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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Roosevelt liegt ein sowjetischer Trägerverband, der mit MiG-29 ausgerüstet ist«, sagte Admiral Painter.
    »Libyen ist noch näher, und unser Freund, der Oberst, hat hundert solcher Maschinen.«
    »Die um Mitternacht übers Meer fliegen?« fragte Painter. »Wann haben die Libyer das je getan – und außerdem nur gut zwanzig Meilen von einem unserer Trägerverbände entfernt?«
    »Was tut sich in Berlin?« fragte Liz Elliot.
    »Das wissen wir nicht!« Ryan hielt inne und atmete tief ein. »Vergessen Sie nicht, daß die Lage verworren ist.«
    »Und wenn SPINNAKER recht hatte, Ryan?« hakte Liz Elliot nach.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Was, wenn in Moskau im Augenblick ein Putsch im Gang ist? Wenn man hier eine Bombe gezündet hat, um uns zu enthaupten, am Eingreifen zu hindern?«
    »Das ist völliger Unsinn«, versetzte Ryan. »Einen Krieg riskieren? Wozu? Was würden wir im Falle eines Coups denn unternehmen? Sofort angreifen?«
    »Mag sein, daß das sowjetische Militär damit rechnet«, erklärte Liz Elliot.
    »Unwahrscheinlich. Ich glaube eher, daß uns SPINNAKER von Anfang an angelogen hat.«
    »Haben Sie sich das aus den Fingern gesogen?« fragte Fowler, dem erst jetzt aufging, daß die Bombe ihm gegolten haben mochte und daß Elizabeths theoretisches Modell des russischen Plans das einzig plausible war.
    »Nein, Sir!« gab Ryan aufgebracht zurück. »Vergessen Sie nicht, daß ich hier der angebliche Falke bin. Das russische Militär ist zu intelligent, um einen solchen Wahnsinn zu versuchen. Das Risiko wäre viel zu groß.«
    »Dann erklären Sie mal die Angriffe auf unsere Einheiten!« forderte Liz Elliot.
    »Es steht noch nicht mit Sicherheit fest, daß sie überhaupt stattgefunden haben.«
    »Glauben Sie nun etwa, daß unsere eigenen Leute lügen?« fragte Fowler.
    »Mr. President, Sie haben das nicht durchdacht. Gut, nehmen wir einmal an, daß in der Sowjetunion gerade ein Putsch im Gange ist – ich kann diese Hypothese zwar nicht akzeptieren, aber gehen wir einmal davon aus. Die Bombenexplosion sollte verhindern, daß wir uns einmischen. Warum dann unsere Einheiten angreifen, wenn man uns untätig halten will?«
    »Um uns zu beweisen, daß man es ernst meint«, schoß Liz Elliot zurück.
    »Unfug! Das liefe ja darauf hinaus, uns zu beweisen, daß man die Bombe hier zur Explosion gebracht hat. Erwartet man vielleicht, wir würden auf einen nuklearen Angriff nicht reagieren?« fragte Ryan und antwortete dann selbst: »Das ergibt überhaupt keinen Sinn!«
    »Dann machen Sie doch mal einen besseren Vorschlag«, meinte Fowler.
    »Mr. President, wir sind in den allerersten Stadien einer Krise. Bisher liegen nur vereinzelte und verworrene Informationen vor. Es ist gefährlich, da etwas hineinzuinterpretieren, bevor wir mehr wissen.«
    »Es ist Ihre Aufgabe, mir Informationen zu liefern, und nicht, mir Lektionen im Krisenmanagement zu erteilen!« brüllte Fowler ins Mikrofon. »Wenn Sie etwas Vernünftiges haben, können Sie sich wieder bei mir melden.«
     
    »Himmel noch mal, was denken die eigentlich?« fragte Ryan.
    »Geht hier etwas vor, von dem ich nichts weiß?« fragte Goodley. Der junge Akademiker sah so beunruhigt aus, wie Ryan sich fühlte.
    »Warum sollte es Ihnen bessergehen als dem Rest der Welt?« fauchte Jack zurück und bereute das gleich. »Willkommen im Krisenmanagement. Niemand weiß einen Dreck, und trotzdem werden von Ihnen die richtigen Entscheidungen erwartet. Aber hier geht’s leider nicht.«
    »Die Sache mit dem Träger macht mir angst«, bemerkte der Mann von W&T.
    »Falsch. Wenn wir nur vier Flugzeuge abgeschossen haben, ist lediglich ein halbes Dutzend Menschen betroffen«, erklärte Ryan. »Der Bodenkampf ist eine andere Sache. Kummer sollte uns eher das Gefecht in Berlin machen, falls es stattfindet. Das wäre fast so ernst wie ein Angriff auf unsere strategischen Einheiten. Versuchen wir einmal, SACEUR zu erreichen.«
     
    Die in Berlin verbliebenen neun M1 A1 rasten zusammen mit einer Gruppe von Schützenpanzern durch die Stadt nach Norden. Die Straßenbeleuchtung brannte, Menschen steckten die Köpfe aus den Fenstern, und es mußte den wenigen Zuschauern sofort klar sein, daß dies keine Übung war. Von den Motoren aller Fahrzeuge waren die Drehzahlbegrenzer entfernt worden, und sie verstießen allesamt gegen das auf Amerikas Autobahnen gültige Tempolimit von 107 Stundenkilometern. 1,5 Kilometer nördlich ihres Lagers wandten sie sich nach Osten. Führer der Formation war

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