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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bereit sind, uns zu verteidigen.«
    »Jawohl«, stimmte General Fremont zu. »Das weiß er ohnehin, wenn seine Leute ihre Arbeit ordentlich tun.«
    »Und wenn er unsere Alarmstufe als Bedrohung auffaßt?«
    »Unwahrscheinlich, Sir«, versicherte NORAD. »Das ist in einem Fall wie diesem eine ganz normale Reaktion. Die Führung des sowjetischen Militärs handelt sehr professionell.«
    Auf diese Bemerkung hin machte Dr. Elliot eine mißmutige Geste, wie Fowlcr feststellte. »Gut, ich werde ihm mitteilen, daß wir unsere Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt, aber keine bösen Absichten haben.«
     
    PRÄSIDENT NARMONOW:
    WIR HABEN KEINEN GRUND ZU DER ANNAHME, DASS DIE SOWJETUNION IN DIESEN VORFALL VERWICKELT IST. WIR MÜSSEN JEDOCH UMSICHTIG HANDELN. GEGEN UNS IST EIN HEIMTÜCKISCHER ANGRIFF GEFÜHRT WORDEN, UND WIR MÜSSEN UNS GEGEN EINEN WEITEREN SCHÜTZEN. ALS VORSICHTSMASSNAHME HABE ICH UNSERE STREITKRÄFTE IN DEN ALARMZUSTAND VERSETZT – UNTER ANDEREM, UM DIE ÖFFENTLICHE ORDNUNG ZU WAHREN UND UM BEI RETTUNGSMASSNAHMEN ZU HELFEN. ICH KANN IHNEN PERSÖNLICH VERSICHERN, DASS WIR NICHT GRUND-LOS OFFENSIV HANDELN WERDEN.
    »Wie tröstlich. Nett von ihm, uns über den Alarm zu informieren.«
    »Ihm muß doch klar sein, daß wir bereits darüber Bescheid wissen«, meinte Golowko.
    »Daß wir das Ausmaß des Alarms kennen, weiß er nicht«, sagte der Verteidigungsminister. »Er kann nicht ahnen, daß wir den amerikanischen Code geknackt haben. Die Alarmstufen ihrer Streitkräfte sind mehr als nur Vorsichtsmaßnahmen. Seit 1962 waren die amerikanischen strategischen Kräfte nicht mehr auf DEFCON-2, wie das dort heißt.«
    »Wirklich?« fragte Narmonow.
    »General, das ist im Grunde nicht wahr«, wandte Golowko dringlich ein. »Der Bereitschaftsgrad der amerikanischen strategischen Kräfte ist normalerweise sehr hoch, selbst wenn DEFCON-5 gilt. Die Änderung, auf die Sie sich beziehen, ist ohne Belang.«
    »Stimmt das?« fragte Narmonow.
    Der Verteidigungsminister zuckte die Achseln. »Kommt darauf an, wie man es ansieht. Ihre landgestützten Raketen sind weniger wartungsintensiv und daher immer in einem höheren Bereitschaftsgrad als unsere. Das trifft auch auf ihre Unterseeboote zu, die wesentlich länger in See bleiben als unsere. Der technische Unterschied mag gering sein, der psychologische aber nicht. Die höhere Alarmstufe sagt ihren Soldaten, daß etwas Fürchterliches bevorsteht. Das halte ich für signifikant.«
    »lch nicht«, schoß Golowko zurück.
    Ist ja großartig, dachte Narmonow. Meine beiden wichtigsten Berater können sich über einen so wichtigen Punkt nicht einigen ...
    »Wir müssen eine Antwort geben«, sagte der Außenminister.
     
    PRÄSIDENT FOWLER:
    WIR HABEN VON IHRER ERHÖHTEN ALARMBEREITSCHAFT KENNTNIS GENOMMEN. DA FAST ALLE IHRE WAFFEN AUF DIE SOWJETUNION GERICHTET SIND, MÜSSEN AUCH WIR VORSICHTS-MASSNAHMEN ERGREIFEN! ICH HALTE ES FÜR ENTSCHEIDEND WICHTIG, DASS KEINE SEITE SCHRITTE UNTERNIMMT, DIE ALS PROVOKATIV ANGESEHEN WERDEN KÖNNEN.
    »Aha, die erste spontane Reaktion«, sagte Liz Elliot. »Erst behauptet er, von nichts zu wissen, und jetzt sagt er, wir sollten ihn besser nicht provozieren. Was denkt er wirklich?«
     
    Ryan sah sich die Telekopien aller sechs Nachrichten an und gab sie an Goodley weiter. »Nun, was denken Sie?«
    »Klammer-Kram. Sieht so aus, als seien alle Beteiligten sehr vorsichtig, und das ist auch korrekt. Wir versetzen vorsorglich unsere Streitkräfte in Alarmbereitschaft, und die Sowjets tun das auch. Fowler sagt, wir hätten keinen Anlaß zu glauben, die Sowjets seien verantwortlich – das ist gut. Narmonow meint, Provokationen sollten vermieden werden – auch gut. Bislang nicht übel«, war Goodleys Einschätzung.
    »Dem stimme ich zu«, erklärte der Offizier vom Dienst.
    »Dann stimmen wir also überein«, sagte Jack und fügte in Gedanken hinzu: Gott sei Dank! Bob, das hätte ich dir nicht zugetraut.
     
    Rosselli ging zurück an seinen Schreibtisch. Die Lage schien mehr oder weniger unter Kontrolle zu sein.
    »Wo, zum Teufel, waren Sie?« fragte Rocky Barnes.
    »Ich hab’ mir den Verkehr über den heißen Draht angesehen. Die Lage hat sich so ziemlich entspannt.«
    »Das sieht inzwischen anders aus, Jim.«
     
    General Paul Wilkes hatte sein Ziel fast erreicht. Für die Fahrt von seinem Haus über die Autobahnen I-295 und I-395, eine Strecke von insgesamt acht Kilometern, hatte er fast 20 Minuten gebraucht. Die Schneepflüge hatten auf

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