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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ist es dort Sonntagabend, und da sollte nicht viel los sein.« Kuropatkin hörte Papier rascheln. »Ah, noch etwas.«
    »ja?«
    »Das Endspiel um die Meisterschaft im amerikanischen Football. Es wird gerade in Denver in einem neuen Stadion ausgetragen, das meines Wissens überdacht ist.«
    Kuropatkin mußte sich beherrschen, um die Frau nicht zurechtzuweisen. Nebensächlichkeiten! »Das interessiert mich nicht. Gibt es dort Unruhen, Demonstrationen oder sonstige Probleme? Oder ein Waffenarsenal, eine geheime Einrichtung, von der ich nichts weiß?«
    »General, Sie haben Zugang zu allen Informationen, die uns vorliegen. Was ist der Grund Ihrer Anfrage?«
    »Gute Frau, es hat dort eine Atomexplosion gegeben.«
    »In Denver?«
    »ja!«
    »Und wo genau?« fragte sie und blieb gelassener als der General.
    »Augenblick.« Kuropatkin drehte sich um. »Ich brauche sofort die Koordinaten der Explosion.«
    »39° 40' nördlicher Breite, 105° 6' westlicher Länge. Das sind nur ungefähre Werte«, fügte der Leutnant an der Satellitenkonsole hinzu. »Die Auflösung im Infrarotspektrum ist nicht sehr hoch, General.« Kuropatkin gab die Koordinaten weiter.
    »Moment, bitte«, sagte die Frau. »Ich muß eine Karte holen.«
     
    Andrej Iljitsch Narmonow schlief. In Moskau war es 3.10 Uhr am Morgen. Das Telefon weckte ihn, und einen Augenblick später ging seine Schlafzimmertür auf, was Narmonow fast in Panik versetzte, denn niemand durfte sein Schlafzimmer ohne Erlaubnis betreten. Herein kam der KGB-Major Pawel Chrulow, der stellvertretende Chef der Leibwache des Präsidenten.
    »Herr Präsident, es liegt ein Notfall vor. Sie müssen sofort mit mir kommen.«
    »Was ist los, Pascha?«
    »In Amerika hat es eine nukleare Explosion gegeben.«
    »Was? Wer hat -«
    »Mehr weiß ich nicht. Wir müssen sofort in den Bcfchlsbunker. Ihr Wagen steht bereit. Zum Anziehen ist keine Zeit.« Chrulow warf ihm einen Morgenmantel zu.
    Ryan drückte seine Zigarette aus und ärgerte sich immer noch über die »Störung«, wegen der er das Spiel nicht sehen konnte. Goodley kam mit zwei Dosen Coke herein. Ihr Abendessen hatten sie bereits bestellt.
    »Was ist los?« fragte Goodley.
    »Bildausfall.« Ryan nahm seine Dose und machte sie auf.
     
    Im SAC-Hauptquartier schaute ein weiblicher Lieutenant-Colonel ganz links in der dritten Reihe der Gefechtsstabssitze auf die Übersicht der Kabel-TV-Stationen. Im Raum gab es acht in zwei Viererreihen übereinander angeordnete Fernsehgeräte, auf deren Schirme man über 50 separate Displays bringen konnte. Als Frau vom Geheimdienst wählte sie instinktiv zuerst die Nachrichtensender. Sie griff nach der Fernbedienung und stellte fest, daß weder CNN noch der Schwesterkanal CNN Headline News sendete. Nun wußte sie, daß diese Programme über verschiedene Satellitenkanäle ausgestrahlt wurden, und das weckte ihre Neugier, den vielleicht wichtigsten Aspekt der Geheimdienstarbeit. Da sie über das System auch Zugang zu anderen Kabelsendern hatte, ging sie einen nach dem anderen durch. Kein Signal von HBO. Keine Filme auf Showtime. Statt Sport gab es bei ESPN nur Gries. Sie schlug nach und stellte fest, daß mindestens vier Satelliten nicht funktionierten. An diesem Punkt stand sie auf und ging hinüber zum CINC-SAC.
    »Sir, ich bin auf etwas sehr Merkwürdiges gestoßen.«
    »Ja?« gab der CINC-SAC zurück, ohne sich umzudrehen.
    »Mindestens vier kommerzielle Satelliten sind ausgefallen, darunter ein Telstar, ein Intelsat und ein Hughes.«
    Auf diese Eröffnung hin drehte sich der CINC-SAC um. »Was können Sie mir noch sagen?«
    »Sir, NORAD meldet, die Explosion habe sich im Großraum Denver ereignet, in der Nähe des Skydome, wo die Superbowl stattfindet. Der Außenminister und der Verteidigungsminister waren beim Spiel.«
    »Mein Gott! Sie haben recht.«
     
    Auf dem Luftstützpunkt Andrews wartete der fliegende Befehlsstand NEACP am Flugsteig auf das Eintreffen des Präsidenten oder seines Vize. Zwei der vier Triebwerke liefen.
     
    Captain Jim Rosselli hatte gerade eine Stunde Dienst getan, als sein Alptraum begann. Er saß im Lageraum des National Military Command Center (NMCC) und bedauerte, daß kein Flaggoffizier anwesend war. Früher war immer ein General oder Admiral zugegen gewesen, aber seit dem Tauwetter zwischen Ost und West und den Etatkürzungen im Pentagon waren Offiziere dieses Ranges zwar immer erreichbar, aber die normale Verwaltungsarbeit wurde von Captains und Colonels erledigt. Rosselli

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