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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zu.«
    »Gut. Von den Leuten, die wir der Mitarbeit am Bombenprojekt der DDR verdächtigen, sind drei nicht aufzufinden. Die Männer und ihre Familien sind verschwunden. Der Rest hat andere Arbeit gefunden. Zwei könnten an Forschungsprojekten mit einer militärischen Anwendungsmöglichkeit beteiligt sein, aber wie stellt man das einwandfrei fest? Wo ist die Grenze zwischen Kernforschung zu friedlichen Zwecken und der Arbeit an Waffen? Das weiß ich nicht.«
    »Wohin sind die drei verschwunden?«
    »Einer ist definitiv in Südafrika. Von den beiden anderen fehlt jede Spur.1ch empfehle eine große Operation, um festzustellen, was sich in Argentinien tut.«
    »Und die Amerikaner?« fragte Golowko nachdenklich.
    »Darüber weiß ich nichts Eindeutiges. Vermutlich tappen sie genauso im dunkeln wie wir.« Der Oberst machte eine Pause. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie an einer Weiterverbreitung von Kernwaffen interessiert sind. Das liefe ihrer Regierungspolitik zuwider.«
    »Dann erklären Sie mir die Ausnahme Israel.«
    »Die Israelis beschafften sich ihr spaltbares Material vor über zwanzig Jahren in den USA: Plutonium aus der Anlage Savannah River und angereichertes Uran aus einem Lager in Pennsylvania. Beide Transaktionen waren offenbar illegal. Die Amerikaner ermittelten und vermuten, daß dem Mossad mit Hilfe von amerikanischen Wissenschaftlern jüdischer Abstammung der spektakulärste Geheimdienstcoup aller Zeiten gelang. Anklage wurde nicht erhoben. Die einzigen Beweise stammten aus Quellen, die man vor Gericht nicht offenlegen konnte, und man hielt es für politisch nicht ratsam, undichte Stellen in einem so streng geheimen Regierungsprogramm einzugestehen. Der Fall wurde in aller Stille begraben. Amerikaner und Europäer verkauften Atomtechnologie recht locker an andere Länder – der Kapitalismus in Reinkultur; es ging um Riesensummen –, aber wir machten mit China und Deutschland denselben Fehler, nicht wahr? Nein«, schloß der Oberst, »ich glaube nicht, daß die Amerikaner mehr an Atomwaffen in deutscher Hand interessiert sind als wir.«
    »Und der nächste Schritt?«
    »Da bin ich nicht ganz sicher, General. Wir haben alle Spuren so weit verfolgt, wie es ging, ohne die Aufmerksamkeit des BND zu erregen. Ich finde, wir sollten einmal nachsehen, was sich in Südamerika tut. Außerdem schlage ich vorsichtige Ermittlungen beim deutschen Militär vor, um festzustellen, ob es Hinweise auf ein Kernwaffenprogramm gibt.«
    »Wenn das der Fall wäre, wüßten wir inzwischen Bescheid.« Golowko runzelte die Stirn. »Verdammt, was rede ich da? Mit welchen Trägersystemen ist zu rechnen?«
    »Ich tippe auf Flugzeuge. Raketen sind nicht erforderlich. Moskau ist von Ostdeutschland nicht allzuweit entfernt. Die Qualität unserer Luftabwehr kennen die Deutschen ja. Schließlich haben wir genug Gerät im Land zurückgelassen.«
    »Pjotr, haben Sie noch weitere Hiobsbotschaften auf Lager?«
    »Nu , und da schwärmen diese Narren im Westen von einer neuen, sicheren Welt.«
     
    Das Sintern des Wolfram-Rheniums war ganz einfach. Sie benutzten einen Radiowellenofen, der einer Haushalts-Mikrowelle recht ähnlich war. Das Metallpulver wurde in eine Form geschüttet und zum Erhitzen in den Ofen geschoben. Als es grellweiß glühte – aber noch nicht flüssig wurde, denn Wolfram hat einen sehr hohen Schmelzpunkt –, erhöhte man den Druck und erreichte so die Verfestigung zu einer metallähnlichen Masse. Insgesamt wurden zwölf gekrümmte Werkstücke hergestellt und zur späteren Bearbeitung und Glättung auf einer Werkzeugmaschine in ein Regal gelegt.
    Die riesige Fräsmaschine bearbeitete das letzte große Berylliumstück, ein fünfzig Zentimeter langes und maximal zwanzig Zentimeter starkes Hyperboloid. Wegen der exzentrischen Form war der Vorgang trotz der Computersteuerung diffizil.
    »Wie Sie sehen, wird der anfängliche Neutronenfluß sphärisch von der Primärladung expandieren, um dann von dem Beryllium zurückgehalten zu werden«, sagte Fromm zu Kati. »Diese metallischen Elemente reflektieren Neutronen, die mit zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit herumwirbeln. Wir lassen ihnen nur einen Ausweg – in den Konus. Im Innern des Hyperboloiden treffen sie dann auf einen Zylinder aus mit Tritium angereichertem Lithiumdeuterid.«
    »So schnell geht das?« fragte der Kommandant erstaunt. »Dann zerstört der Sprengstoff ja alles!«
    »Wer das verstehen will, muß umdenken. Der Sprengstoff zündet zwar sehr

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