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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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war eben zufällig gerade da. Das war alles. Bausch es nicht romantisch zu etwas auf, was es nie war.«
    »Komisch, ich habe es ganz anders in Erinnerung.«
    Ich schüttele den Kopf und will mich von ihr abwenden. Doch im nächsten Moment hat sie mich schon wieder am Handgelenk gepackt. Ihre Lippen teilen sich leicht und schweben nur wenige Zentimeter vor meinen. Ihre Entschlossenheit ist so unwiderruflich, dass sie kaum reagiert, als ich sage: »Tu das nicht.«
    »Was ?« Ihre Finger schließen sich, und ihr Mund nähert sich meinem.
    »Zwing mich nicht, Dinge zu sagen, die du nicht hören willst.«
    Sie lockert ihren Griff und wirft einen Blick auf die andere Seite, wo Daire steht. »Was denn zum Beispiel ? Dass du in die Suchende verliebt bist ?«
    Ich runzele die Stirn. Aus ihrem Mund klingt das nicht gut.
    »Was ? Bildest du dir ein, ich wüsste nicht, wer sie ist ? Glaubst du, ich sähe die ganzen Anzeichen nicht ?«
    Sie spricht mit leiser, kehliger Stimme weiter. »Du bist nicht der Einzige, der umgeben von Mystik aufgewachsen ist. Im Gegensatz zu den anderen Leuten hier waren meine Augen gegenüber der Wahrheit dieser Stadt nie verschlossen.«
    »Was willst du ?« Meine Stimme klingt ungeduldig; ich bin dieses Spielchen leid. Sie hat es also definitiv nicht nur auf mich abgesehen. Bei Phyre steckt immer noch etwas anderes dahinter.
    »Ich will das Gleiche wie du.« Sie hebt und senkt die Schultern und stoppt ihre unechten Flirtversuche.
    »Unwahrscheinlich«, murmele ich und wende mich ab. Ich habe mehr als genug von ihren manipulativen Machenschaften über mich ergehen lassen.
    »Heißt das, du wünschst dir Cades Tod nicht herbei ?« Sie sieht mich herausfordernd an.
    Ich erwidere ihren Blick zu lang.
    Auch wenn die Worte stimmen – die Energie ist falsch.
    Ich erwäge einen Seelensprung. Verspreche mir selbst, dass er nur kurz sein wird. Doch ebenso schnell verwerfe ich die Idee wieder. Ich kann es mir nicht leisten, irgendetwas zu tun, das die Arbeit beeinträchtigen könnte, die ich bereits geleistet habe. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht viel zu sehen gäbe. Sie hat offenbar Gerüchte gehört. Glaubt, wenn sie behauptet, meinen neu entdeckten Hass gegen Cade zu teilen, wäre das ein sicherer Weg zu mir.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, entgegne ich ihr, und diesmal gelingt es mir davonzugehen.
    Kurz fange ich auf dem Weg zur Tür Daires Blick auf. Ein Fehler, den ich hätte vermeiden sollen. Durch das Wissen, dass ich nicht einfach zu ihr hinübergehen kann, fühle ich mich isolierter denn je.
    Ich schiebe die Hände in die Taschen und verlasse den Club. Ducke mich vor dem unentwegten Nieselregen, während ich mich auf den Weg zu dem alten Maschendrahtzaun mache und Trost bei dem goldenen Schloss suche.
    Ich muss nachsehen, ob das Symbol unserer Liebe noch dort ist, wo wir es zurückgelassen haben – stärker als die Mächte, die versessen darauf sind, sie zu zerstören.
    Ich will eine letzte Erinnerung, ehe ich Cade aufspüre.

Zweiundvierzig

    Daire
    I c h haste durch die Gasse, schleiche um die Menschenmenge herum, die an der Mahnwache teilnimmt, und suche mir eine abgelegene Ecke, wo mich niemand beobachten kann, während ich fest mein Beutelchen umklammere und die Elemente anrufe. Ich rufe Luft, Feuer, Wasser und Erde, ich singe ganz leise ihre jeweiligen Lieder und bitte um ihren Beistand. Flehe sie an, mir diesen kleinen Gefallen zu tun. Einer geplagten Stadt und ihren Menschen, die aufgrund meiner Versäumnisse – meines Versäumnisses, Palomas Seele zu opfern, meines Versäumnisses, alle Richters aus der Unterwelt zu vertreiben – weit mehr gelitten haben, als überhaupt jemandem zumutbar ist, den weihnachtlichen Schneefall zum Geschenk zu machen.
    Raschelnd fährt mir der Wind durchs Haar. Eine aufflackernde Flamme zieht neben meinen Füßen entlang und hinterlässt eine Spur frisch versengter Erde.
    Doch die Verheißung von Schnee zerstiebt bald, als das leichte Nieseln zu einem heftigen Wolkenbruch anwächst.
    Ich seufze frustriert auf und vergrabe das Gesicht in meinen von Fäustlingen bedeckten Händen. Da ich nicht in den Club zurückkehren und meinen Freunden gegenübertreten will, gehe ich in Richtung des Maschendrahtzauns. Ich erhoffe mir, in bessere Stimmung zu kommen, wenn ich sehe, dass das Schloss noch an Ort und Stelle ist. Doch als ich um die Ecke biege, sehe ich Dace dort stehen. Mit einer Hand umfasst er das Schloss, mit der anderen fummelt

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