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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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abkanzelt.
    »Ich komme in die Stadt zurück und finde das vor ?«
    Eine Hand knallt wütend auf die Tischplatte.
    Leandros Hand.
    Leandros Schreibtisch.
    »Was zum Teufel treibst du ? Hast du deinen verdammten Verstand verloren ?«
    »Wenn du es mich einfach mal erklären lassen würdest …« Cades Stimme klingt schrill, doch Leandro lässt sein Tonfall kalt.
    »Was erklären ? Dass du im Alleingang unseren Reichtum zerstörst ? Alles aufs Spiel setzt, was ich zeit meines Lebens aufgebaut habe ?«
    »Aber das ist es doch gerade ! Der Turmalin …«, setzt Cade erneut an, doch er kommt nicht besonders weit, denn Leandro fällt ihm ins Wort.
    »Du glaubst, ich bin über den Turmalin nicht im Bilde ? Was zum Henker denkst du dir eigentlich ? Wir beuten ihn schon seit Jahren aus. Was glaubst du, wie die Bergwerke dorthin gekommen sind ? Jedes Mal, wenn wir in die Unterwelt eindringen, schnappen wir uns so viel wir können und horten es, um es in der Zukunft zu verkaufen. Seine Seltenheit ist es ja gerade, was den Preis hochtreibt. Das ist die Philosophie hinter jedem nicht lebenswichtigen Luxusartikel. Du treibst den Preis über seinen realen Wert hinaus in die Höhe, bringst ihn in sehr begrenzten Mengen auf den Markt – und ehe du dichs versiehst, will jeder ein Stück davon haben. Jeder bildet sich ein, er kann sich selbst erhöhen, wenn er genau das besitzt, was alle haben wollen, aber nur wenigen vergönnt ist. Und jetzt kommst du daher und überflutest in deiner Ignoranz den Markt mit Turmalin – damit treibst du den Preis nach unten und untergräbst unseren Reichtum ! Hast du überhaupt eine Ahnung, was für einen Schaden du angerichtet hast ?«
    »Du irrst dich«, entgegnet Cade in selbstgefälligem Tonfall. »Das Geld strömt nur so in die Kassen. Und es gibt absolut keine Kosten – die Arbeitskraft ist gratis ! Mich wundert, dass du die Brillanz meines Plans nicht erkennst. Alles ist gut, Dad. Die Unterwelt ist korrumpiert, und bald werden die Mittel- und die Oberwelt folgen. Und nachdem das Geld fließt und die Menschen keine Orientierung mehr haben, wird es nicht lange dauern, bis wir alles beherrschen. Warte nur ein bisschen ab, dann siehst du es.«
    »Die Arbeitskraft ist gratis ? Glaubst du das ?« Leandro schnaubt empört. »Das Rabbit Hole ist eine Bar, Cade ! Und der Erfolg dieser Bar hängt von der Anzahl der Trinker ab, die sich Tag für Tag dort aufhalten. Trinker, die du, wie ich höre, für deine eigenen lächerlichen Zwecke gekidnappt hast. Du zerstörst also nicht nur das Turmalingeschäft, sondern nimmst die Bar gleich mit.«
    »Aber Dad …«
    »Jetzt pass mal auf, du hörst auf der Stelle mit diesem Unsinn auf. Du hast nicht nur den Wert der Steine derart ruiniert, dass sich der Preis jahrelang nicht erholen wird, sondern du wirst, wenn du der Sache nicht sofort ein Ende machst, noch den gesamten Wert dieser Stadt zerstören. Hast du eine Ahnung, wie hart ich dafür arbeite, uns aus der Schusslinie zu halten ? Hast du irgendeine Ahnung, warum ich das tue ? Du bildest dir ein, du hättest mir so viel voraus, weil dein Ehrgeiz weiter reicht – dabei lässt du eine Spur verbrannter Erde hinter dir, die ich womöglich nie wieder tilgen kann. Es hätte uns gerade noch gefehlt, wenn der Blick der Welt sich auf Enchantment richtet. Nachdem die Bevölkerung immer weiter abnimmt, was glaubst du, wie lange wir all die Verschwundenen aus den Nachrichten halten können ? Überall vor dem Lokal hängen Bilder der Vermissten. Und das liegt alles an dir und deinem lächerlichen, unreifen, schwachsinnigen Plan !«
    »Aber Dad, hör doch einfach mal …«
    »Raus !«
    »Was ?« Cades Stimme ist ein Mittelding zwischen Jaulen und Wimmern.
    »Sofort ! Raus ! Verschwinde aus meinem Büro und aus meinen Augen. Und komm nicht wieder, ehe du dieses Chaos nicht bereinigt hast.«
    Ein lautes Knurren ertönt. Das unheimliche, vertraute Geräusch wird durch Leandros Stimme gekappt. »Und komm bloß nicht auf die Idee, dich vor mir oder vor irgendjemand anders zu verwandeln. Du hast für einen Abend genug Ärger gemacht. Reiß dich zusammen.«
    Die Tür knallt ins Schloss, aber erst als ich zurückgewichen bin und mich dicht an die Wand gepresst habe. Ich bleibe unbemerkt, als Cade aus Leandros Büro stürmt, dermaßen außer sich, dass sein ganzer Körper vor Wut zittert.
    Er kämpft dagegen an. Ringt darum, es aufzuhalten. Es in den Griff zu kriegen. Wenn auch aus keinem anderen Grund als dem, Leandro zu

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