Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Möglichkeit in Betracht ziehen«, sagte der CINC-SAC.
    An einem anderen Telefon ging eine Leuchte an. Der Verwaltungsunteroffizier hob ab.
    »Für Sie, Mr. President. NMCC.«
    »Wer spricht?« fragte Fowler.
    »Sir, hier Captain Jim Rosselli, National Military Command Center. Es liegen zwei Berichte über Zusammenstöße zwischen amerikanischen und sowjetischen Streitkräften vor. USS Theodore Roosevelt meldet, vier anfliegende russische MiG-29 abgeschossen zu haben –«
    »Was? Warum?«
    »Sir, gemäß den derzeit geltenden Regeln hat der Kapitän das Recht, Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen. Auf Theodore Roosevelt gilt nun DEFCON-2, was bedeutet, daß er einen größeren Entscheidungsspielraum hat. Sir, die zweite Meldung lautet wie folgt: Unbestätigten Berichten zufolge kam es in Berlin zu einem Gefecht zwischen russischen und amerikanischen Panzern. Laut SACEUR wurde ein Funkspruch unterbrochen – offenbar mit Gewalt. Ehe er abbrach, meldete ein Captain der US-Army, sowjetische Panzer hätten das Lager der Brigade im Süden Berlins angegriffen und eines unserer Bataillone praktisch aufgerieben. Diese beiden Meldungen gingen fast gleichzeitig, in einem Zeitabstand von nur zwei Minuten, ein, Mr. President. Wir sind nun bemüht, den Kontakt mit Berlin wiederherzustellen, und stehen in Verbindung mit SACEUR in Mons, Belgien.«
    »Himmel noch mal«, sagte Fowler. »Elizabeth, wie paßt das in Ihr Szenarium?«
    »Das beweist, daß sie es ernst meinen und uns vor Einmischung warnen.«
     
    Die meisten amerikanischen Kräfte waren aus dem Lager entkommen. Der höchste Offizier vor Ort hatte auf der Stelle beschlossen, im Wald und in dem das Hauptquartier der Brigade umgebenden Wohnviertel Deckung zu nehmen. Er war ein Lieutenant Colonel, der stellvertretende Kommandeur der Einheit. Der Oberst, der sonst den Befehl führte, war nirgends aufzufinden, und sein Stellvertreter wog nun seine Optionen ab. Die Brigade setzte sich aus zwei mechanisierten Infanteriebataillonen und einem Panzerbataillon zusammen, von dessen 52 M1A1 nur neun entkommen waren. Er sah noch den Feuerschein der in ihrem Lager brennenden Fahrzeuge.
    Erst DEFCON-3 aus heiterem Himmel, und nur Minuten später dieser Überraschungsangriff. Über 40 Panzer und 100 Mann verloren, ohne Warnung abgeschossen. Er war entschlossen, das nicht hinzunehmen.
    Verteilt über das Lager der Brigade, die schon vor seiner Geburt in Berlin stationiert gewesen war, existierten Verteidigungsstellungen. Der Oberst ließ die verbliebenen Abrams anrollen und seine Schützenpanzer »Bradley« Salven von Panzerabwehrraketen TOW-2 abfeuern.
    Die russischen Panzer hatten inzwischen das Lager überrannt und machten nun halt, weil keine weiteren Befehle vorlagen. Die Bataillonskommandeure waren hinter dem wilden Sturmangriff der T-80 über die Linie zurückgeblieben und hatten ihre Formationen daher nicht im Griff, und vom Regimentskommandeur fehlte jede Spur. Die Panzer hielten also an und nach Zielen Ausschau. Auch der stellvertretende Chef des Regiments war verschollen, und als der ranghöchste Bataillonskommandeur das erkannte, raste sein Fahrzeug zum Befehlspanzer, den er nun zu übernehmen hatte. Erstaunliche Situation, dachte er. Erst die Inspektion, dann der Alarm aus Moskau, und gleich darauf hatten die Amerikaner zu schießen begonnen. Er wußte nicht, was vorging. Wie er feststellte, brannte in den Gebäuden der Kaserne noch Licht, das seinen Panzer von hinten illuminierte, als sei er ein Ziel auf dem Übungsgelände.
     
    »Befehlspanzer in zwei Uhr, zeichnet sich ab, fährt von links nach rechts«, sagte ein Sergeant zu einem Corporal.
    »Identifiziert«, erwiderte der Schütze über die Sprechanlage.
    »Feuer.«
    »Schon unterwegs.« Der Corporal drückte ab. Die Abdeckung flog vom Raketenrohr, die TOW-2 fauchte heraus und zog einen dünnen Lenkdraht hinter sich her. Das Ziel war ungefähr 2500 Meter entfernt. Der Schütze hielt es im Fadenkreuz und sah acht Sekunden später mit Befriedigung eine Detonation in der Mitte des Turmes.
    »Ziel«, sagte der Kommandant des Bradley und meinte damit einen Volltreffer. »Feuer einstellen. Suchen wir uns den nächsten Kerl... Panzer in zehn Uhr, kommt hinterm PX hervor!«
    Der Turm drehte sich nach links. »Identifiziert!«
     
    »So, und was hält die CIA von der Sache?« fragte Fowler.
    »Sir, wir haben nach wie vor nur vereinzelte und unzusammenhängende Informationen«, erwiderte Ryan.
    »Wenige hundert Meilen hinter

Weitere Kostenlose Bücher