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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hervor.
    »Lassen Sie uns mal eins klarstellen«, sagte Aaron, während er dem Smartcore befahl, die einzige Medikammer, die noch intakt war, zu aktivieren. »Ich bin kein guter Mensch. Ich bin kein schlechter Mensch. Ich bin einfach ein Mensch, der seinen Job macht. Und ich werde den Job zu Ende bringen. Nichts wird mich daran hindern. Nichts.«
    Corrie-Lyn sah Inigo mit müdem Blick an. Sie konnte erkennen, wie verängstigt er war; ein Ausdruck, den sie noch nie zuvor auf seinem Gesicht wahrgenommen hatte. Nicht Inigo. Nicht der Mann, der dabei war, ihnen allen eine Chance auf ein wunderbares Leben zu geben.
    »Was für einen Job?«, fragte Inigo bemerkenswert ruhig.
    Ein kleiner Muskel zuckte in Aaron Kiefer. »Tut mir leid. Das weiß ich nicht genau.«
    »Das wissen Sie nicht genau?«
    Aaron sah Corrie-Lyn auffordernd an und zuckte die Schultern. »Erklären Sie’s ihm.«
    »Er ist kein Mensch«, stieß sie knurrend hervor. »Er ist eine biologische Killermaschine. Und er ist so jämmerlich, dass er nicht einmal weiß, wieso.«
    »So, da haben Sie es«, sagte Aaron. Sein Blick wanderte zum Medikabinett hinüber, das soeben aus der Wand ausgefahren war. Es trug zwar keine Brandspuren auf seinem silbernen Gehäuse, doch die Malmetall-Abdeckung klaffte auf. Dessen ungeachtet meldete das Betriebssystem volle Funktionstüchtigkeit, auch wenn einige Systeme auf Reserve liefen.
    »Da geh ich nicht rein!«, protestierte Corrie-Lyn.
    »Doch, das werden Sie«, erwiderte Aaron ruhig. »Auf die eine oder auf die andere Art. Selbstverständlich wird Inigos U-Shadow völlige Kontrolle über Ihre Behandlung haben. Aber ich brauche Sie unversehrt und gesund. Neben Ihren Verletzungen haben Sie sich da unten auch eine hübsche Strahlungsdosis eingefangen.«
    Sie schaute Inigo an, der die Achseln zuckte.
    »Sie brauchen sie gesund?«, sagte Inigo. »Was soll das heißen?«
    »Sie ist mein Druckmittel«, gab Aaron freimütig zu. »Mein Garant für Ihr gutes Benehmen.«
    »Erschieß mich«, beschwor Corrie-Lyn Inigo. »Benutz deine Biononics noch mal als Waffe. Bitte. Er darf nicht gewinnen.«
    Inigo starrte sie einen langen Moment an. Dann senkte er den Kopf.
    »Gut. Nachdem das geklärt wäre, hätten Sie jetzt bitte die Freundlichkeit, in das Ding da zu steigen«, sagte Aaron und wies mit einer höflichen Geste in Richtung Medikabinett.
    Corrie-Lyn humpelte zur Kammer und setzte sich auf die Kante. Inigo half ihr dabei, sich auszuziehen, und stützte sie dann, während sie sich lang hinlegte, sanft ab. Die Abdeckung glitt über sie. Sie schluchzte, als sie das Bewusstsein verlor.
     
    Corrie-Lyns sekundären Denkroutinen nach brauchte das Medikabinett vier Stunden, um ihren Arm zu richten und mittels einer gehärteten Hautschicht zu schienen sowie die starke Verstauchung um ihren Knöchel herum aufzulösen und ihre Haut und ihr Blut zu dekontaminieren. Außerdem hatte Inigo die Kammer veranlasst, ihr irgendeine Art von Antidepressivum zu verabreichen.
    Mehrere Minuten nachdem sie erwacht war, lag sie in der warmen, trockenen Dunkelheit einfach da. Sie wollte nicht herauskommen, um festzustellen, wie viel schlimmer inzwischen alles geworden war. Schließlich seufzte sie und befahl ihrem U-Shadow, die Abdeckung zu öffnen.
    Ihr Blick fiel auf Inigo, der sich mit besorgtem Gesicht über sie beugte.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er.
    »Wie der Waterwalker auf dem Berggipfel nach Salranas Tod.«
    Sanft strich ihr Inigo übers Haar. »Nichts, das uns noch bevorstehen mag, könnte jemals so schlimm sein.«
    »Pah«, entgegnete sie aufgebracht. »Dieser Bastard ist kein Mensch, auch wenn er einen prima Psychopathen abgeben würde.« Sie setzte sich auf und entdeckte Aaron, der mit verhaltenem Lächeln auf der anderen Kabinenseite saß. »Werden Sie immer noch von Ihren Träumen gequält?«, knurrte sie ihn an, während sie die Arme vor ihrer entblößten Brust verschränkte. »Hoffentlich! Eines Tages werden Sie in der ganzen Scheiße, die in Ihrem Kopf rumschwappt, ersaufen.«
    »Tja, es stimmt schon, was man sagt«, grinste Aaron. »Man kann ein Mädchen aus Sampalok rauskriegen, aber niemals Sampalok aus einem Mädchen.«
    »Was zum Teufel wissen Sie schon über das Leben des Waterwalkers, Sie geistig minderbemittelter Biobotarsch.«
    »Willkommen zurück, Corrie-Lyn. Diese Party wäre ohne Sie einfach nicht dieselbe.«
    Inigo reichte ihr einen Bademantel, der ihr etliche Nummern zu groß war. Wütend wickelte sich Corrie-Lyn

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