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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wohl zu erwarten war«, sagte Narmonow. »Geben Sie unsere Antwort durch.«
     
    »Donnerwetter, das ging aber schnell!« kommentierte ein Colonel der Army und machte sich an die Übersetzung. Ein Sergeant der Marines tippte die englische Version, die dann automatisch an Camp David, Fort Richie und das Außenministerium weitergeleitet wurde. Gleichzeitig druckte ein Printer die Nachricht aus, die dann fast ebenso rasch über Fax an SAC, NORAD und die Nachrichtendienste ging.
     
    AUTHENTIFIZIERUNG: FAHRPLAN FAHRPLAN FAHRPLAN
    ANTWORT AUS MOSKAU
    PRÄSIDENT FOWLER:
    WIR HABEN KENNTNIS VON DEM VORFALL. ICH SPRECHE AUCH IM NAMEN DES SOWJETISCHEN VOLKES MEIN MITGEFÜHL AUS. WIE KANN EIN SOLCHER UNFALL MÖGLICH SEIN?
    »Unfall?« fragte Fowler.
    »Robert, das ging viel zu schnell«, merkte Liz Elliot sofort an. »Narmonows Englisch ist nicht besonders gut. Unsere Nachricht mußte also erst übersetzt werden, und wenn man so etwas liest, läßt man sich Zeit. Sie hatten ihre Antwort also bereits fertigvorliegen ... was bedeutet das?« fragte Liz und sprach eher zu sich selber. Fowler formulierte seine Entgegnung. Was geht hier vor? dachte er. Wer steckt dahinter, und was ist das Motiv?
     
    PRÄSIDENT NARMONOW:
    ICH MUSS IHNEN LEIDER MITTEILEN, DASS ES KEIN UNFALL WAR. IM UMKREIS VON HUNDERT MEILEN GIBT ES KEINE AMERIKANISCHEN KERNWAFFEN, UND ES WURDEN AUCH KEINE DURCH DAS GEBIET TRANSPORTIERT. DIES WAR EIN VORSÄTZLICHER AKT UNBEKANNTER KRÄFTE.
    »Nun, das überrascht mich nicht«, meinte Narmonow und beglückwünschte sich, weil er die erste Nachricht aus Amerika korrekt antizipiert hatte. »Senden Sie die nächste Antwort«, wies er den Operator an und sagte dann zu seinen Beratern: »Fowler hat alle Schwächen, die mit Arroganz cinhergehen, aber er ist kein Narr. Er wird sehr emotional auf den Vorfall reagieren. Wir müssen ihn beruhigen, besänftigen. Wenn er die Selbstbeherrschung nicht verliert, wird er dank seiner Intelligenz die Lage in den Griff bekommen.«
    »Mein Präsident«, sagte Golowko, der gerade die Befehlszentrale betreten hatte, »ich halte das für einen Fehler.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Narmonow überrascht.
    »Ich halte es für unklug, Ihre Worte Ihrer Einschätzung des Mannes, seines Charakters und seiner emotionalen Verfassung anzupassen. Menschen ändern sich, wenn sie unter Streß geraten. Der Mann am anderen Ende der Leitung könnte sich von der Person, die Sie in Rom kennenlernten, sehr unterscheiden.«
    Der sowjetische Präsident verwarf diese Idee. »Unsinn, Menschen wie er ändern sich nie. Typen wie ihn haben wir auch hier genug. Mit Leuten seines Schlags bin ich mein Leben lang fertiggeworden.«
     
    PRÄSIDENT FOWLER:
    WENN ES SICH UM EINE VORSÄTZLICHE TAT HANDELT, IST DAS EIN IN DER GESCHICHTE DER MENSCHHEIT BEISPIELLOSES VERBRECHEN. WELCHER WAHNSINNIGE TUT SO ETWAS UND IN WELCHER ABSICHT? DIES KANN ALLZULEICHT ZU EINER GLOBALEN KATASTROPHE FÜHREN. SIE MÜSSEN GLAUBEN, DASS DIE SOWJETUNION MIT DIESEM NIEDERTRÄCHTIGEN AKT NICHTS ZU TUN HATTE.
    »Das geht mir viel zu flott, Robert«, sagte Liz Elliot. »›Sie müssen glauben‹? Was will er damit sagen?«
    »Elizabeth, Sie lesen zu viel hinein«, gab Fowler zurück.
    »Diese Antworten sind allesamt Konserven, Robert! Vorgekaut, vorformuliert. Er reagiert viel zu rasch. Das hat etwas zu bedeuten.«
    »Was denn?«
    »Sollten wir nicht beim Spiel sein, Robert? Ich habe den Eindruck, daß diese Nachrichten auf einen anderen zugeschnitten sind – auf Durling zum Beispiel. Was, wenn die Bombe nicht nur Brent und Dennis, sondern auch Sie töten sollte?«
    »Sagte ich nicht schon, daß das kein Kriterium ist«, versetzte Fowler zornig, machte eine Pause und holte tief Luft. Er durfte nicht böse werden, mußte ruhig bleiben. »Bitte, Elizabeth -«
    »So etwas kann man nicht einfach abtun! Sie müssen die Möglichkeit berücksichtigen, denn wenn der Anschlag so geplant war, verrät uns das etwas über den Hintergrund.«
    »Dr. Elliot hat recht«, sagte NORAD über die Leitung. »Mr. President, es ist völlig korrekt, daß Sie sich von Ihren Gefühlen distanzieren, aber Sie müssen alle denkbaren Aspekte des operativen Konzepts hinter diesem Anschlag berücksichtigen.«
    »Ich bin gezwungen, damit konform zu gehen«, fügte der CINC-SAC hinzu.
    »Was schlagen Sie dann vor?« fragte Fowler.
    »Sir, dieses ›Sie müssen glauben‹ mißfällt mir ebenfalls«, kam es von NORAD. »Vielleicht sollten wir ihm zu verstehen geben, daß wir

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