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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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irritierende Eigenschaften. Zum Glück fand ich auf dem Rücksitz eine Decke, die ich mir um die Schultern legte.
    Grieve kochte auf kleiner Flamme, allerdings aus anderen Gründen als eben noch. Sein Blick ließ mich nicht los, während ich meine Kleider abstreifte. So schwer es mir fiel, ich hielt mich zurück, doch ich drückte einen Kuss auf meine Finger und legte sie ihm an die Lippen.
    »Wenn ich das sehe, möchte ich …«, begann Lannan, aber Wrath unterbrach ihn.
    »Vorsicht, Vampir. Du sprichst mit meiner Tochter. Benimm dich wie ein Gentleman.«
    »Du magst der Sommerkönig sein, aber Cicely schuldet mir mehr, als du es wirst wissen wollen und ich einzutreiben beabsichtige. Und du, Wölfchen, reg dich ab, denn ich weiß sehr gut, dass sie nur Augen für dich hat.« Lannans Stimme klang angespannt, als er hinzufügte: »Das hat sie mir nur allzu klargemacht.«
    Ich schwieg, um den Streit nicht wieder anzufachen. Grieve nickte mir kurz zu, aber seine Augen versprachen mir, dass er mir zeigen würde, wie sehr er mich vermisst hatte, sobald wir das hier überstanden hatten – falls wir es überstehen würden.
    Ulean, wir kommen. Hast du unseren Plan mitbekommen?
    Habe ich. Deine Gedanken waren sehr klar.
    Kannst du hinten im Garten eine Ablenkung initiieren?
    Ja, aber wenn du an deinen Fächer kämst, könnten wir zusammen sehr viel mehr Schaden anrichten. Noch hast du nicht die stärkste Stufe ausprobiert, die damit erreicht werden kann.
    Ich habe bereits einen Tornado losgeschickt – was soll denn da noch kommen?
    Einen Hurrikan. Einen Taifun. Aber du musst aufpassen, Cicely. Er kann einen ganzen Landstrich verwüsten.
    Vielleicht haben wir keine Wahl. Wir treffen uns in meinem Zimmer.
    Während wir uns in beängstigendem Tempo dem Haus näherten, schauderte ich, jedoch mehr aus Angst als vor Kälte. Kurz bevor wir ankamen, beugte ich mich vor und legte meine Lippen auf Grieves, und er zog mich an sich. Ich sehnte mich nach seiner Berührung, nach seinen Händen, die über meine Brüste, meinen ganzen Körper strichen, aber da mein Vater in unmittelbarer Nähe war, hielt er mich nur, und ich spürte, wie ich in den Strudel aus Liebe und Lust stürzte, der unsere Verbindung durchzog.
    Und dann waren wir da. Der Wagen blieb mit quietschenden Reifen stehen. Wir sprangen aus dem Auto, und Wrath und ich verwandelten uns und schwangen uns als Eulen in den Himmel. Von oben sah ich, wie Grieve in Richtung Haus davonstob und Lannan am Nachbartor Stäbe herauszureißen begann. Und als ich mich meinem Fenster näherte, sah ich die Schattenjäger im Garten hinter dem Haus lauern.
    Nun war es also offiziell. Wir befanden uns im Krieg.

22. Kapitel
    I ch schwang mich hoch genug hinauf, um außer Reichweite zu sein, falls Bogenschützen unter ihnen waren, blieb aber so niedrig, dass ich ohne Umwege durchs Fenster fliegen konnte. Kaylin wartete in meinem Zimmer auf mich, und sobald ich drinnen war, warf er das Fenster zu.
    Ich landete auf meiner Kommode, hüpfte zu Boden und verwandelte mich rasch wieder. Als ich in die Höhe schoss, prallte der Mondstein sacht gegen mein Brustbein. Kaylin reichte mir Jeans, BH und Rollkragenpulli, und während ich mir die Sachen überstreifte, erzählte ich ihm, was er wissen musste.
    »Wir stecken in dicken Schwierigkeiten, aber ich kann jetzt nicht viel erklären. Fest steht, dass Lainule, Geoffrey und Anadey nicht mehr auf unserer Seite stehen. Lannan und Wrath dagegen schon. Und Grieve ist wieder da.«
    Auf seinen verdatterten Blick hin schüttelte ich den Kopf. »Frag nicht. Im Augenblick ist es zu kompliziert. Haben die Schattenjäger schon einen Angriff versucht?«
    »Noch nicht, aber ich denke, sie haben auf dich gewartet. Sie haben sich uns zwar gezeigt, sind dann aber auf Position geblieben, so dass wir nicht rauskonnten.«
    »Dann haben sie vielleicht gesehen, wie ich vorhin gegangen bin. Und Myst weiß, dass wir Grieve haben – dessen bin ich mir so gut wie sicher.« Ich zog meine Springerstiefel mit den Metallkappen an, befestigte mein Springmesser an meinem Handgelenk und griff nach meinem Fächer. »Ich brauche bald ein besseres Messer.«
    »Was ist mit dem Obsidian-Messer? Das, was wir mitgenommen haben, als wir vergangene Woche gegen Myst und ihre Leute gekämpft haben, weißt du noch?«
    Ich überlegte. Ja, als wir Peyton befreit hatten, hatten wir einem Schattenjäger dieses Ding abgenommen. »O verflucht, ja. Und das Ding will Blut. Bringst du es mir?«
    Kaylin

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