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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ausmalen und alles vom Ende her denken.
    Ich mache eine abwehrende Geste und hoffe, dass er nicht merkt, wie meine Finger zittern und meine Stimme brüchig wird, als ich sage: »Wir sind miteinander im Reinen, ja ? Wirklich. Ich verstehe, warum du das tun musst. Ganz ehrlich.« Ich schlucke das Schluchzen hinunter, das sich in meiner Kehle ballt, und wende den Blick ab, damit ich seine schmerzerfüllte Miene nicht sehen muss.
    Gerade will er noch etwas sagen, da kommen Auden und Xotichl vorgefahren. Auden reißt fragend die Augen auf, und Xotichl legt den Kopf schief, als sie mich im Gespräch mit Dace vor dem Haus antreffen.
    Ich signalisiere ihnen durch eine Geste, dass sie kurz warten sollen, und will mich gerade von Dace verabschieden, als er nach meinem Arm greift. Er hält mein Handgelenk fest, beäugt meinen Finger und sagt: »Er ist wieder heil.«
    »Offenbar hat Paloma mal wieder ein Wunder vollbracht.« Ich gestatte mir ein kurzes Grinsen, ehe ich mich aus seinem Griff winde, was mich wesentlich mehr kostet, als es den Anschein hat. Allein das löst eine Lawine von Schmerz in mir aus. »Und du ?«
    Ich spähe auf das Stück seines Verbands, das unter dem Ärmel hervorlugt und die Stelle markiert, an der sich Kojote an seinem Fleisch gütlich getan hat. Unsanft zieht er an seinem Ärmel und zerrt ihn über die Wunde. »Ein Wunder ist unnötig. Mir geht’s gut, keine Sorge.«
    Ich glaube ihm nicht ganz, hake aber nicht nach. Wider besseres Wissen gestatte ich mir, seinen Blick wesentlich länger zu erwidern, als mir guttut. Innerlich feilsche ich darum, ein paar weitere Sekunden in die Geborgenheit seiner Anwesenheit gehüllt zu sein – und sage mir, dass ich alles Menschenmögliche tun werde, um ihn für sämtliche drohenden Folgeschäden zu entschädigen.
    Es kostet mich die letzte Kraft, mich von ihm zu lösen, doch ich tue es. Schließlich gehe ich auf Auden und Xotichl zu, ohne mich noch einmal umzudrehen.
    »Hast du überhaupt geschlafen ?«, fragt Xotichl, als ich auf die Rückbank rutsche.
    »Nicht richtig«, antworte ich. »Aber seltsamerweise bin ich gar nicht müde.« Entschlossen, aber nicht müde.
    »Ich auch nicht«, sagt Xotichl, als Auden losfährt und vorsichtig einen Bogen um Dace und dessen Pick-up beschreibt.
    »Also ich schon«, wirft Auden ein. »Es gibt einfach nicht genug Energydrinks auf der Welt.«
    Seine Worte veranlassen Xotichl, auf ihre ureigene, hinreißende Art zu lachen. Sie drückt ihre Schulter gegen seine und schmiegt sich an ihn. »Epitaph haben gestern Abend in Albuquerque gespielt«, erklärt sie. »Das Publikum hat sie so geliebt, dass sie sieben Zugaben geben mussten !«
    »Zwei.« Auden lacht und zieht Xotichl liebevoll an ihrem Pferdeschwanz. »Aber wer zählt schon so genau mit ?«
    »Ich weiß nur, dass er den ganzen Weg zurück nach Enchantment gefahren ist, statt mit den anderen von der Band dort zu übernachten, nur damit er uns zur Schule bringen kann. Ist das nicht nett ?« Sie neigt den Kopf in meine Richtung, während ich den heftigen Anflug von Neid unterdrücken muss, als sie ihre Liebe zueinander so offen und locker zeigen. Ich zwinge mich zu bestätigen, dass das tatsächlich nett von ihm war.
    »Ja, ich bin nett.« Auden grinst. »Und sowie ich euch abgesetzt habe, werde ich mich postwendend aufs Ohr hauen, bis es an der Zeit ist, euch wieder abzuholen.«
    »Ich brauche niemanden, der mich nach Hause fährt.« Ich starre aus dem Fenster und mustere diese Müllhalde von einer Stadt mit ihren verrosteten Autos, den durchhängenden Wäscheleinen und den baufälligen Häusern.
    Eine kurze Zeit lang habe ich mir selbst eingeredet, sie wandele sich zum Besseren – habe mir eingeredet, ich sei der Grund dafür. Doch jetzt, wo ich sie mit unverstelltem Blick sehe, lässt sich nicht leugnen, dass diese Stadt eine totale Sackgasse ist. Rein gar nichts spricht für Palomas Behauptung, dass sie ihrem Namen einst alle Ehre gemacht hat. Ich kann nur hoffen, dass die Stadt, wenn ich Cade Richter unschädlich gemacht habe, wirklich wieder wie verzaubert sein wird.
    »Wie kommst du dann nach Hause ?« Ich höre Xotichl ihren Argwohn deutlich an.
    »Ich finde schon jemanden.« Ich mache den Sicherheitsgurt los und schnappe mir meine Tasche. »Du kannst mich übrigens gleich hier rauslassen.«
    »Schwänzt du die Schule ?«, fragt Auden.
    »Hm«, brumme ich, bereits abgelenkt von dem, was ich jetzt tun muss.
    »Schon wieder ?« Xotichl dreht sich auf dem Sitz herum,

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