Das Echo aller Furcht
sprachen zwar dagegen, aber es hatte sich in letzter Zeit schon so viel verändert... Eine Übereinkunft zwischen Israelis und Saudis ... nach dem Golfkrieg kein Wunder. Die Amerikaner hatten ihren Part gespielt und präsentierten nun die Rechnung. Enttäuschend zwar, aber nicht unerwartet. Was immer die Amerikaner nun trieben, lenkte nur von der letzten Greueltat der Zionisten ab. Diese Memmen, die sich Araber schimpften, hatten demütig wie Weiber den Tod akzeptiert... Kati schüttelte den Kopf. So verhielt sich doch kein Krieger! Die Amerikaner neutralisierten also die politischen Nachwirkungen des Massakers in Jerusalem, und die Saudis, diese Schoßhündchen, spielten mit. Was immer sich abzeichnete, konnte auf den Freiheitskampf der Palästinenser nur geringe Auswirkungen haben. Bald geht es dir wieder besser, redete Kati sich ein.
»Das tut nichts zur Sache. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie genau wissen, was wir da gefunden haben.«
Ghosn verstand den Wink und ging. Sein Kommandant machte ihm Sorgen. Der Mann war krank – das hatte er von seinem Schwager erfahren -, aber wie ernst es um ihn stand, wußte er nicht.
Seine Werkstatt befand sich in einem schäbigen Holzschuppen mit Wellblechdach. Wäre das Gebäude solider gewesen, hätte irgendein israelischer F-16-Pilot es vor Jahren sicher zerstört.
Das Objekt – für ihn noch immer »die Bombe« – lag auf dem Lehmfußboden. Auf seine Anweisung hin hatten zwei Männer am Vortag darüber ein Portalgestell mit Flaschenzug aufgebaut. Ghosn machte Licht – er hatte es bei der Arbeit gerne hell – und musterte das Objekt. Am besten begann er an der Klappe, aber hier zeichneten sich Probleme ab. Da die Hülle beim Aufprall gestaucht worden war, hatten sich bestimmt die Scharniere verzogen. Nun, er hatte ja keine Eile.
Ghosn nahm einen Schraubenzieher aus dem Werkzeugkasten und machte sich an die Arbeit.
Präsident Fowler wachte erst spät auf. Er spürte noch die Nachwirkungen des Fluges, und außerdem ... er schaute in den Spiegel und lachte. Gute Güte, dreimal in weniger als vierundzwanzig Stunden ... oder? Mit dem Kopfrechnen klappte es vor dem ersten Morgenkaffee nicht so recht. Wie auch immer: dreimal in relativ rascher Folge. Das hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschafft. Aber er hatte sich auch ausgeruht. Nach der Dusche fühlte er sich gelassen und entspannt, und der Rasierer pflügte durch den Schaum in seinem Gesicht und ließ einen Mann mit jüngeren, schmaleren Zügen sichtbar werden, die zu seinem strahlenden Blick paßten. Drei Minuten später wählte er zum grauen Anzug und dem weißen Hemd eine gestreifte Krawatte. Nicht trist, sondern seriös sollte die heutige Erscheinung sein. Mochten die Kirchenfürsten die Kameras mit ihrer roten Seide blenden. Seine Rede würde um so wirkungsvoller ausfallen, als sie von einem dezent gekleideten Politiker, der wie ein Geschäftsmann wirkte, gehalten wurde. Bob Fowler, der dieses Image kultivierte, obgleich er nie einer Firma vorgestanden hatte, galt als ernster, zuverlässiger Mann, der die richtigen Entscheidungen traf.
Das werde ich heute auch unter Beweis stellen, sagte sich der Präsident der Vereinigten Staaten, während er vor einem anderen Spiegel stand und sich die Krawatte band. Er wandte den Kopf, als es klopfte. »Herein.«
»Guten Morgen, Mr. President«, sagte Special Agent Connor.
»Wie geht’s, Pete?« fragte Fowler und drehte sich wieder zum Spiegel. Der Knoten saß nicht richtig, und er mußte noch mal von vorne anfangen.
»Danke, gut, Sir. Schönes Wetter haben wir.«
»Sie kriegen nie genug Schlaf und auch nie die Chance, sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Alles meine Schuld.« So, jetzt war der Knoten perfekt.
»Macht nichts, Mr. President. Schließlich haben wir uns freiwillig gemeldet. Was darf ich Ihnen zum Frühstück bestellen?«
»Guten Morgen, Mr. President!« Dr. Elliot kam hinter Connor herein. »Der große Tag ist da!«
Bob Fowler drehte sich lächelnd um. »Allerdings! Möchten Sie mit mir frühstücken, Elizabeth?«
»Gerne. Mein Vortrag fällt heute zur Abwechslung angenehm kurz aus.«
»Pete, Frühstück für zwei – herzhaft, bitte. Ich habe Hunger.«
»Für mich nur Kaffee«, sagte Liz zu Connor, der nur nickte und sich entfernte. »Bob, du siehst toll aus.«
»Und du auch, Elizabeth.« In der Tat: Sie trug ihr teuerstes Kostüm, das seriös und sehr feminin zugleich war. Sie setzte sich und begann ihren Vortrag.
»CIA
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