Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
identifizieren!«
    ». . . herangehen und identifizieren«, kam der Befehl von der Hawkeye.
    »Roger«, bestätigte Jackson. »Bud, Distanz.«
    »Roger.« Commander Sanchez zog seinen Knüppel leicht nach links und vergrößerte die Entfernung zwischen seiner und Jacksons Maschine. Diese Formation, »offener Zweier« genannt, versetzte die Piloten in die Lage, einander zu unterstützen, und machte es zugleich unmöglich, beide Flugzeuge gleichzeitig anzugreifen. Nach diesem Manöver rasten die beiden Jäger mit vollem Schub dem Meer entgegen und hatten eine Sekunde später Mach 1 überschritten.
    »Sie kommen ins Visier«, meldete Shredder seinem Piloten. »Ich schalte das TV-System an.«
    Die Tomcat war mit einer simplen Vorrichtung zur Identifizierung ausgerüstet, einer Fernsehkamera mit zehnfach vergrößerndem Teleobjektiv, die nachts ebensogut arbeitete wie am Tag. Lieutenant Walters konnte das Signal der Kamera in die Radaranlage eingeben und sah wenige Sekunden später vier Flecke, die rasch größer wurden, als die Tomcats aufholten. »Doppelleitwerk-Konfiguration.«
    »Falcon, hier Spade. Informieren Sie Stick, daß die Kontakte in Sicht, aber noch nicht identifiziert sind. Wir gehen heran.«
     
    Major Pjotr Arabow war nicht angespannter als gewöhnlich. Er war Fluglehrer und brachte drei Libyern die Feinheiten der Navigation bei Nacht über Wasser bei. Vor 30 Minuten hatten sie über der italienischen Insel Pantelleria abgedreht und waren nun auf dem Rückflug nach Tripolis. Obwohl die Libyer schon 300 Flugstunden auf diesem Typ absolviert hatten, fiel ihnen der Formationsflug bei Nacht schwer, und über Wasser war das ganz besonders gefährlich. Zum Glück hatten sie eine günstige Nacht erwischt; dank des sternenklaren Himmels konnten sie sich gut an dem Horizont orientieren. Besser, man fängt unter einfachen Bedingungen an, dachte Arabow, und auf dieser Höhe. Ein echtes taktisches Profil in 100 Metern, bei höherer Geschwindigkeit und in einer wolkigen Nacht konnte überaus gefährlich sein. Von den Künsten der libyschen Flieger war er ebensowenig beeindruckt, wie die Piloten der US-Navy es anläßlich mehrerer Gelegenheiten gewesen waren, aber sie waren wenigstens lerneifrig – immerhin etwas. Außerdem hatte das ölreiche Land seine Lektion am Beispiel der Iraker gelernt und beschlossen, wenn überhaupt, dann eine gut ausgebildete Luftwaffe zu haben. Das wiederum gab der Sowjetunion Gelegenheit, mehr von ihren MiG-29 zu verkaufen; ein Ausgleich für die strengen Obergrenzen in den Nachbarländern Israels. Außerdem erhielt Major Arabow einen Teil seines Soldes in Devisen.
    Der Fluglehrer schaute nach rechts und links und prüfte die Formation – nicht gerade eng, aber doch dicht genug beisammen. Die Maschinen reagierten träge, weil unter den Tragflächen zwei Treibstofftanks hingen. Diese hatten Stabilisierungsflossen und sahen Bomben recht ähnlich.
    »Skipper, die haben etwas unter den Tragflächen. Eindeutig MiG-29.«
    »Gut.« Jackson schaute selbst aufs Display und schaltete dann sein Funkgerät an. »Stick, hier Spade, over.«
    »Meldung machen.« Die Übertragungsqualität der Digitalverbindung war so hoch, daß Jackson Captain Richards’ Stimme erkennen konnte.
    »Stick, wir haben die Kontakte identifiziert. Vier MiG-29. Scheinen Bordwaffen zu tragen. Kurs, Geschwindigkeit und Höhe unverändert.« Es entstand eine kurze Pause.
    »Abschießen.«
    Jackson riß den Kopf hoch. »Bitte wiederholen, Stick.«
    »Spade, hier Stick. Die Banditen abschießen. Bitte bestätigen.«
    »Banditen« hat er sie genannt, dachte Jackson. Und er weiß mehr als ich.
    »Roger, wir greifen an. Out.« Nun funkte Jackson seinen Flügelmann an. »Bud, folgen Sie mir.«
    »Scheiße!« bemerkte Shredder. »Empfehle zwei Phoenix, linkes Paar und rechtes Paar.«
    »Gut«, erwiderte Jackson und stellte den Waffenselektor oben an seinem Knüppel auf AIM-54. Lieutenant Walters programmierte die Raketen so, daß ihr Radar erst eine Meile vor dem Ziel aktiv wurde.
    »Bereit. Distanz 16000. Vögel aufgefaßt.«
    Auf Jacksons Head-up-Display erschienen die entsprechenden Symbole. Ein Piepton in seinem Kopfhörer verriet, daß der erste Flugkörper abschußbereit war. Er drückte einmal ab, wartete eine Sekunde und drückte dann noch einmal.
    »Scheiße!« rief Michael »Lobo« Alexander eine halbe Meile weiter.
    »Klappe!« fauchte Sanchez nach hinten.
    Jackson schloß die Augen, um von dem gclblichwcißcn Feuerstrahl

Weitere Kostenlose Bücher