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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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unbefugte Eingriffe – Vorsicht war in seinem Beruf die einzige Verteidigung – und tastete das Innere der Hülle ab. Angeschlossen war offenbar nur das Radargerät, obwohl es noch drei andere Steckverbindungen gab – aber die waren unbelegt. In seiner Erschöpfung übersah Ghosn, daß sie ihm praktisch gegenüberlagen und leicht zugänglich waren. Der Zylinder saß in dem gestauchten Gitterrahmen fest, sollte sich aber nun, da die Bolzen gelöst waren, unter ausreichender Kraftanwendung herausziehen lassen.
     
    Andrej Il’itsch Narmonow faßte sich kurz. Seine Ausführungen waren schlicht, würdig und von einer Bescheidenheit, zu der sich die Kommentatoren bestimmt äußern würden.
     
    Ghosn brachte einen zweiten Flaschenzug an dem Portalgestell an. Günstigerweise war der Zylinder mit einer Öse zum Anheben versehen. Offenbar wollten die Israelis ihre Kraft ebensowenig vergeuden wie er. Der Rest der Hülle war leichter, als er erwartet hatte. Nach einer Minute hatte Ghosn den Zylinder so weit angehoben, daß nun die ganze Konstruktion an ihm hing. Lange konnte das nicht halten. Ghosn besprühte den Gitterrahmen mit Rostlöser und wartete, daß die Schwerkraft ihre Wirkung tat ... aber nach einer Minute riß ihm der Geduldsfaden. Er setzte in einem Spalt zwischen Zylinder und Rahmen das Stemmeisen an und begann in Millimeterarbeit zu hebeln. Nach vier Minuten kam die Hülle mit einem metallischen Quietschen frei und fiel zu Boden. Nun brauchte er nur noch an der Kette zu ziehen und den Zylinder herauszuheben.
    Der Zylinder war grün lackiert und hatte, was nicht überraschend war, ebenfalls eine abgedeckte Öffnung. Ghosn suchte sich einen passenden Schraubenschlüssel und begann die vier festsitzenden Bolzen zu lösen, die unter seinem Druck bald nachgaben. Er kam nun rascher voran und wurde von der Erregung, die immer mit dem bevorstehenden Abschluß einer langen Arbeit einhergeht, übermannt, obwohl die Vernunft ihn zur Bedächtigkeit mahnte.
     
    Endlich war Fowler an der Reihe.
    Der Präsident der Vereinigten Staaten trat mit einer braunen Aktenmappe aus Leder ans Rednerpult. Sein Hemd war brettsteif gestärkt und rieb ihm bereits den Hals wund, aber das störte ihn nicht. Auf diesen Augenblick hatte er sich sein ganzes Leben lang vorbereitet. Er schaute direkt in die Kamera und sah ernst, aber nicht düster, begeistert, aber noch nicht fröhlich, stolz, aber nicht arrogant aus. Er nickte seinen Amtskollegen zu.
    »Heiliger Vater, Königliche Hoheit, Herr Präsident«, begann Fowler. »Meine Herren Ministerpräsidenten und alle Bürger unserer unruhigen, aber hoffnungsvollen Welt:
    Wir sind zusammengekommen in dieser uralten Stadt, die seit über dreitausend Jahren Krieg und Frieden erlebt, eine der großen Kulturen der Welt hervorgebracht hat und heute der Sitz einer noch größeren Religion ist. Wir kommen alle von weither, aus Wüsten und Gebirgen, aus den weiten Ebenen Europas und aus einer Stadt, die ebenfalls an einem Fluß liegt, aber anders als viele Fremde, die diese uralte Stadt besuchten, kommen wir in Frieden. Wir kamen mit einer einzigen Absicht – den Krieg und das Leiden, das er bringt, abzuschaffen, um die Segnungen des Friedens in einen Teil der Welt zu tragen, der erst jetzt aus einer Geschichte aufzusteigen beginnt, die einerseits von Blutvergießen und andererseits vom Licht der Ideale geprägt ist.« Er senkte den Blick nur, wenn er umblättern mußte. Fowler war ein guter Redner, der über dreißig Jahre hinweg Erfahrungen gesammelt hatte und nun vor dieser Versammlung ebenso selbstsicher sprach, wie er es in Hunderten von Gerichtssälen getan hatte, in Rhythmus und Tonfall Gefühlen Ausdruck gab, die sein kaltes Image Lügen straften, und seine Stimme einsetzte wie ein seinem Willen unterworfenes Musikinstrument.
    »Diese Stadt, dieser Vatikanstaat, ist Gott und dem Wohle des Menschen geweiht und hat ihren Zweck heute besser erfüllt als je zuvor. Denn heute, liebe Mitbürger der Welt, heute ist dank unserer Anstrengung ein weiteres Stück des Traumes wahr geworden, der allen Männern und Frauen gemeinsam ist, wo immer sie auch leben mögen. Mit Hilfe Ihrer Gebete, durch eine Vision, die uns vor so vielen Jahrhunderten geschenkt wurde, kam die Einsicht, daß Frieden besser als Krieg ist und ein Ziel, für das gewaltigere Anstrengungen und größerer Mut erforderlich sind als für Blutvergießen. Sich vom Krieg ab- und dem Frieden zuzuwenden ist ein Zeichen von Stärke.
    Heute

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