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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ereignishorizont verschlang den letzten Rest des Planetenkerns. Nur das Licht blieb zurück, wurde immer heller, während sein Innerstes gleichzeitig schneller und schneller zusammenschrumpfte.
    » Aus Sternstaubgefunkel alles ersteht, in dunkler Materie alles vergeht. Höhnend der Tod über uns wacht, die wir der Entropie trotzlachend spotten, doch voran segeln die Sterblichen, aus Dummheit geboren. Voran, voran, auf der Zeit grausamer See. «
    Die Lindau begann, mit moderaten zwei G zu beschleunigen, sich stets auf Abstand zu den Gesteinsfragmenten und dunkler werdenden Magmaseen haltend, die aus dem blendend weißen Implosionskern hervorspien.
    »Diese Verse kenne ich nicht«, sagte Inigo.
    Aaron schüttelte seine leichte Benommenheit ab und runzelte die Stirn. »Was für Verse?«
    Corrie-Lyn verdrehte die Augen und kippte sich einen Schuss hundertjährigen Rum in ihre heiße Schokolade. Sie hatte den St. Lisamne’s Finest in einer der Mannschaftskabinen gefunden und augenblicklich beschlagnahmt. »Egal. Ist Ihrem beschissenen Gehirn inzwischen irgendwas eingefallen?«
    »Ich prüfe noch Optionen. Am meisten Sorge bereitet mir, dass die Navy weiß, dass wir hier sind.«
    »Wie wollen Sie das wissen?«, fragte Inigo.
    »Die Information befand sich im Gehirn des Captains. Admiral Kazimir hat ihm von Ihnen und mir erzählt.«
    Corrie-Lyn erschauderte und goss sich noch mehr Rum ein. Von der Schokolade war inzwischen nichts mehr da. »In seinem Gehirn! Das heißt also, sie werden herkommen und nachsehen, wenn dieses Schiff nichts mehr von sich hören lässt.«
    »Ich vermute, dass sie bereits unterwegs sind, und in Anbetracht dessen, dass der Captain den Einsatz eines m-Sinks gemeldet hat, wird’s wohl mehr als ein simples Scoutschiff sein, das dann aus dem Hyperraum plumpst.«
    »Und? Was haben Sie jetzt vor? Freitod oder Kapitulation?«
    »Weder noch. Wir haben noch ungefähr drei Stunden, bis die Primärsysteme hinreichend repariert sind. Der Rest kann unterwegs gemacht werden, aber zuerst müssen Antrieb und Energiesysteme zuverlässig funktionieren.«
    »Das klingt, als wüssten sie, wohin wir fliegen.«
    »Ich erwäge verschiedene Alternativen, die sich uns auftun.«
    »Die sich auftun«, wiederholte Inigo, hellhörig geworden. »Meinen Sie damit, folgerichtig auftun, oder sind das Alternativen in ihrem Kopf, die Ihnen Ihr Auftraggeber aufgezeigt hat?«
    Aaron kratzte sich hinterm Ohr, sich sichtlich unwohl fühlend angesichts des Gesprächsverlaufs. »Die Optionen, schätze ich, sind eingepflanzte Informationen. Welche letztlich in die Tat umgesetzt wird, entscheide ich auf Basis der gegebenen Situation. Schließlich hat mir diese Kompetenz den Job eingebracht.«
    »Verrät Ihnen irgendeine dieser Optionen, was mit mir geschehen soll?«
    »Nein, so dürfen Sie sich das nicht vorstellen. Für mich persönlich sind Sie ohne jede Bedeutung; Sie sind bloß das Paket, das ich abzuliefern hab.«
    »Wissen Sie, neben meinem Hauptberuf als der Träumer bin ich ein ziemlich versierter Analyst. Wenn Sie sich selbst vollständig dem Gaiafield öffnen würden, wäre ich vielleicht in der Lage, die Pfade dieser fremden Erinnerungen aufzudecken.«
    »Warum sollte ich das tun wollen?«
    »Um zu erfahren, wer Sie sind. Wo Ihr wirkliches Ich anfängt und die unechten Motivationen aufhören.«
    »Und wenn es gar keine unechten Motivationen sind? Angenommen, dies ist das, was ich bin, was ich immer war?«
    »Nein, dafür quälen Sie sich zu viel herum. Ihre Träume beunruhigen Sie. Das wusste ich schon, bevor es Corrie-Lyn mir gesagt hat.«
    »Und doch bin ich am Leben, und Sie sind in meinem Gewahrsam. Ich denke, mit diesem Level an Zweckmäßigkeit geben wir uns vorläufig erst mal zufrieden.«
    »Wie Sie möchten. Können Sie uns wenigstens etwas über die Optionen erzählen, die sich Ihnen eröffnet haben?«
    »Ich weiß im Vorhinein nie allzu viel. Auf die Weise kann ich, falls ich geschnappt werde, meinen Gegenspielern nichts verraten.«
    »Sie sagten gerade, wir wären in Ihrem Gewahrsam.«
    »Ich muss auch die extrem geringe Wahrscheinlichkeit, dass Sie entkommen könnten, mit in Betracht ziehen. Ich kann Ihnen nicht erzählen, was ich weiß, das würde Ihnen einen immensen taktischen Vorteil verschaffen, mein Freund.«
    »Gütige Herrin«, ächzte Corrie-Lyn und nahm einen kräftigen Schluck direkt aus der Flasche. Dann befahl sie ihrem U-Shadow, die Bildübertragung von den Außensensoren fortzusetzen.
    Der neue,

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