Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
konnte man die Meldungen eines Spions nicht vor Gericht zitieren ... eines Russen und KGB-Offiziers, der im Ausland arbeitete.
    Aber im Grunde ging es überhaupt nicht um eine öffentliche Gerichtsverhandlung mit geregelter Beweisaufnahme. Fowler konnte den Fall ja unter vier Augen mit dem japanischen Ministerpräsidenten besprechen.
    Ryans Telefon ging. »Ja, Nancy?«
    »Der Direktor hat gerade angerufen. Er hat die Grippe.«
    »Wie angenehm. Grippe, daß ich nicht lache«, sagte Ryan nach dem Auflegen. Cabot war einfach stinkfaul.
    Fowler hatte zwei Optionen: Entweder konfrontierte er die Japaner mit der Information und gab ihnen zu verstehen, daß er sich so etwas nicht bieten lassen würde... oder er ließ sie an die Presse durchsickern.
    Option 2 mußte zu allen möglichen unangenehmen Konsequenzen führen, und nicht nur in Mexiko. Fowler hatte nicht viel für den mexikanischen Präsidenten übrig und für die PRI noch weniger. Man konnte Fowler allerhand vorwerfen, aber er war ein ehrlicher Mann, der Korruption in jeder Form verabscheute.
    Option 1 ... Ryan mußte Al Trent über den Fall informieren, aber Trent hatte ein persönliches Interesse an solchen Fragen des internationalen Handels, und von daher konnte es gut sein, daß er nicht dichthielt. Andererseits: War es legal, Trent die Sache zu verschweigen? Ryan griff zum Telefon.
    »Nancy, würden Sie bitte mit Mr. Trent einen Termin ausmachen?«
    Nun zu SPINNAKER. Mal sehen, dachte Ryan, was Kadischow heute zu erzählen hat.
    »Guter Gott!« Ryan zwang sich zur Ruhe und las die Meldung zweimal hintereinander durch. Dann griff er nach dem Telefon und drückte auf einen Knopf, um Mary Pat Foleys eingespeicherte Nummer zu wählen. Schon nach dreißig Sekunden wurde abgehoben.
    »Ja?«
    »Wer spricht da?«
    »Wer spricht da?«
    »Ryan, CIA. Wo ist Mary Pat?«
    »Im Krankenhaus, Sir. Die Wehen haben eingesetzt. Verzeihung, Sir, ich wußte nicht, wer Sie sind«, fuhr der Mann fort. »Ed ist natürlich bei ihr.«
    »Gut, vielen Dank.« Ryan legte auf. »Scheiße!« Aber das konnte er Mary Pat wohl kaum zum Vorwurf machen. Er stand auf und ging in sein Vorzimmer.
    »Nancy, Mary Pats Wehen haben begonnen«, sagte er zu Mrs. Cummings.
    »Toll – na, so toll ist das auch wieder nicht, sondern ziemlich unangenehm«, bemerkte Nancy. »Schicken wir Blumen?«
    »Ja, irgendwas Schönes – Sie kennen sich da besser aus. Das geht auf meine American-Express-Karte.«
    »Sollen wir nicht lieber abwarten, bis wir wissen, daß alles in Ordnung ist?«
    »Gute Idee.« Ryan ging zurück in sein Zimmer. »Was nun?« fragte er sich laut und dachte weiter: Du weißt, was du zu tun hast. Die einzige Frage ist, ob du es auch tun willst.
    Jack griff wieder nach dem Hörer und wählte eine andere eingespeicherte Nummer.
    »Elizabeth Elliot.« Das Gespräch war über ihre interne Leitung gekommen, die nur eine Handvoll Insider kannte.
    »Jack Ryan.«
    Die kalte Stimme wurde noch frostiger. »Was gibt’s?«
    »Ich muß den Präsidenten sprechen.«
    »Worum geht es?« fragte sie.
    »Darüber kann ich am Telefon nicht reden.«
    »Ryan, das ist eine sichere Leitung!«
    »Mir ist sie nicht sicher genug. Wann kann ich rüberkommen? Die Sache ist wichtig.«
    »Wie wichtig?«
    »Wichtig genug, um seinen Terminkalender umzuwerfen, Liz!« fauchte Jack zurück. »Meinen Sie vielleicht, ich triebe hier meine Spielchen?«
    »Beruhigen Sie sich und warten Sie.« Jack hörte sie blättern. »Seien Sie in 40 Minuten hier. Ich richte es ein, daß Sie 15 Minuten bekommen.«
    »Verbindlichsten Dank, Dr. Elliot.« Ryan mußte sich beherrschen, um den Hörer nicht aufzuknallen. Zur Hölle mit diesem Weib! Jack stand wieder auf. Clark saß nun im Vorzimmer. »Holen Sie den Wagen, John.«
    »Wo geht’s hin?« fragte Clark und erhob sich.
    »In die Stadt.« Jack drehte sich um. »Nancy, rufen Sie den Direktor an und richten Sie ihm aus, ich hätte dem Chef etwas zu melden. Und ich bitte ihn, mit Verlaub, gefälligst hier zu erscheinen.« Unangenehm für Cabot, der eine Autostunde entfernt wohnte, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten.
    »Wird gemacht, Sir.« Die tüchtige Nancy war einer der wenigen Menschen, auf die er sich verlassen konnte.
    »Ich brauche drei Kopien von diesem Dokument. Machen Sie noch einen Satz für den Direktor, und legen Sie das Original zurück in den Safe.«
    »Ist in zwei Minuten fertig«, sagte Nancy.
    »Fein.« Jack ging zur Toilette. Im Spiegel stellte er fest, daß Clark

Weitere Kostenlose Bücher