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Das Echo der Traeume

Das Echo der Traeume

Titel: Das Echo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Duenas
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vereinbarten eine Anzahlung von fünfzig Prozent des Kaufpreises noch am selben Nachmittag; der Rest sollte am folgenden Tag beglichen werden.
    » Wann bekommen wir die Schreibmaschine?«, fragte Ignacio schließlich.
    Ramiro Arribas blickte auf seine Uhr.
    » Unser Laufbursche erledigt gerade einige Aufträge und wird heute Nachmittag nicht mehr zurückkommen. Ich fürchte, vor morgen werden wir keine neue besorgen können.«
    » Und diese hier? Können wir nicht gleich diese Maschine mitnehmen?«, drängte Ignacio, der die Angelegenheit möglichst bald abschließen wollte. Nachdem er sich für das Modell entschieden hatte, erschien ihm alles andere als lästige Formalitäten.
    » Auf keinen Fall, ich bitte Sie! Ich kann nicht zulassen, dass Señorita Sira eine Maschine bekommt, auf der schon andere Kunden herumgespielt haben. Morgen früh, gleich wenn wir öffnen, habe ich eine neue hier, mit Schutzhülle und originalverpackt. Wenn Sie mir Ihre Adresse geben«, sagte er an mich gewandt, » werde ich mich persönlich darum kümmern, dass Sie die Maschine noch vor Mittag erhalten.«
    » Wir holen sie selbst ab«, unterbrach ich ihn. Instinktiv spürte ich, dass dieser Mann zu allem fähig war, und bei dem Gedanken, dass er vor meiner Mutter stehen und nach mir fragen könnte, geriet ich in Panik.
    » Ich könnte erst nachmittags vorbeikommen, ich muss arbeiten«, erklärte Ignacio. Noch während er redete, schien sich ein unsichtbarer Strick um seinen Hals zu legen. Ramiro brauchte nur noch ein wenig daran zu ziehen, und er würde ihm die Luft abschnüren.
    » Und Sie, Señorita?«
    » Ich bin nicht berufstätig«, antwortete ich, ohne ihn anzusehen.
    » Wenn Sie dann bitte bezahlen möchten«, schloss er in beiläufigem Ton.
    Ich wusste nicht, wie ich sein Angebot ablehnen sollte, und Ignacio ahnte nicht im Entferntesten, was dieser scheinbar so belanglose Vorschlag letztlich für uns bedeuten sollte. Ramiro Arribas geleitete uns zur Tür und verabschiedete uns mit einer Herzlichkeit, als hätte das Unternehmen in seiner ganzen Firmengeschichte keine besseren Kunden gesehen. Mit der linken Hand klopfte er meinem Verlobten kräftig auf den Rücken, mit der rechten drückte er wieder meine Hand. Und für jeden hatte er noch ein paar Worte zum Abschied.
    » Dass Sie zu Hispano-Olivetti gekommen sind, war eine ausgezeichnete Entscheidung, Ignacio, glauben Sie mir. Ich versichere Ihnen, dass Sie noch lange an diesen Tag denken werden.
    Und Sie, Sira, kommen bitte morgen gegen elf Uhr. Ich werde Sie erwarten.«
    In dieser Nacht wälzte ich mich schlaflos im Bett hin und her. Es war Wahnsinn, und noch war es nicht zu spät, mich zu retten. Ich musste nur entscheiden, nicht mehr in das Geschäft zu gehen. Ich konnte bei meiner Mutter zu Hause bleiben, ihr beim Bettenmachen helfen und den Fußboden mit Leinöl abreiben, mit den Nachbarinnen auf der Plaza ein Schwätzchen halten und danach auf dem Mercado de la Cebada ein Viertelpfund Kichererbsen oder ein schönes Stück Stockfisch kaufen. Ich konnte warten, bis Ignacio aus dem Ministerium zurückkam, und mit irgendeiner simplen Lüge begründen, warum ich die Schreibmaschine nicht abgeholt hatte: dass ich Kopfschmerzen gehabt hätte, dass ich dachte, es werde gleich anfangen zu regnen. Ich konnte mich nach dem Essen ein Weilchen hinlegen und für einige Stunden ein diffuses Unwohlsein vorschützen. Dann würde Ignacio allein hingehen, beim Geschäftsführer die noch ausstehende Summe begleichen, die Schreibmaschine in Empfang nehmen – und damit wäre die Sache erledigt. Wir hätten nichts mehr mit Ramiro Arribas zu tun, unsere Wege würden sich niemals mehr kreuzen. Mit der Zeit würden wir seinen Namen vergessen und unser Leben weiterleben. Als hätte er niemals mit einer Sinnlichkeit, die mir einen Schauder über den Rücken laufen ließ, meine Finger gestreichelt, als hätte er mich nicht, verborgen hinter einer Jalousie, mit Blicken verschlungen. Es war so einfach, so leicht. Und ich wusste es.
    Ich wusste es, ja, tat aber, als wüsste ich es nicht. Am nächsten Tag wartete ich, bis meine Mutter aus dem Haus ging, um ihre Besorgungen zu machen. Sie sollte nicht sehen, wie ich mich herausputzte. Sie hätte geahnt, dass ich etwas im Schilde führte, wenn sie mich dabei ertappt hätte. Sobald ich die Tür hinter ihr zufallen hörte, begann ich mich hastig zurechtzumachen. Ich wusch mich, betupfte mich mit Lavendelwasser, erhitzte die Lockenschere über dem Feuer,

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