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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Auch ihre Besatzungen bestiegen ihre Fahrzeuge.
    »Motor an«, meldete der Fahrer über die Bordsprechanlage. Bock stellte am Selektor flügelstabilisierte Munition mit getrennter Ladung und verbrennbaren Kartuschen ein. Die automatische Ladevorrichtung öffnete den Verschluß der Kanone, führte Munition und Treibsatz ein und schloß ihn dann wieder. Na, das war einfach, dachte Bock. Anschließend schaltete er das Visier ein und richtete die Kanone auf einen amerikanischen Panzer. Diese waren leicht auszumachen, denn ihr Abstellplatz war zum Schutz gegen Eindringlinge grell beleuchtet. Ein Lasergerät zeigte die Entfernung an, und Bock stellte das Rohr so hoch, bis die entsprechende Markierung auf der Strichplatte erschien. Die Windgeschwindigkeit schätzte er auf Null. Nun schaute er auf die Uhr und wartete, bis der Sekundenzeiger die Zwölf erreicht hatte. Dann drückte er ab. Sein T-80 und drei andere bäumten sich unter dem Rückstoß auf. Zwei Drittelsekunden später traf sein Geschoß einen amerikanischen Panzer knapp hinter dem Turm und drang in den Munitionsbehälter ein. Das Resultat war spektakulär. 40 Granaten zündeten sofort. Zwar entwich der größte Teil des Explosionsdrucks durch Öffnungen nach oben, aber da beim Einschlag des Geschosses die feuerfeste Tür zum Stand des Schützen zerstört worden war, verbrannte die Besatzung in ihrem zwei Millionen Dollar teuren Fahrzeug, das sich wie zwei andere in einen grünbraun gefleckten Vulkan verwandelt hatte.
    100 Meter weiter nördlich erstarrte der Regimentskommandeur mitten im Satz und drehte sich fassungslos nach dem Lärm um.
    »Was geht hier vor?« brüllte er. Im selben Moment schoß Keitel ihn in den Hinterkopf.
    Bocks zweites Geschoß hatte inzwischen einen weiteren Panzer in den Motorraum getroffen; nun lud er wieder nach. Ehe der erste amerikanische Schütze laden konnte, standen sieben M1 A1 in Flammen. Nun aber begann sich der mächtige Turm eines M1A1 zu drehen. Panzerkommandanten schrien ihren Fahrern und Schützen Befehle zu. Bock sah den US-Panzer zielen und beschoß ihn, verfehlte aber und traf einen dahinterstehenden Abrams. Der Schuß des Amerikaners ging über seinen T-80 hinweg, weil der Schütze vermutlich zu aufgeregt gewesen war. Dieser lud sofort nach und machte den Fehler gut, indem er einen T-80 links von Bock abschoß. Günther beschloß, diesen Amerikaner in Ruhe zu lassen.
    »Wir werden angegriffen – Feuer!« schrien die »sowjetischen« Panzerkommandanten über ihre Befehlskreise.
    Keitel rannte zum Fahrzeug des Kommandeurs. »Ich bin Oberst Iwanenko. Ihr Vorgesetzter ist tot – greifen Sie an! Schießen Sie diese Wahnsinnigen ab, solange von unserem Regiment noch etwas übrig ist.«
    Der Offizier zögerte, weil er keine Ahnung hatte, was sich abspielte, und nur die Schüsse hören konnte. Doch da der Befehl von einem Obersten kam, nahm er sein Funkgerät und gab ihn weiter.
    Wie erwartet, entstand nun eine kurze Pause. Inzwischen brannten mindestens zehn amerikanische Panzer, aber vier davon schossen zurück. Dann eröffneten alle sowjetischen Panzer das Feuer und ließen drei der aktiven Amerikaner explodieren. Der Rest der Abrams zog sich nun im Schutz der Rauchwolken zurück. Mit Bewunderung verfolgte Keitel, wie die sowjetischen T-80 zum Angriff übergingen. Sieben blieben zurück, vier davon brannten. Zwei weitere flogen in die Luft, ehe sie die Linie, auf der einmal die Mauer gestanden hatte, überqueren konnten.
    Dieser Augenblick allein war die ganze Sache wert, dachte Keitel. Was immer Günther auch planen mochte, es war ein Vergnügen gewesen, mit anzusehen, wie die Russen und Amerikaner sich gegenseitig umbrachten.
     
    Gerade als Admiral Painter im Hauptquartier CINCLANT erschien, ging die Meldung von der Theodore Roosevelt ein.
    »Wer hat dort den Befehl?«
    »Sir, der Oberbefehlshaber flog nach Neapel. Ranghöchster Offizier des Verbandes ist Captain Richards«, erklärte ein Offizier der Aufklärung. »Es seien vier MiG im Anflug gewesen, die er, da DEFCON-2 gilt, als potentielle Bedrohung für die Gruppe abgeschossen habe.«
    »MiG welcher Nationalität?«
    »Sie könnten vom Verband der Kusnezow gekommen sein, Sir.«
    »Moment – sagten Sie gerade DEFCON-2?«
    »Ja, Sir. Da die TR sich nun östlich von Malta befindet, gilt SIOP«, erklärte der Operationsoffizier.
    »Weiß denn niemand, was hier gespielt wird?«
    »Ich jedenfalls nicht«, erwiderte der Offizier von der Aufklärung

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