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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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zurückgekehrt ist.
    »Viele waren es nicht. Und noch nie fünf an einem Tag.«
    »Haben ihre Angehörigen sie als vermisst gemeldet ?«
    Leftfoot blinzelt. »Glaubst du, irgendjemanden von der Polizei kümmert das ? Die schreiben nicht mal ein Protokoll. Die ganze Stadt wird von den Richters kontrolliert. Wahrscheinlich stecken sie selbst dahinter.«
    Ich reibe mir das Kinn. Scharre mit den Füßen über die Erde.
    »Du bist ganz anders als sie«, sagt er.
    Ich wende mich zu ihm um und stimme ihm weder zu noch widerspreche ich. Auf keinen Fall will ich etwas sagen, das dazu führen könnte, dass er meine Ausbildung abbricht. Ich muss noch so viel lernen, und er ist der Einzige, der bereit ist, mich zu unterrichten.
    »Was kommt als Nächstes ? Du kannst es gern anspruchsvoller gestalten.«
    »Du glaubst also, du bist bereit für mehr, was ?« Er betrachtet mich einen Moment lang, und sein Blick ist so tief und forschend, dass ich darum ringen muss, nicht darunter zusammenzuzucken. Der alte Medizinmann mag zwar nicht so legendär sein wie sein Bruder Jolon, aber er hat sich definitiv bewährt, und ich konnte ihn noch nie an der Nase herumführen. »Gut. Aber ich warne dich: Es wird bis spät in die Nacht dauern. Morgen kannst du dann wieder zu deinem Job im Rabbit Hole zurückkehren.«

Achtzehn

    Daire
    D i e tose nde Gischt peitscht mir unbarmherzig das Gesicht, noch ehe ich am Wasserfall angelangt bin.
    So gewaltig ist seine Kraft.
    Von dort aus, wo ich im Wasser treibe, sieht er bedrohlich und riesig aus – eine gigantische Sintflut von der Breite einer Landstraße. Sein Anblick lässt keinen Zweifel daran, dass er mich zermalmen oder verwandeln kann.
    Es kann so oder so ausgehen.
    Ich erhasche einen Blick zurück auf die Stelle am Ufer, von wo aus mich Paloma und Chay beobachten. Trotz der ziemlich kurzen Distanz zwischen uns scheinen sie Welten entfernt zu sein. Wie zwei Miniaturfiguren, die von den Rändern her zuschauen und abwarten, ob ich überlebe oder umkomme. Doch die Strömung wird immer schneller. Das rasant fließende Wasser kündigt mir an, dass ich schon bald am Ziel sein werde.
    Das unablässige Prasseln des Wassers, das auf sich selbst zurückstürzt, lässt meinen Körper von innen erbeben, während die eisige Umarmung des Flusses von außen mein Fleisch tot und gefühllos werden lässt. All das zusammen macht meine Lage derart elend, derart unerträglich, dass ich meine gesamte Entschlusskraft im Kampf gegen den instinktiven Drang einsetzen muss, ans Ufer zu kraulen. Ich muss darauf vertrauen, dass mich die von Paloma erlernte Magie, die altbewährten Traditionen der Suchenden und die Elemente unbeschadet hier hindurchlotsen werden.
    Doch im Grunde habe ich keine Wahl. Es ist sinnlos, gegen meine Bestimmung anzukämpfen.
    Würde ich mich weigern, das hier auf mich zu nehmen, mich weigern, meine Ausbildung abzuschließen, wäre mein Leben ebenso beendet wie das Djangos. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es für uns beide tue. Mir muss das gelingen, woran er scheiterte. Und auch wenn ich diese spezielle Prüfung vielleicht nicht überlebe, auch wenn sie mir einen schrecklichen verfrühten Tod bescheren könnte, besteht doch immer noch die vage Chance, dass ich überlebe. Und an diesem Gedanken halte ich mich fest.
    Ich schließe fest die Augen, konzentriere mich intensiv auf mein Ziel und drücke das Kinn auf die Brust.
    Treibe näher heran.
    Die Gischt peitscht gegen meine Wangen wie hämmernde Fäuste.
    Fast am Ziel.
    Django – Paloma – bitte vergebt mir ! Ich bin dafür nicht geschaffen – ich kann das nicht !
    Ich bin unter Wasser.
    Das Wasser drischt auf mich ein, es reißt an meinen Schultern und zieht mich nach unten – und dann noch weiter nach unten. Es taucht mich in Tiefen, die alle nachvollziehbaren Grenzen überschreiten und meine Lungen derart anschwellen lassen, dass ich fürchte, sie werden platzen. Und ich kann nichts dagegen tun. Das Wasser hat mich machtlos gemacht, hilflos – es hat meine Kraft zersetzt und mir nur noch meinen Willen gelassen.
    Meinen Willen zu leben.
    Meinen Willen, die Sache durchzustehen.
    Meinen Willen, Cade zu töten – mein Geburtsrecht als Suchende einzufordern – und nicht umzukommen wie mein Vater.
    Doch offensichtlich reicht Willen allein nicht aus.
    Er ist vergänglich.
    Flüchtig.
    Kann mit der Natur nicht mithalten.
    Ist einfach nicht so robust.
    Hindert mich nicht am Versinken. Ich rudere hilflos mit Armen und Beinen,

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