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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kuckuck, ist in Denver?« herrschte Kuropatkin ihn an. »Stellen Sie das fest.«
    »Sofort, General.«
    Kuropatkin griff bereits nach einem Telefon. Die Leitung verband ihn direkt mit dem Verteidigungsministerium und auch mit dem Amtssitz des sowjetischen Präsidenten. Er sprach rasch, aber klar.
    »Achtung: Hier Generalleutnant Kuropatkin, PWO-Zentrale Moskau. Wir haben soeben eine nukleare Explosion in den Vereinigten Staaten registriert. Ich wiederhole: Wir haben soeben eine nukleare Explosion in den Vereinigten Staaten registriert.«
    Jemand fluchte, wohl ein Mitglied von Narmonows Nachtstab.
    Eine zweite Stimme, die des Offiziers vom Dienst im Verteidigungsministerium, klang sachlicher. »Wie sicher können Sie sein?«
    »Doppzlblitz-Signatur«, erwiderte Kuropatkin, der von seiner eigenen Gelassenheit überrascht war. »Ich sehe gerade mit an, wie sich der Feuerball ausbreitet. Diese Detonation ist eindeutig nuklear. Ich gebe weitere Daten durch, sobald sie vorliegen – ja, was ist?« fragte er einen Major.
    »General, Adler-II bekam gerade eine gewaltige Energiespitze ab. Vier SHF-Kanäle schalteten sich vorübergehend ab, ein anderer ist ganz ausgefallen«, meldete der Offizier, über den Schreibtisch des Generals gebeugt.
    »Was ist passiert, was war das?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Stellen Sie es fest.«
    Gerade als San Diego sich an der 47-Yard-Linie aufstellte, fiel das Bild aus. Fowler trank sein viertes Bier zu Ende und stellte das Glas ärgerlich ab. Blödes Fernsehvolk; wahrscheinlich war jemand über ein Kabel gestolpert, und ihm entging jetzt ein Teil des spannenden Spieles. Ich hätte dabeisein sollen, dachte er, trotz der Warnungen des Secret Service. Er warf einen Blick zu Elizabeth hinüber, um zu sehen, was sie sich anschaute, aber auch ihr Bild war ausgefallen. Hatte womöglich ein Marine mit dem Schneepflug das Kabel zerrissen? Gutes Personal ist schwer zu finden, motzte der Präsident insgeheim. Aber halt, es mußte an etwas anderem liegen. Baltimores Kanal 13 (WJZ), ein ABC angegliederter Sender, ließ »Störung – wir bitten um Geduld« erscheinen, während Elizabeths Kanal nun nur rosa Rauschen sendete. Sehr merkwürdig. Wie jeder männliche Fernsehzuschauer griff Fowler nach der Fernbedienung und schaltete um. Auch CNN sendete nicht, aber die Lokalstationen in Baltimore und Washington brachten ihr normales Programm. Er hatte gerade begonnen, sich Gedanken zu machen, was das zu bedeuten hatte, als es schrillte: ein mißtönendes, durchdringendes Signal, das von einem der vier Telefone auf der Ablage unter dem Couchtisch ausging. Er streckte die Hand aus und merkte erst dann, welcher Apparat das Geräusch erzeugte; er bekam eine Gänsehaut. Es war das rote Telefon, das ihn mit dem Befehlszentrum NORAD ( N orth A merican A erospace Com mand) im Berg Cheyenne, Colorado, verband.
    »Hier spricht der Präsident«, sagte Fowler mit einer heiseren, auf einmal ängstlich klingenden Stimme.
    »Mr. President, hier Major General Joe Borstein, NORAD. Sir, wir haben gerade eine nukleare Explosion in der Mitte der Vereinigten Staaten registriert.«
    »Wie bitte?« fragte der Präsident nach einer Pause von zwei oder drei Sekunden.
    »Sir, es hat eine nukleare Explosion stattgefunden. Wo genau, stellen wir eben noch fest, aber sie scheint sich in der Umgebung von Denver ereignet zu haben.«
    »Sind Sie auch sicher?« fragte Fowler und wahrte nur mit Mühe die Fassung.
    »Wir prüfen zwar im Augenblick unsere Instrumente noch einmal durch, Sir, sind aber ziemlich sicher. Sir, wir wissen nicht, was passiert ist oder auf welche Weise eine Bombe dort hinkam, aber es hat eine nukleare Explosion gegeben. Ich muß Sie dringend ersuchen, sich an einen sicheren Platz zu begeben. Mittlerweile versuchen wir herauszufinden, was sich tut.«
    Fowler schaute auf. Auf den Bildschirmen hatte sich nichts geändert, und nun gingen überall in Camp David die Alarmhörner los.
     
    Der Luftstützpunkt Offutt bei Omaha im Staat Nebraska war früher einmal als Fort Crook bekannt. Die ehemalige Kavalleriekaserne hat schöne, wenn auch etwas anachronistisch anmutende Unterkünfte für die höchsten Offiziere, Ziegelbauten mit rückwärtigen Ställen für Pferde, die man nicht mehr brauchte, und vor den Gebäuden einen ebenen Paradeplatz, der so groß war, daß ein Kavallerieregiment auf ihm exerzieren konnte. Nicht weit davon entfernt liegt das Hauptquartier der Befehlszentrale Strategie Air Command (SAC), ein sehr viel

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