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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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Geschichte zu erfahren. Baxter begrüßte sie freundlich bellend, als sie das Kutscherhaus betraten, dann trottete er davon, als ihre Reaktion nicht begeistert genug war.
    Lance blieb an der Tür stehen. »Willst du mir erzählen, was passiert ist?«
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Mir geht es gut.« Sie öffnete die Tür.
    »Sof.« Sie konnte doch nicht erwarten, dass er sich damit abspeisen ließ. Nicht nach dem letzten Mal.
    »Ich habe auf etwas überreagiert, das er gesagt hat.«
    Eine Überreaktion? Das passte so gar nicht zu Sofie. Sie wägte alles ab und betrachtete es von allen Seiten. Wenn Matt sie dazu gebracht hatte, ihm den Laufpass zu geben, musste er einen Nerv getroffen haben. »Was hat er denn gesagt?«
    »Ich möchte nicht darüber reden, Lance.«
    Ihr Therapeut hatte darauf bestanden, dass sie immer offen kommunizieren sollte. » Sie haben eine Familie, die Sie liebt. Keine Geheimnisse mehr. « Hatte sie vor, Matt zu beschützen, so wie sie Erics Fehler für sich behalten hatte? Damals hatte das Schweigen sie beinahe umgebracht. Sie konnte jetzt nicht erwarten, dass Lance die Sache einfach auf sich beruhen ließ.
    Sanft berührte sie seine Hand. »Komm mal kurz mit nach unten.«
    »In den Keller?«
    »Hast du etwa Angst?«
    »Sehr witzig. Schließlich habe ich alle Skelette gefunden.«
    Sie öffnete die Luke. »Ich will dir nur etwas zeigen.«
    Er folgte ihr hinunter und durch das eiserne Tor in den Tunnel bis zu dem riesigen Keller dahinter. Inzwischen waren die meisten der Regale leer, weil ein Großteil der kostbaren Jahrgänge zum Auktionshaus abtransportiert worden war, aber der feuchte Geruch von Flaschen, deren Korken herausgesprungen waren, mischte sich mit dem Geruch alter Steine und verlorener Hoffnungen. Dies war schließlich der Ort, an dem ihr Ururgroßvater gestürzt war und bis letztes Jahr unentdeckt gelegen hatte. Was konnte Sofie nur hier unten wollen?
    Sie leuchtete mit der Lampe durch den Raum. »Stell ihn dir ohne Regale vor, mit Spiegeln an den Wänden und einem Parkettboden.«
    Er begriff sofort, worauf sie hinauswollte. »Ein Tanzstudio?«
    Sie nickte. »Ich bin zu lange raus, um professionell zu tanzen, aber Mama hat recht: Ich habe immer gerne unterrichtet.«
    »Du solltest lieber deine Doktorarbeit zu Ende schreiben, Sofie. Du wärst eine gute Seelenklempnerin.«
    »Ich muss damit aufhören, Lance. Ich wollte verstehen, wie er war und wie ich war. Aber je mehr ich lerne, desto mehr versinke ich da-rin. Ich habe mich mit der Dunkelheit gestörter Menschen befasst. Ich kann das nicht mehr. Darin liegt keine Freiheit.«
    Er sah sie prüfend an. »Okay, das kann ich verstehen. Und mir gefällt deine Alternative.« Er blickte sich um. »Aber ich weiß nicht, ob Rese Zeit hat, deine Idee in die Tat umzusetzen.«
    »Aber du könntest es doch tun.«
    Einerseits widerstrebte es ihm, Nonno Quillans Grab in ein Tanzstudio zu verwandeln; andererseits glaubte er, dass der Mann, dessen Gedichte er gelesen hatte, es zu schätzen wüsste, wenn das Leben weiterging. »Ich muss es mit ihr besprechen. Die Villa gehört schließlich ihr.«
    »Bis ihr verheiratet seid.«
    So betrachtete er das nicht, aber sie hatte recht. »Die gewerbliche Nutzung dürfte kein Problem sein, da sie eine Pension führen wollte, als sie die Baugenehmigung beantragt hatte. Ich sehe, was ich tun kann.«
    »Danke.« Sie lächelte. »Auch dafür, dass du mich nicht unter Druck setzt.«
    »Ich will es trotzdem wissen.«
    Sie lachte leise. »Du bist schließlich ein Michelli, nicht wahr?«
    »Nicht ganz so schlimm wie Monica, aber …«
    »Ich kann Matts Neugier nicht gebrauchen.«
    Das konnte er verstehen. »In Ordnung.« Wenn Matt zu schnell zu viel Druck gemacht hatte, wenn er mehr erwartet hatte, als sie bereit war preiszugeben … Wobei sie ihm das Schlimmste doch schon erzählt hatte. Oder etwa nicht?
    Sie gingen nach oben und fanden Nonna lesend in der Küche vor. Lance blickte zu Sofie hinüber, die seinen Blick erwiderte. »Hallo, Nonna. Können wir eine Idee mit dir besprechen?«
    Ohne zu zögern, klappte sie das Buch zu und blickte von einem zum anderen. Er erklärte, worum es ging, legte ihr Sofies Idee und seine eigenen Gedanken vor, weil er mit den Räumlichkeiten dort unten besser vertraut war.
    Nonna hörte zu und bestätigte seine Vermutung dann mit einem tränenreichen Nicken. »Das würde Nonno gefallen.«
    Lance sah, wie ihr Blick in die Vergangenheit wanderte, wo sie zweifellos Nonno

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