Bewegung spannte sich der Stoff ihrer weißblauen Robe in einer Art und Weise um ihren Körper, die Edeard unmöglich nicht zur Kenntnis nehmen konnte. Wenn das so weiterging, wenn er auch weiterhin nicht ohne Hintergedanken beobachten konnte, wie sie allmählich zur Frau heranwuchs, dachte Edeard, dann würde ihn die Herrin eines Tages wirklich noch mit einem großen Knall aus dem Dasein pusten.
    »Edeard, manchmal kannst du immer noch entsetzlich kindisch sein. Wir sind jetzt beide Bürger Makkathrans; du heute besonders. Jetzt reiß dich ein Mal zusammen und versuch dich zu benehmen.«
    Edeard öffnete den Mund und schwieg.
    »Wir beide gehen jetzt rüber zu Großmeister Finitan und bedanken uns dafür, dass er ein gutes Wort für dich eingelegt hat, so wie’s sich gehört, wenn man jemandem gegenüber Dankbarkeit empfindet, was du zweifellos tust . Und dann schauen wir mal, ob sich nicht eine Gelegenheit findet, sich auch noch anderen Ratsmitgliedern vorstellen zu lassen. Wenn du vorhast, Hauptkonstabler zu werden, solltest du allmählich anfangen, dem politischen Kräftespiel in dieser Stadt ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu widmen.«
    »Ah. Ja«, räumte Edeard ein. »Hauptkonstabler?«
    »Das ist dein Weg in den Obersten Rat, jetzt, wo du dich für die Konstabler anstatt für eine Gilde entschieden hast.«
    »Ich hab gerade mal acht Minuten meinen Abschluss.«
    »Die, welche da zaudern, werden verlieren. Buch der Herrin, fünftes Kapitel.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Ja, das war mir bekannt.«
    »Ach, war es das?« Salrana hob eine Augenbraue. »Vielleicht sollte ich dein Wissen später mal auf die Probe stellen.«
    »Ich hatte genug Prüfungen in den letzten paar Wochen, vielen Dank.«
    »Armer Edeard. Los jetzt, komm.« Ungeduldig zerrte sie an seiner Hand, wieder ganz das kleine Mädchen.
    Großmeister Finitan befand sich gerade im Gespräch mit ein paar Kollegen aus dem Obersten Rat, als Edeard und Salrana sich ihm näherten. Lächelnd wandte er sich zu ihnen um. »Herzlichen Glückwunsch, mein Junge. Ein großer Tag für dich.«
    »Ja, Sir. Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung.«
    »Na ja, scheint so, als hätte der Hauptkonstabler was bei mir gut. Du hast als Drittbester in deiner Klasse abgeschlossen. Ein erstaunliches

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