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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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tot sind.«
    »Ja«, sagte Fowler, der bereits zu diesem Schluß gelangt war, emotionslos.
    »Der Vize-CINCist im Augenblick hierher unterwegs. Bis auf weiteres bin ich der ranghöchste Offizier in NORAD.«
    »Gut. So, und nun sagen Sie mir, was eigentlich passiert ist.«
    »Sir, das wissen wir nicht. Der Detonation gingen keine ungewöhnlichen Vorkommnisse voraus. Es wurden keine – ich wiederhole: keine – anfliegenden ballistischen Raketen festgestellt. Wir versuchen, mit der Flugsicherung des Stapleton International Airport in Denver Kontakt aufzunehmen; man soll dort die Radarbänder auf einen möglichen Abwurf aus der Luft prüfen. Auf unseren Schirmen erschien jedenfalls nichts.«
    »Hätten Sie eine anfliegende Maschine erfaßt?«
    »Nicht unbedingt, Sir«, erwiderte General Borstein. »Unser System ist gut, aber man kann es überlisten, besonders mit einem einzigen Flugzeug. Mr. President, können wir einen Augenblick über Dinge reden, die sofort erledigt werden müssen?«
    »Ja.«
    »Sir, aufgrund meiner Befugnisse als stellvertretender CINC-NORAD habe ich meine Stellein Alarmstufe DEFCON-1 versetzt. Wie Sie wissen, ist NORAD dazu befugt und kann auch zu reinen Verteidigungszwecken nukleare Waffen freigeben.«
    »Ohne meine ausdrückliche Genehmigung werden keine Kernwaffen freigegeben«, versetzte Fowler heftig.
    »Sir, die einzigen Kernwaffen in unserem Arsenal sind gelagert«, entgegnete Borstein. Die anderen Leute in Uniform fanden seine Stimme bewundernswert mechanisch. »Nun schlage ich eine Telefonkonferenz mit dem CINC-SAC vor.«
    »Tun Sie das«, befahl Fowler. Die Verbindung war im Nu hergestellt.
    »Mr. President, hier spricht der CINC-SAC«, erklärte General Peter Fremont von der Air Force in ganz geschäftsmäßigem Ton.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    »Sir, das wissen wir nicht, aber es gibt Maßnahmen, die wir sofort ergreifen müssen.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Sir, ich empfehle, daß wir alle unsere strategischen Streitkräfte in eine höhere Alarmstufe versetzen. Ich schlage DEFCON-2 vor. Wenn wir es mit einem nuklearen Angriff zu tun haben, müssen unsere Kräfte in einem maximalen Bereitschaftszustand sein. Das versetzt uns in die Lage, mit dem größtmöglichen Effekt auf eine Attacke zu antworten. Dies sollte auch den Angreifer abschrecken und zum Überdenken zwingen.
    Und wenn ich dem etwas hinzufügen darf, Sir: Wir sollten auch unseren Bereitschaftsgrad durch die Bank erhöhen. Zumindest könnten Militäreinheiten Hilfe leisten und Panik unter der Zivilbevölkerung verhindern. Ich empfehle DEFCON-3 für unsere konventionellen Streitkräfte.«
    »Tu das lieber selektiv, Robert«, sagte Liz Elliot.
    »Wer war das?« fragte Borstein.
    »Ich bin die Sicherheitsberaterin«, sagte Liz eine Spur zu laut. Ihr Gesicht war nun so weiß wie ihre Seidenbluse. Fowler hatte sich noch in der Gewalt, aber Liz Elliot mußte kämpfen, um seinem Beispiel zu folgen.
    »Dr. Elliot, ich habe Ihre Bekanntschaft noch nicht gemacht. Leider läßt unser Kommando- und Führungssystem selektiven Alarm nicht zu, zumindest nicht kurzfristig. Wenn wir jetzt DEFCON-3 erklären, können wir alle Einheiten aktivieren, die wir brauchen, und dann später jene auswählen, für die wir eine Aufgabe haben. Damit sparen wir mindestens eine Stunde. Das ist meine Empfehlung.«
    »Dem pflichte ich bei«, erklärte General Fremont sofort.
    »Gut, dann tun Sie das«, sagte Fowler. Ihm kam es vernünftig vor.
     
    Die Kommunikation lief über separate Kanäle. Der CINC-SAC alarmierte die strategischen Kräfte. Dieselbe Roboterstimme, die den Alarmstart der strategischen Bomber ausgelöst hatte, gab nun die Blitzmeldung heraus. Auf den Bomberbasen des SAC war man zwar schon über den Alarm informiert, aber die Stufe DEFCON-2 machte ihn offiziell und unheilverkündend. Überlandleitungen aus Glasfaserkabeln trugen ähnliche Mitteilungen zum ELF-Funksystem der Marine im Norden der Halbinsel zwischen Michigan- und Huronsee, von wo es im Morsecode weitergegeben wurde. Die extrem niedrige Frequenz ELF ist die einzige, die auch getauchte Unterseeboote erreicht, hat aber eine sehr niedrige Übertragungsgeschwindigkeit und gibt den Booten nur das Zeichen zum Auftauchen, um ein Hochfrequenzsignal von einem Satelliten zu empfangen.
    In King’s Bay (Georgia), Charleston (North Carolina) und Groton (Connecticut) und an drei anderen Orten im Pazifik erhielten die Wachoffiziere der strategischen U-Geschwader, die meist auf

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