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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sie in einen Umschlag, den er versiegelte und einem Boten übergab. Dieser eilte zum Büro des stellvertretenden Direktors im sechsten Stock.
    »Dr. Ryan, hier ist die Meldung, auf die Sie gewartet haben.«
    »Vielen Dank.« Jack bestätigte den Empfang mit seiner Unterschrift. »Dr. Goodley, Sie müssen mich einen Augenblick entschuldigen.«
    »Kein Problem.« Ben ging zurück zu seinen Papierbergen.
    Ryan nahm die beiden Seiten heraus und las sie zweimal aufmerksam und langsam durch. Dann griff er zum Telefon und bat um eine sichere Leitung nach Camp David.
    »Befehlszentrale«, meldete sich jemand.
    »Hier Dr. Ryan in Langley. Ich muß den Chef sprechen.«
    »Moment, Sir«, erwiderte der Maat von der Navy. Ryan steckte sich eine Zigarette an.
    »Fowler«, sagte eine neue Stimme.
    »Mr. President, hier Ryan. Ich habe ein Bruchstück der Konversation in der 747.«
    "Jetzt schon?«
    »Es wurde vor dem Anlassen der Triebwerke abgehört. Eine unidentifizicrtc Stimme, die vermutlich dem Ministerpräsidenten gehört, sagt, daß der Handel zustande gekommen ist.« Jack las drei Zeilen vor.
    »Dieser Hund!« grollte Fowler. »Mit einem solchen Beweis könnte ich hier jemanden vors Gericht bringen.«
    »Ich dachte mir, daß Sie das so bald wie möglich hören wollten, Sir. Die Niederschrift kann ich Ihnen per Fax schicken. Mit der Gesamttranskription ist um 21 Uhr zu rechnen.«
    »Gut, da hab’ ich nach dem Spiel was zu lesen. Faxen Sie es rüber.« Es wurde aufgelegt.
    »Gern geschehen, Sir«, sagte Jack ins Telefon.
     
    »Es ist soweit«, sagte Ghosn.
    »Okay.« Russell stand auf und zog seine dicke Jacke an. Der Wetterbericht hatte eine Mindesttemperatur von – 14 Grad vorhergesagt, und die war noch nicht erreicht. Aus Nebraska, wo es noch kälter war, kam ein eisiger Wind. Wenigstens brachte diese Wetterlage einen klaren Himmel mit sich. Auch Denver hatte unter Smog zu leiden, den die im Winter häufig auftretenden Inversionen noch verschlimmerten. Heute aber war keine Wolke am Himmel. In der Ferne konnte Marvin sehen, wie der Schnee in weißen Bannern von den Gipfeln der Front Range geweht wurde. Das mußte ein gutes Omen sein, und das klare Wetter bedeutete auch, daß ihr Flug pünktlich und nicht, wie er befürchtet hatte, mit witterungsbedingter Verspätung abging. Er ließ den Motor des Transporters an, wiederholte, was er zu sagen hatte, und ging, während er die Maschine warmlaufen ließ, noch einmal den Plan durch. Marvin drehte sich um und betrachtete die Ladung. Fast eine Tonne hochbrisanter Sprengstoff, dachte er. Die Leute werden ganz schön sauer sein. Dann ließ er den Mietwagen an und drehte die Heizung auf. Schade, daß es dem Kommandanten so schlechtgeht, dachte Russell. Vielleicht sind es die Nerven.
    Wenige Minuten später kamen sie heraus. Ghosn stieg neben Marvin ein. Auch er wirkte nervös.
    »Alles klar?«
    »Ja.«
    »Okay.« Russell legte den Rückwärtsgang ein und fuhr vom Parkplatz. Dann begann er vorwärts zu fahren, überzeugte sich durch einen Blick in den Rückspiegel, daß der Mietwagen auch folgte, und hielt weiter auf die Straße zu.
    Die Fahrt zum Stadion verlief ohne Zwischenfälle und dauerte nur wenige Minuten. Ein großes Polizeiaufgebot war da, und er sah, daß Ghosn die Polizisten argwöhnisch beäugte. Marvin machten sie keinen Kummer, denn er wußte, daß sie nur zur Verkehrsregelung da waren und nun, da der große Ansturm noch nicht begonnen hatte, einfach nur herumstanden. Das Spiel begann erst in sechs Stunden. Er bog von der Straße ab zum Tor des Parkplatzes, der für die Medien reserviert war. Dort stand ein Polizist, mit dem er reden wollte. Kati hatte sich bereits von ihm getrennt und fuhr ein paar Straßen weiter ums Viereck. Marvin hielt an und kurbelte die Scheibe herunter.
    »Guten Tag«, sagte er zu dem Beamten.
    Pete Dawkins von der Denver-Polizei war ein Einheimischer, fror aber trotzdem schon. Er hatte die Aufgabe, das Tor für die Medien und die Prominenz zu bewachen, und war nur auf diesen Posten gestellt worden, weil er noch sehr jung war. Die höheren Dienstränge hatten wärmere Plätze.
    »Wer sind Sie?« fragte Dawkins.
    »Von der Technik«, erwiderte Russell. »Das ist das Tor für die Medien, oder?«
    »Stimmt, aber Sie stehen nicht auf meiner Liste.« Auf dem VIP-Parkplatz war nur eine begrenzte Zahl von Plätzen frei, und Dawkins konnte nicht jeden einlassen.
    »Bei der ›A‹-Einheit da drüben ist eine Bandmaschine kaputtgegangen«, erklärte

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