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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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eine Chance haben, junge Dame.“
    Dess murrte. „Ich hatte aber gedacht, dass die Darklinge Ölquellen verabscheuen.“
    „Tun sie auch. Die Darklinge sagen den Grayfoots aber auch, wo sie nicht bohren sollen. Sie benutzen ihre menschlichen Verbündeten, um sich ihre eigenen Orte zu sichern.“
    Dess nickte langsam. „Und irgendwann kamen diese …
    Verbündeten und haben euch geholt.“
    „Mit ihrer gekauften Hilfe. In einer einzigen Nacht, in den frühen Morgenstunden nach Midnight, wäre es fast mit uns und unseren engsten Daylighterverbündeten zu Ende gewesen.“ Ihr Blick schweifte durch das vollgerümpelte Zimmer.
    „Wir waren auf einen Angriff der Darklinge vorbereitet gewesen, nicht auf Menschen. Das ganze Metall … nutzlos.“
    „Wenigstens sind Sie entkommen.“
    Madeleine nickte. „Ich hatte mich in jener Nacht bei meinen Eltern aus dem Haus geschlichen, weil ich einige dieser erwähnten Spiele spielen wollte. Wir kamen hierher, weil wir wussten, dass wir hier in der geheimen Stunde am sichersten waren, wo die Verzerrung so groß ist, dass die Darklinge von diesem Ort nichts wussten.“ Sie klopfte mit einem mageren Knöchel fest auf die Tischplatte. „Und zwar bis heute nicht, toi, toi, toi.“
    „Wir? Es gibt noch mehr von Ihnen?“
    Madeleine schüttelte langsam den Kopf. „Es gab sie. Einer hat Bixby ein paar Tage später um zwölf Uhr mittags verlassen, und wir haben nie wieder etwas von ihm gehört. Die anderen wurden alt und starben, einer nach dem anderen.
    Hier in diesem Haus.“
    Dess holte tief Luft, der muffige Geruch im Zimmer bekam plötzlich eine unheimliche Note. Sie hatte damit gerechnet, dass sie hier ein Geheimnis entdecken würde, irgendeinen seltsamen neuen Bereich der blauen Zeit mitten in den verworrenen Minuten und Sekunden. Dieser Ort barg aber nur Tragisches, Isolation und den drohenden Tod.
    Madeleine lächelte. Wieder erinnerte Dess der Ausdruck an Melissa. „Du hast gefragt, meine Liebe. Man kann mir nicht vorwerfen, dass ich geantwortet habe.“
    Dess schnaubte verächtlich. „Moment mal, Sie haben mich gerufen.“ Sie runzelte die Stirn. „Warum haben Sie mich eigentlich gerufen?“
    „Weil ich es leid bin, mich zu verstecken.“ Madeleine nippte an ihrem Tee. „Und außerdem bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ohne meine Hilfe vermutlich keiner von euch überleben wird.“

constanza
    10.42 Uhr abends
18
    Constanzas Alltag war ausgefüllt.
    An einem einzigen Nachmittag führte sie sie zum Altenpflegeheim an der I-35, zu einem langen Einkaufsbummel durch die Läden von Bixbys Innenstadt und durch das Gewimmel im Tulsa-Einkaufszentrum. Und jetzt, neun Dollar Benzin später, waren sie da gelandet, wo sie hätten anfangen sollen – weiter unten an der Straße, in der sie wohnte, und warteten darauf, dass die Midnight eintraf.
    Es gab nur ein Problem: Sie waren praktisch unbewaffnet.
    Rex starrte durch die Windschutzscheibe auf einen verkümmerten, knorrigen Süßhülsenbaum, ein direkter Hinweis darauf, dass die Badlands nicht weit waren.
    „Das hier ist nicht gut.“
    „Ich dachte, du hättest gesagt, dass das Haus sauber ist“, sagte Melissa.
    „Ist es auch.“ Nachdem sie mehrmals langsam vorbeigefahren waren, hatte Rex bekräftigt, dass er an Constanzas Haus keinen einzigen Fokusflecken entdecken konnte. Sollte die Familie mit den Darklingen zusammenarbeiten, dann tat sie das woanders.
    „Aber warum spüren sie uns hier draußen nicht?“

    Melissa hob die Schultern. „Falls sie uns suchen, tun sie das.“
    „Ich habe meine Waffen am Sonntag alle aufgebraucht. Das ist kein guter Zeitpunkt für eine Straßenschlacht.“
    „Wir kriegen immer noch eine brillante Improvisation hin“, sagte sie. „Und im Kofferraum liegt Unverzichtbar Kathegorische Appropriation, die bisher von nichtmenschlichen Händen unberührt ist. Ich warte übrigens immer noch darauf, dass du sie wieder auf mein Rad montierst. Wann immer du Zeit dazu hast.“
    „Wir sollten warten“, sagte Rex. „In die Stadt zurückfahren und wiederkommen, wenn wir von Dess ein paar Waffen bekommen haben.“
    „Von Dess?“ Melissa lachte. „Hast du’s noch nicht bemerkt?
    Miss Superhirn ist mit ihren eigenen Projekten derzeit zu beschäftigt, um irgendwas für uns zu tun. Sie ist momentan ungefähr so gut zu gebrauchen wie Jonathan.“
    Rex schüttelte den Kopf. „Dess wird rechtzeitig wieder mit anpacken. Wir werden sie brauchen, um herauszufinden, was das da draußen in der

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