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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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fand, daß es auch schlimmer hätte kommen können. Wenigstens wußte er nun, wie man sich fühlte, wenn man die Verfügungsgewalt über eine Menge Atomwaffen hatte.
    »Verdammt, was geht hier vor?« fragte Lieutenant Colonel Richard Barnes und starrte auf die Wand. Daß auch Rosselli keine Antwort hatte, wußte er.
    »Rocky, heben wir uns das für ein andermal auf?« schlug Rosselli ruhig und in völlig gelassenem Ton vor. Gesicht und Stimme des Captains verrieten keine Erregung, aber die Hände des ehemaligen U-Boot-Kommandanten waren so feucht, daß er sie immer wieder an seinen Hosenbeinen abwischen mußte. Zum Glück ließ der marineblaue Stoff die nassen Flecken unsichtbar.
    »Da haben Sie recht, Jim.«
    »Holen wir General Wilkes.«
    »Ja.« Barnes drückte auf einen Knopf am Geheimtelefon und rief Brigadegeneral Paul Wilkes an, einen ehemaligen Bomberpiloten, der eine Dienstunterkunft auf dem Luftstützpunkt Bolling jenseits des Potomac hatte.
    »Ja«, meldete sich Wilkes bärbeißig.
    »Hier Barnes. Sir, Sie werden sofort im NMCC gebraucht.« Mehr brauchte der Colonel nicht zu sagen. »Sofort« hat für Flieger eine besondere Bedeutung.
    »Schon unterwegs.« Wilkes legte auf und murmelte weiter: »Zum Glück gibt’s Allradantrieb.« Er zog einen gefütterten olivgrünen Parka an, verzichtete auf Stiefel und ging hinaus. Privat fuhr er einen Toyota Land Cruiser, mit dem er gerne die Provinz erkundete. Der Motor sprang sofort an. Wilkes stieß zurück und begann die riskante Fahrt über noch nicht geräumte Straßen.
     
    Der Krisenbunker in Camp David war nach Bob Fowlers Auffassung ein anachronistisches Überbleibsel aus der bösen alten Zeit. Er war unter Eisenhower gebaut worden und sollte auch einen Atomschlag überstehen können – in einer Ära, in der man die Treffgenauigkeit einer Rakete in Kilometern und nicht in Metern maß. Der Raum, in den Granit der Catoctin Mountains im Westen Marylands gesprengt, lag unter einer 18 Meter dicken Felsschicht und war bis 1975 sehr sicher und überlebensfähig gewesen. Er war neun Meter breit, zwölf Meter lang und drei Meter hoch, und in ihm arbeiteten zwölf Personen, vorwiegend Kommunikationsexperten der Navy, sechs davon Mannschaftsgrade. Die Ausrüstung war nicht ganz so modern wie in NEACP oder anderen Einrichtungen, die dem Präsidenten zur Verfügung standen. Er saß an einer Konsole, die im Stil an NASA-Geräte aus den Sechzigern erinnerte. In die Schreibtischplatte war sogar ein Aschenbecher eingelassen. Davor stand eine Reihe von Fernsehern. Der Sessel war gemütlich, die augenblickliche Lage aber nicht. Elizabeth Elliot setzte sich neben ihn.
    »So«, sagte Präsident J. Robert Fowler. »Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    Der ranghöchste Offizier war, wie er sah, ein Lieutenant Commander der Navy. Nicht besonders vielversprechend, dachte er.
    »Sir, Ihr Hubschrauber kann wegen eines technischen Defekts nicht starten. Eine zweite Maschine ist unterwegs, um sie zu NEACP zu bringen. Wir haben CINC-SAC und CINC-NORAD an der Leitung.« Hiermit meinte der Marineoffizier die Oberbefehlshaber aller Waffengattungen in den Großräumen: CINC-LANT war der OB Atlantik, Admiral Joshua Painter; es gab einen CINCPAC, dem alle Streitkräfte im Atlantik unterstanden; beide Posten hielten traditionell Marineoffiziere inne. Der CINC-SOUTH saß in Panama, der CINC-CENT in Bahrain, CINC-FOR in Fort McPherson in Atlanta, Georgia. Diese drei Stellen besetzte traditionell die Army. Es gab auch noch andere OBs, darunter den SACEUR (OB der alliierten Streitkräfte in Europa); dieser höchste Offizier der Nato war im Augenblick ein Viersternegeneral der Air Force. Innerhalb dieses existierenden Führungssystems hatten die OBs keine Befehlsgewalt, sondern berieten nur den Verteidigungsminister, der wiederum den Präsidenten beriet, und dessen Anweisungen gingen über den Verteidigungsminister an die CINCs.
    Der Verteidigungsminister aber...
    Fowler suchte den mit »NORAD« markierten Knopf und drückte darauf.
    »Hier spricht der Präsident. Ich bin in meinem Lageraum in Camp David.«
    »Mr. President, hier ist immer noch Major General Borstein. Der CINC-NORAD ist nicht hier; er war zur Superbowl nach Denver gefahren. Mr. President, es ist meine Pflicht, Ihnen mitzuteilen, daß laut unseren Instrumenten die Explosion entweder in dem Superbowl-Stadion oder in seiner Nähe stattgefunden hat. Wir müssen wohl davon ausgehen, daß die Minister Bunker und Talbot und der CINC-NORAD

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