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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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immer schwerer und schließlich unmöglich. Callaghan hatte insgesamt 50 Feuerwehrleute mit der Räumung beauftragt, unterstützt von 100 weiteren. Nach einigem Nachdenken hatte er sich entschlossen, seine Männer und Frauen bei der Arbeit berieseln zu lassen, da er glaubte, das Wasser würde strahlenden Staub von seinen Leuten ab- und hinein in die Kanalisation spülen – nur das Wasser allerdings, das nicht gefror. Auf den Jacken der Männer in der vordersten Reihe hatte sich eine durchscheinende Eisschicht gebildet.
    Das größte Problem stellten die Autos dar. Sie waren wie Spielzeug herumgeworfen worden, lagen auf der Seite oder dem Dach und leckten Benzin in brennende Lachen. Callaghan setzte ein Löschfahrzeug ein. Seine Leute befestigten Stahlseile an den Fahrgestellen der Autos, die dann von dem Löschfahrzeug weggeschleift wurden, aber dieses Verfahren war entsetzlich zeitraubend. Wenn sie so weitermachten, würden sie erst in einer Ewigkeit ins Stadion eindringen, in dem es noch Überlebende geben mußte. Callaghan stand im Trockenen und hatte Schuldgefühle, weil er es wärmer hatte als seine Leute. Als er das Grollen eines schweren Diesels hörte, drehte er sich um.
     
    »Tag« , sagte ein Mann, der die Uniform eines Colonels der Army trug. Auf dem Namensschild an seinem Parka stand LYLE. »Wie ich höre, brauchen Sie schweres Gerät.«
    »Was haben Sie mitgebracht?«
    »Drei Pionierpanzer M728, die gerade anrollen, und noch etwas anderes.«
    »Was wäre das?«
    »100 MOPP, das sind Schutzanzüge gegen chemische Kampfstoffe. Perfekt sind sie für diese Situation nicht, aber doch besser als das, was Ihre Leute tragen. Und wärmer obendrein. Rufen Sie Ihre Leute zurück und lassen sie sich umziehen. Die Anzüge sind dort drüben auf dem Lkw.«
    Callaghan zögerte kurz, kam aber dann zu dem Schluß, daß er dieses Angebot nicht ausschlagen konnte. Er zog seine Leute zurück und ließ sie Schutzkleidung anlegen. Colonel Lyle warf ihm einen Anzug zu.
    »Berieseln war eine gute Idee; das sollte verhindern, daß sich verseuchter Staub festsetzt. So, und was können wir nun tun?«
    »Man sieht es von hier aus zwar nicht, aber ein Teil des Stadions steht noch, und ich glaube, daß es dort Überlebende geben könnte. Könnten Sie uns einen Weg durch die Autowracks bahnen?«
    »Klar.« Der Colonel hob sein Sprechfunkgerät und forderte das erste Fahrzeug an. Der M728 war ein Panzer mit Planierschild am Bug und einem Kran mit Winde hinterm Turm. Außerdem war er mit einer merkwürdig aussehenden kurzläufigen Kanone ausgerüstet.
    »Besonders elegant wird diese Aktion nicht. Stört Sie das?«
    »Nein, egal. Brechen Sie durch!«
    »Gut.« Der Colonel ging an die Sprechanlage am Heck des Panzers. »Machen Sie eine Gasse frei«, befahl er.
    Gerade als die ersten Feuerwehrleute zurückkehrten, ließ der Fahrer den Motor aufheulen. Er gab sich zwar die beste Mühe, die Wasserschläuche zu vermeiden, riß aber dennoch acht Zweieinhalbzöller auf. Er senkte das Planierschild, rammte mit über 30 Stundenkilometer die Masse brennender Fahrzeuge und drang zehn Meter weit vor. Dann stieß er zurück und begann, die Bresche zu erweitern.
    »Himmel noch mal«, merkte Callaghan an. »Was wissen Sie über die Strahlung?«
    »Nicht viel. Ehe ich hierherkam, erkundigte ich mich bei den Leuten vom NEST. Sie sollten jeden Augenblick hier sein. Bis dahin...« Lyle zuckte die Achseln. »Rechnen Sie wirklich mit Überlebenden?«
    »Vom Hubschrauber aus habe ich gesehen, daß Teile des Stadions noch stehen.«
    »Ehrlich?«
    »Sicher.«
    »Verrückt. Laut NORAD war es eine große Bombe.«
    »Wie bitte?« Callaghan mußte brüllen, um den Lärm des Panzers zu übertönen.
    »Es hieß, die Bombe sei sehr stark gewesen. Eigentlich dürfte da von dem Parkplatz nichts mehr übrig sein.«
    »Sie sagen, das sei eine kleine Bombe gewesen?« Callaghan starrte den Colonel an, als zweifelte er an seinem Geisteszustand.
    »Ja, natürlich!« erwiderte Lyle und hielt inne. »Moment, wenn da noch Menschen drin sind ...« Er rannte an den Panzer und schnappte sich den Hörer der Sprechanlage. Kurz darauf blieb der M728 stehen.
    »Wenn wir so brutal vorgehen, könnten wir Überlebende zerquetschen. Ich habe den Fahrer angewiesen, vorsichtiger zu sein. Verdammt, Sie haben recht. Und ich hatte Sie für wahnsinnig gehalten.«
    »Wie bitte?« schrie Callaghan wieder und wies seine Leute mit Gesten an, auch den Panzer zu berieseln.
    »Es mag in der Tat

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